Starke Saison in Gefahr: Diese Probleme hat Gladbach im Kampf um Europa
Von Dominik Hager

Es ist schon ein Weilchen her, dass Borussia Mönchengladbach im Saison-Endspurt noch um die europäischen Plätze gespielt hat. Stand jetzt ist von der Champions-League-Qualifikation bis zum kompletten Verpassen der internationalen Wettbewerbe alles möglich.
Die Fohlen haben sich als viertbeste Rückrunden-Mannschaft bis auf Platz sechs nach vorne schieben können, doch ausgerechnet jetzt könnte der Traum von Europa aufgrund von schmerzhaften Ausfällen platzen. Nach den Verletzungen der beiden Keeper, Jonas Omlin und Moritz Nicolas, hat es jüngst zwei weitere wichtige Spieler erwischt. Für Nathan Ngoumou ist die Saison aufgrund eines Achillessehnenrisses beendet und auch Philipp Sander muss derzeit aufgrund eines Infekts mit Herzbeteiligung mit dem Sport pausieren. Wann und ob der defensive Mittelfeldspieler in dieser Saison noch eingreifen kann, ist ungewiss.
Seoane bedauert Ausfälle: "Kann schon Einfluss nehmen"
Im Gespräch mit der Bild beschrieb Coach Gerardo Seoane, welche Problematik die Ausfälle der beiden zuletzt formstarken Spieler mit sich bringt. "Beide haben für uns schon eine wichtige Rolle gespielt. Nathan durch sein Tempo, Philipp mit seiner aggressiven, robusten Art im Mittelfeld", schilderte er. "Es kann schon Einfluss nehmen, ob du am Schluss den kompletten Kader zur Verfügung hast", fügte er hinzu.
Nun müsse man "als Staff Lösungen finden", jedoch werde es auch "die Aufgabe der Mannschaft sein, diese Ausfälle aufzufangen".
Sowohl Ngoumou als auch Sander standen zuletzt meist in der Startaufstellung, weshalb ihre zwei Nachrücker nun als Joker fehlen. Seoane ist bekannt dafür, vorzugsweise alle fünf Wechseloptionen auszunutzen, um frische Impulse zu bringen. Die Optionen gehen ihm nun aber ein wenig aus. Nun müssen Spieler abliefern, die zuletzt mit sich und ihrer Form ein wenig zu kämpfen hatten, sei es ein Kevin Stöger, Florian Neuhaus oder Thomas Cavancara. Talente wie Shiō Fukuda oder Yvandro Borges Sanches scheinen noch nicht weit genug zu sein, um wirklich eine Rolle zu spielen. Der knapp bemessene Kader, der angesichts weniger Verletzungen in den vergangenen Monaten ausreichte, könnte nun zum Problem werden.
Gladbach mitten im Kampf um Europa: Restprogramm und Pokal-Konstellation gefährden Traum
Gladbach belegt in der Bundesliga aktuell mit 44 Punkten Rang sechs, jedoch sind Frankfurt (48), Mainz (46) und Leipzig (45) allesamt in Reichweite. Im besten Falle könnte also gar die Champions League winken. Auf der anderen Seite kämpfen unter anderem Teams wie Freiburg (42) und Dortmund (41) darum, Gladbach noch zu überholen.
Rang sechs reicht in diesem Jahr wohl nur für die Conference League, weil ein Europa-League-Platz nach langer Zeit mal wieder an den Pokalsieger zu gehen scheint. Sollte Gladbach also nur auf Platz sieben einkommen, würde das nicht für den internationalen Wettbewerb reichen, es sei denn, der VfB Stuttgart (40 Punkte) gewinnt den Pokal und reiht sich auch in der Bundesliga unter den Top-6 ein.
Für das Seone-Team wird das aber keine leichte Aufgabe, zumal das Restprogramm durchaus hart ist. Mit den Spielen gegen Freiburg und in Dortmund muss man ausgerechnet gegen die direkten Rivalen ran, die an den Fohlen mit einem Sieg vorbeiziehen könnten. Im Anschluss geht es nach Kiel und gegen Hoffenheim, ehe Gladbach in der Münchner Allianz Arena gastiert. Am 34. Spieltag gastiert Wolfsburg im Borussia-Park, das auch noch leichte Außenseiter-Chancen auf einen europäischen Platz hat. Eine Rückkehr ins internationale Geschäft nach vier Jahren Pause wird keineswegs ein Selbstläufer.
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