Topklubs, aufgepasst: Diese Serie-A-Talente starten in der laufenden Saison durch

So wechselten auch letzten Sommer einige große Talente von kleineren Serie-A-Vereinen zu Topklubs: Riccardo Calafiori (vom FC Bologna zum FC Arsenal für 45 Mio. Euro), Alessandro Buongiorno (von Torino zu Napoli für 35 Mio. Euro), Mateo Retegui (vom FC Genua zu Atalanta Bergamo für 22 Mio. Euro), Juan Cabal (von Hellas Verona zu Juventus für 12,8 Mio. Euro).

Auch in dieser Saison ziehen wieder einige junge Spieler die Blicke auf sich. Während der spannende Meisterschaftskampf die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Top-Sechs der Serie A lenkt, bleibt die untere Tabellenhälfte oft im Schatten. Daher werfen wir einen Blick auf die kleineren Vereine der Liga und ihre vielversprechendsten Talente, die schon bald auf Europas größter Bühne glänzen könnten.

1. Mattia Viti

Der 22-jährige Innenverteidiger hatte bereits im Sommer 2022 einen Marktwert von 13 Mio. Euro, als er von seinem Jugendverein, dem FC Empoli, nach Frankreich zu Nizza wechselte.

Doch der Schritt ins Ausland kam offenbar zu früh: Nach nur neun Ligaeinsätzen in der Ligue 1 kehrte Viti bereits nach einer Saison auf Leihbasis zurück nach Italien, diesmal zu Sassuolo. Dort absolvierte er in der vergangenen Spielzeit 15 Partien in der Serie A für die Neroverdi. Allerdings verlief seine Saison nicht wie geplant, da er immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde und einige Spiele verpasste.

Im vergangenen Sommer ließ sich der Italiener erneut von Nizza in die Serie A verleihen - diesmal zurück zu seinem Ex-Klub, dem FC Empoli. In der Toskana läuft es wieder deutlich besser für Viti: Er bestritt in dieser Saison bislang jedes Spiel und zählt zu den absoluten Leistungsträgern beim überraschend zehntplatzierten Team der Serie A.

Der Linksfuß fühlt sich in der Innenverteidigung einer Dreierkette auf der linken Position am wohlsten, kann aber auch als Linksverteidiger in einer Viererkette spielen. Defensiv gehört er zu den sichersten Spielern der Liga: Er zählt zu den Innenverteidigern mit den meisten Zweikämpfen und gehört in Europas Top-Fünf-Ligen zu den besten 12 Prozent bei abgefangenen Bällen. Dadurch ist Viti einer der Gründe, weshalb Empoli derzeit die fünftbeste Verteidigung Italiens stellt.

2. Samuele Ricci

Ricci ist ein weiteres Talent aus der erfolgreichen Jugendabteilung des FC Empoli. Seit seinem Wechsel zu Torino im Jahr 2022 hat er sich dort im Mittelfeld etabliert und ist aus der Mittelfeldzentrale des Teams nicht mehr wegzudenken. In dieser Saison schafft der Italiener wohl seinen endgültigen Durchbruch: Mit seinen 23 Jahren stand er in jedem Spiel für den Toro auf dem Platz und hat mit seinen Leistungen bereits sogar das Interesse von Manchester City auf sich gezogen.

Ricci spielt eine wichtige Rolle im Dreier-Mittelfeld Torinos: Er agiert als eine Art defensiver Achter, der auf dem Feld viel Präsenz zeigt, ohne dabei eine klassische Sechs zu sein. Meist wird er neben einem klaren Sechser und einem offensiveren Akteur eingesetzt. Diese Position verschafft Ricci mehr Freiheiten im Spiel, die er dank seinem hohen Spielverständnis optimal nutzt. Häufig lässt er sich bis in die letzte Kette zurückfallen, um den Spielaufbau zu unterstützen. Dabei zeichnet er sich besonders darin aus, den Ball schnell nach vorne zu bringen und raumgewinnenden Ballbesitz zu erzeugen.

Trotz seiner Stärken fehlt es Ricci für einen Achter noch ein wenig an Torgefahr: Mit nur einem Scorerpunkt in 18 Partien ist sein Offensivoutput ausbaufähig.

3. Adrián Bernabé

Mit Adrián Bernabé folgt ein wirklich außergewöhnliches Talent, das beim Aufsteiger in Parma spielt. Der 23-jährige Spanier kommt aus der renommierten La Masia, der Jugendakademie des FC Barcelona, und das spiegelt sich auch in seinem Spielstil wider. Bernabé kann alle zentralen Mittelfeldpositionen von defensiv bis offensiv ausfüllen. Er überzeugt durch seine Kreativität, sein enormes Spielverständnis und seine herausragende Passqualität.

Ähnlich wie Ricci wird er meist neben einem physisch stärkeren Sechser oder Achter eingesetzt oder vor zwei defensiv ausgerichteten Spielern positioniert. Im Unterschied zu Ricci bringt der 1,70 Meter große Feintechniker jedoch mehr technische Finesse mit und ist daher einer der Schlüsselspieler bei Parma.

