Eberl-Aus beim FC Bayern? Präsident Hainer bezieht Stellung

Max Eberl soll beim FC Bayern vor dem Aus stehen. Am Sonntag hat sich Präsident Herbert Hainer zu den Spekulationen geäußert.
Max Eberl steht beim FC Bayern in der Kritik - und vor dem Aus?
Max Eberl steht beim FC Bayern in der Kritik - und vor dem Aus? / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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Es wurde zuletzt ungemütlicher beim FC Bayern. Neben dem kommunikativen Fiasko rund um das Vertragsaus von Thomas Müller und dem immensen Verletzungspech, durch das die Saisonziele gefährdet werden, legte zuletzt auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß den Finger in eine Wunde und sprach sehr deutlich darüber, dass der Kader überteuert ist und die Bayern einen Sparkurs einschlagen müssen.

Im Zentrum der Kritik soll Sportvorstand Max Eberl stehen. Die Abendzeitung berichtete Anfang April sogar davon, dass eine Trennung im Sommer nicht unwahrscheinlich sei. Der FC Bayern soll bereits alternative Optionen prüfen und mit der Vorstellung liebäugeln, sich auf der sportlichen Entscheidungsebene neu aufzustellen.

Hainer dementiert Eberl-Gerüchte

Im Gespräch mit der Welt bei Bild Sport wurde Hainer am Sonntag gefragt, ob er garantieren könne, dass Eberl auch über den Sommer hinaus bleibt. "Ich wüsste nicht, warum er das nicht tun sollte", antwortete Hainer.

Entgegen der Kritik der letzten Wochen ist Hainer tatsächlich erklärter Fan von Eberl und dessen Arbeit beim FC Bayern.

"Als Max letztes Jahr mitten in der Saison kam, hatten wir noch keinen Trainer. Er hat Vincent Kompany gefunden, mit dem wir sehr gut zurechtkommen. Zusammen mit Christoph Freund hat er Michael Olise verpflichtet, der in letzter Zeit einer unserer besten Spieler war. Er hat die Verträge unserer Schlüsselspieler verlängert. Mit Urbig und Bischof hat er zwei Talente für die Zukunft verpflichtet. Max macht einen guten Job. Wir sollten ihn in Ruhe arbeiten lassen und nicht jede Woche einen Kommentar dazu abgeben. Im Fußball geht es schließlich um Ergebnisse, aber bisher sieht es gut aus", sagte er.

Eberl-Lob auch von Uli Hoeneß

Lob bekam Eberl zuletzt auch von Uli Hoeneß. Eberl und Hoeneß sollen nicht immer einer Meinung sein, weswegen das Lob des Bayern-Patron an Sportvorstand Eberl umso überraschender kam.

"Max kam mitten in der Saison, das war eine schwierige Situation für ihn. Wir brauchten einen neuen Trainer, zudem liefen viele Spielerverträge aus. Mit dem Trainer liegen wir sehr gut. Max macht einen guten Job. Natürlich will man als sportlich Verantwortlicher viele Titel gewinnen – und da ist noch was drin diese Saison. Wir sollten Max jetzt mal in Ruhe arbeiten lassen", sagte Hoeneß im Interview mit der Welt am Hoeneß.

Was auffällt: die Aussagen von Hainer und Hoeneß zu Max Eberl wirken beinahe identisch. Scheint so, als hätte die Vereinsführung beschlossen, Geschlossenheit zu demonstrieren - was auch bedeutet, sich hinter den viel kritisierten Max Eberl zu stellen.

Wie viel die Zusprüche von Hainer und Hoeneß dann tatsächlich wert sind, steht auf einem anderen Blatt Papier. Klar ist: nach den teuren Transfers des letzten Sommers und den ebenso kostspieligen Vertragsverlängerungen in dieser Saison wird Eberl im Sommer mit deutlich weniger Geld auskommen und trotzdem liefern müssen. Ansonsten wird das Eis für den Münchener Sportvorstand in jedem Fall dünn.


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