Dusel gegen Celtic? So bewertet Bayern-Coach Kompany das Last-Minute-Weiterkommen
Von Simon Zimmermann

Die Bayern sind einer Blamage gegen Celtic gerade noch so entkommen. Alphonso Davies sorgte mit seinem 1:1 in der Nachspielzeit für den hart umkämpften Einzug ins Champions-League-Achtelfinale. Deutllich umkämpfter als man im Vorfeld des Playoff-Rückspiels und angesichts eines 2:1-Vorsprungs aus dem Hinspiel erwarten konnte.
Der Rekordmeister wackelte damit schon im zweiten Spiel in Folge. Zuvor hatte man beim 0:0 in Leverkusen keinen einzigen Torschuss auf das Bayer-Gehäuse gebracht. Gegen Celtic zeigte sich die Defensive in einigen Szenen sehr anfällig, offensiv fehlte häufig die Durchschlagskraft.
"Wir hatten in der zweiten Halbzeit auch viele Möglichkeiten gehabt, zwei oder drei Tore zu schießen. Am Ende brauchen wir diesen einen Treffer von Phonzie Davies. Aber ich muss schon den Kontext erwähnen - wir haben in sechs Tagen sehr, sehr viel Energie gespendet", nahm Trainer Vincent Kompany seine Mannschaft in Schutz. Am Amazon-Mikro hielt der Belgier fest: "Am Ende sind wir acht Punkte in der Meisterschaft vorne und stehen im Achtelfinale."
Der Anspruch an sein Team sei natürlich ein anderer. Aber wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht, sei eben auch mal harte Arbeit gefragt. "Natürlich wollen wir immer, dass der spielerische Unterschied zwischen uns und den Gegnern so groß wie möglich ist. Aber wenn es nicht klappt, muss man sich diese Ergebnisse erarbeiten", so Kompany.
"Der Kontext ist immer wichtig. Wir haben Februar, wir haben sehr, sehr viele Spiele im Moment. Natürlich würde ich es mir wünschen, dass wir unsere Spiele hier in der Allianz Arena immer so bestreiten, wie wir es bisher gemacht haben. Aber wir waren vor drei Tagen in Leverkusen, vor sechs Tagen im Celtic-Park und da haben wir die Ergebnisse geholt, die uns dann eine Runde weiterbringen. Manchmal lernst du auch über die Mentalität und das gehört auch dazu", fuhr Kompany mit seiner Analyse fort.
"Genau das sind diese Momente, wenn man nicht die Sterne vom Himmel spielt, die einen durch so eine Saison tragen."
- Leon Goretzka, Amazon Prime
Ähnlich sah es auch Kapitän Manuel Neuer bei Sky Austria: "Am Ende ist es entscheidend, hier weiterzukommen. Das haben wir geschafft. Dieser Glanz war vielleicht auch nicht ganz möglich heute, weil das nicht unser bester Tag war. Am Ende zählt, was dabei rumgekommen ist, das ist das Weiterkommen. Was wir uns vor diesen sechs Tagen vorgenommen haben, ist eingetroffen. Wir wollten den Abstand zu Leverkusen beibehalten. Das haben wir geschafft. Wir sind in den Playoffs jetzt weitergekommen."
Neuer weiter: "Die beiden letzten Partien, das war nicht das Bayern München, das wir in diesem Jahr schon gezeigt haben. Das ist richtig. Am Ende ist es halt so, dass man auch viel über Mentalität, Charakter und solche Attribute sprechen muss. Das haben wir gezeigt und wir sind wieder aufgestanden und haben es am Schluss noch geschafft, diesen Ausgleich, dieses wichtige Ergebnis für uns. Es wird auch wieder bessere Spiele geben, auch in naher Zukunft. Wir müssen schon trotzdem sagen, dass wir die bessere Mannschaft waren."
Für die Bayern geht der Blick nun weiter voraus. Am kommenden Freitag wird der restliche Turnierbaum der Champions League ausgelost. Dann steht auch fest, ob der FCB im Achtelfinale gegen Atletico Madrid oder Bayer Leverkusen ran muss. Für Kompany wäre ein viertes und fünftes Saison-Duell mit der Werkself kein Problem: "Für uns ist das egal. Wir wollen es angehen. Und wenn es Leverkusen ist, werde ich auch nicht dagegen sein. Bayer und wir sind die zwei besten Bundesliga-Mannschaften im Moment. Es war immer ganz eng. Aber wir freuen uns auf die nächste Runde. Wenn es Leverkusen ist... gut."
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