Ehrliches Geständnis: Baumgart reflektiert HSV-Aus
Von Jan Kupitz
Nach dem 2:2 gegen den FC Schalke zogen die HSV-Bosse um Stefan Kuntz die Reißleine: Steffen Baumgart musste seinen Hut nehmen, gerade einmal neun Monate nachdem er mit großer Euphorie seinen Job in Hamburg angetreten hatte.
"Den Traum, den HSV einmal zu trainieren, den habe ich mir erfüllt. Ich habe sehr gut mit dem Verein zusammengearbeitet, mit Jonas Boldt, Stefan Kuntz, Claus Costa, dem Staff. Ich habe mir gewünscht, Erfolg mit dem HSV zu haben. Das ist mir nicht gelungen. So ehrlich muss man sein", konstatierte Baumgart im Interview mit der Sport Bild. "Dann greifen leider die Mechanismen des Geschäfts."
Baumgart beschrieb sein Engagement beim HSV als "spannende Zeit, sie war lehrreich". Aus der Situation habe er viel mitnehmen können. "Jetzt werde ich sehen, wie es weitergeht. Ich werde jetzt nicht zusammenbrechen, es muss auch keiner Mitleid mit mir haben", so der 52-Jährige, der klarstellte: "Es ist alles sauber abgelaufen."
Dass er nach dem 2:2 gegen Schalke, wo der HSV eine 2:0-Führung aus der Hand gab und ordentlich ins Schwimmen geriet, um seinen Job fürchten muss, habe er bereits geahnt. "Die Situation war abzusehen. Siege waren nicht gut genug, und Unentschieden sind gefühlt wie eine Niederlage", hielt Baumgart ehrlich fest. "Am Ende sind wir vier Punkte hinter dem Tabellen-Ersten. Trotzdem muss man festhalten: Hätten wir in den vergangenen vier Spielen eine normale Ergebnis-Situation gehabt, wären wir jetzt Erster."
Den Aufstieg hält Baumgart für die Rothosen nach wie vor für realistisch: "Der Zug ist nicht abgefahren, sondern die Jungs haben die Chance, es jetzt besser zu machen, um das große Ziel Aufstieg zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft es schaffen kann."
Wie es für Baumgart selbst weitergeht, ist noch nicht abzusehen. Klar ist nur, dass er keine lange Pause machen möchte: "Ich bin voller Energie", kündigte er eine zeitnahe Rückkehr ins Fußballgeschäft an.
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