Dreikampf um die Neuer-Nachfolge? Max Eberl erklärt Bayerns Torwart-Plan
Von Franz Krafczyk

Der FC Bayern steht auf der Torhüter-Position vor einem echten Luxus-Problem: Zwar wird Manuel Neuer noch mindestens für eine weitere Saison zwischen den Pfosten stehen, doch schon jetzt stehen mehrere mögliche Kandidaten für die Nachfolge der Torwart-Legende bereit.
Als logischer Nachfolger galt lange Zeit Alexander Nübel, den sich die Bayern bereits im Sommer 2020 sicherten und dann immer wieder ausliehen, um ihm Spielpraxis zu verschaffen. Der 28-Jährige überzeugt derzeit in seiner dritten Saison beim VfB Stuttgart und ist auch in der deutschen Nationalmannschaft eine feste Größe. Im Sommer 2026, also passenderweise zum Vertragsende von Neuer in München, endet auch Nübels Leihe bei den Schwaben.
Doch ob Nübel dann auch wirklich nach München zurückkehren wird, um das schwere Erbe von Neuer anzutreten, ist spätestens seit der Winterverpflichtung von Jonas Urbig fraglich. Die Bayern sicherten sich frühzeitig eines der größten Torwarttalente der Nation und überwiesen mit einer Ablösesumme von sieben Millionen Euro (plus Bonuszahlungen) mehr Geld an den 1. FC Köln als ursprünglich gewollt.
Eberl spricht von "klarer Idee" bei Jonas Urbig
Wie sieht der Torwart-Plan beim FC Bayern nun also aus? Max Eberl gab im Interview mit Sport Bild nun immerhin ein paar spannende Einblicke. "Mit Jonas Urbig haben wir eine klare Idee, wie wir uns künftig im Torwartbereich aufstellen wollen", deutete der Sportvorstand zunächst an, wer langfristig im Kasten stehen könnte.
Passend dazu habe Neuer kürzlich bei seiner Vertragsverlängerung "klar geäußert, dass er bereit ist, Spiele an Jonas abzugeben. Manu wollte sogar seine Handynummer und ihn selbst anrufen", verriet Eberl. "Dass Jonas schon im Winter kam, lag daran, dass wir mit Sven Ulreich im Dezember nicht planen konnten. Dann hatte Daniel Peretz eine Nierenverletzung. Auf einmal wären wir in die extrem wichtigen Monate Januar und Februar mit Manu Neuer und Jugend-Torwart Max Schmitt gegangen."
Doch trotz der Reservistenrolle sei der große Schritt auch für Urbig nicht zu früh gekommen. Er sei ein halbes Jahr früher als zunächst geplant auch geholt worden, "damit er hier lernen kann", so Eberl, der dem U21-Nationalkeeper seine Ersten Profi-Einsätze bei den Bayern in der kommenden Saison in Aussicht stellte. Bis dahin soll Urbig das gemeinsame Training mit Neuer nutzen, um sich auch ohne Spielpraxis weiterzuentwickeln.
Peretz ohne Perspektive in München? Eberl stellt Transfer in Aussicht
Daniel Peretz gilt derweil - wenn überhaupt - als großer Außenseiter auf die Neuer-Nachfolge. Beim gebürtigen Isreali, der erst im Dezember als Neuer-Vertreter gute Leistungen zeigte, "müssen wir entscheiden, ob ein Transfer oder eine Leihe, um Erfahrungen zu sammeln, der nächste Schritt ist", erklärte Eberl.
Während Urbig also der gefühlte Favorit auf die große Neuer-Nachfolge ist, will Eberl von einer Entscheidung noch nichts wissen. "Wir haben den fünfmaligen Welttorhüter als unsere Nummer eins, dahinter den potenziellen Torwart der U21, Israels Nationaltorwart und in Stuttgart die mögliche neue Nummer eins der deutschen Nationalelf", fasste Eberl die Situation zusammen. "Mit dieser Ausgangslage werden wir im Sommer 2026 eine Entscheidung fällen und die Entwicklung bewerten. Das finde ich nicht so schlecht."
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