Bernabé ist ein echter Allrounder: Mit durchschnittlich 3,92 schusserzeugenden Aktionen pro 90 Minuten gehört er in diesem Wert zu den besten Kreativspielern Europas, wobei seine Defensivstatistiken ebenfalls vielversprechend aussehen. Daher wird Bernabé sehr flexibel eingesetzt und wirkt auf dem Spielfeld immer präsent.

Seit seiner Verletzung am 11. Spieltag, die voraussichtlich bis Ende Januar 2025 anhalten wird, fehlt Bernabé Parma allerdings schmerzlich. Ohne ihn hat das Team drei der letzten vier Partien verloren und steckt nun im Abstiegskampf. Dass Bernabé ein außergewöhnliches Talent ist, steht außer Frage: Nach seiner Zeit bei Barcelona war er in der U23 von Manchester City aktiv, konnte unter Pep Guardiola lernen und hat in seiner jungen Karriere bereits sechs Titel gewonnen. In Parma zeigt er nun, welche erstklassige Ausbildung er genossen hat.

4. Morten Frendrup

Frendrup ist seit Winter 2022 beim FC Genua, nachdem er für knapp vier Millionen Euro von Brøndby nach Italien gekommen war.

Nach seinem Wechsel ist er mit Genua am Ende der Saison 2021/22 in die Serie B abgestiegen. Unter Alberto Gilardino wurde Frendrup zum unangefochtenen Stammspieler und zum Herzstück der Genua-Elf, der er schließlich zum Aufstieg zurück in die Serie A verhelfen konnte. Vergangene Saison wurde Genua überraschend Elfter in Italiens erster Liga und der Däne konnte in 37 Einsätzen sieben Scorer als zentraler Mittelfeldspieler verbuchen.

Diese Saison verläuft für den FC Genua nicht ganz so gut, doch Frendrup zählt auch unter dem aktuellen Trainer Patrick Vieira zu den wichtigsten Leistungsträgern. Der 23-Jährige ist jetzt schon als einer der besten defensiven Mittelfeldspieler der Serie A etabliert. In den Bereichen gewonnene Zweikämpfe, verhinderte Dribblings und Blocks gehört er zu den besten Spielern der Liga. Obwohl sein Passspiel noch verbesserungswürdig ist, bleibt Frendrup ein hervorragender Zweikämpfer und ist im richtigen System neben einem spielstarken Achter jetzt schon für Topklubs interessant.

Nach seinen beeindruckenden Leistungen in der vergangenen Saison und den aktuellen Auftritten sollte es nicht mehr lange dauern, bis der Däne den Sprung zu einem größeren Verein wagt. Dies käme auch dem FC Genua zugute, da Frendrup seinen Marktwert während seiner Zeit in Italien bereits auf 20 Millionen Euro steigern konnte.

5. Reda Belahyane

Der Letzte im Bunde ist ebenfalls ein Mittelfeldspieler, allerdings mit einem ganz anderen Profil: Belahyane kam im Januar 2024 für 500.000 Euro von Nizza zu Hellas Verona. Unter Ex-Trainer Marco Baroni spielte er zunächst keine Rolle, doch unter dem neuen Trainer Paolo Zanetti hat er sich in dieser Saison umso mehr hervorgetan. Fünfzehn Mal stand der 20-jährige Marokkaner in dieser Saison jetzt schon auf dem Platz. Seine Stärken liegen vor allem in der Defensive.

Mit seinen 1,73 Metern bringt Belahyane keine beeindruckende Physis mit, überzeugt aber durch ein herausragendes Auge für seine Mitspieler, Intelligenz im Positionsspiel und die Fähigkeit, sich in Überzahlsituationen mit Dribblings zu befreien - ein Spielertyp, der an Napolis Lobotka oder auch an N'Golo Kanté erinnert.

Er ist exzellent darin, das Spiel zu lesen, Bälle abzufangen und schell den Ball zurückzuerobern. Belahyane bringt ein hohes taktisches Verständnis mit, was sich darin zeigt, dass er in verschiedenen Spielen flexibel verschiedene Rollen übernimmt. So ist er sowohl als Sechser in einem Dreier-Mittelfeld zu sehen, wo er sich zwischen die Innenverteidiger fallen lässt, als auch in einem Doppel-Mittelfeld in der offensiven Rolle.

Die besten Spiele zeigte Belahyane allerdings in einer defensiven Rolle im Mittelfeld - einer der anspruchsvollsten und gefragtesten Positionen im modernen Fußball, die der junge Spieler bereits sehr gut ausfüllt.

Mattia Viti, Samuele Ricci, Adrián Bernabé, Morten Frendrup und Reda Belahyane
besitzen das Potenzial, sich bei einem größeren Verein durchzusetzen und stehen damit als weitere fünf vielversprechende Serie-A-Talente bereit, den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu gehen.

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