Die legendärsten Duelle zwischen Bayern und Barcelona

Flutlicht, ein ausverkauftes Stadion und 22 Weltklassespieler. Am Mittwochabend (23.10., 21 Uhr) trifft der FC Bayern wieder einmal auf den FC Barcelona. Zwar kann das Duell leider nicht im legendären Camp Nou stattfinden, da dieses derzeit umgebaut wird. Dennoch ist die Partie eines der Highlights des Champions-League-Spieltags. Sowohl der deutsche Rekordmeister als auch die Blaugrana befinden sich in absoluter Topform.

Die Bayern sind unter ihrem neuen Trainer Vincent Kompany nach sieben Spieltagen in der Bundesliga noch ungeschlagen und stehen nach der verpassten Meisterschaft in der vergangenen Saison bereits wieder an der Tabellenspitze. Einzig die 0:1-Niederlage bei Aston Villa trübt die Stimmung ein wenig.

Ähnlich sieht es beim FC Barcelona aus, der ebenfalls mit einem neuen Trainer in die Saison gestartet ist. Mit Hansi Flick hat ein alter Bekannter der Münchner den spanischen Spitzenklub übernommen. Auch bei den Katalanen ist die Bilanz mit neun Siegen aus zehn Spielen nahezu makellos. In der Champions League musste allerdings auch Barça eine Niederlage einstecken: Am ersten Spieltag unterlag man nach einem frühen Platzverweis bei AS Monaco mit 1:2.

Damit stehen beide Mannschaften vor dem dritten Spieltag am Mittwochabend bereits etwas unter Druck. Bei einer weiteren Niederlage könnte im neuen Modus die direkte Qualifikation für das Achtelfinale in Gefahr sein. Eine Drucksituation, mit der beide Mannschaften nach jahrzehntelanger Champions-League-Erfahrung gut umgehen können dürften. Am Mittwoch kommt es bereits zum 14. direkten Duell der beiden Schwergewichte. Die Bayern konnten hierbei die meisten Duelle für sich entscheiden. Wir blicken zurück auf die legendärsten Momente dieser Partien.

Die 7:0-Abfertigung: Als Bayern Messi entzauberte

Es gibt genug legendäre Momente aus der Triple-Saison 2012/13 der Bayern, um ein ganzes Buch zu füllen. Einer davon ist das Halbfinale der Champions League. Die beiden Spiele gegen den FC Barcelona waren vielleicht die größten Momente der gesamten Saison. Denn es war nicht irgendein Barça, auf das die Bayern hier trafen. In der ersten Spielzeit nach Pep Guardiola spielten die Katalanen eine atemberaubende Saison. Als erste Mannschaft in der Geschichte der La Liga schossen Lionel Messi und Co. in jedem Spiel ein Tor und stellten mit 100 Punkten und 32 Siegen sowohl den Punkt- als auch den Siegrekord von Real Madrid aus der Vorsaison ein. Bis heute ist es keiner Mannschaft gelungen, diese Rekorde zu übertreffen. Im Vorjahr hatte Messi zudem mit unglaublichen 91 Toren im Kalenderjahr einen neuen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt.

Doch an diesen beiden Abenden im Frühling 2013 schienen die Bayern in einer anderen Liga zu spielen. Die Offensive des deutschen Rekordmeisters überrollte Barça im Hinspiel förmlich. Das Team von Tito Vilanova hatte keine Chance. Nach 25 Minuten schlug Thomas Müller zum ersten Mal zu. Nach einer Ecke köpfte das Bayern-Urgestein eine Kopfballvorlage von Dante in die Maschen. In der zweiten Halbzeit drehten die Bayern dann endgültig auf. Nach Toren von Gomez, Robben und erneut Müller, der zudem den Treffer von Gomez vorbereitete, stand am Ende ein klares 4:0 und eine perfekte Ausgangsposition für das Rückspiel im Camp Nou.

Auch in der spanischen Küstenstadt ließen die Münchner keine Zweifel aufkommen, wer ins Finale von London einziehen würde. Bis zur Halbzeitpause konnten sich die Katalanen noch Hoffnungen machen, doch nach dem 0:1 durch Robben in der 48. Minute waren diese endgültig hinfällig. Die Bayern machten auch hier kurzen Prozess und fertigten Barça mit einem erneut hohen 3:0-Sieg ab. Damit stand auch fest, dass sich Bayern und Dortmund im Finale der Champions League im legendären Wembley-Stadion gegenüberstehen würden.

Die Revanche: Messi lässt Boateng alt aussehen

Fast genau zwei Jahre später kam es im Halbfinale der Champions League zur Neuauflage des Duells. Und wieder traten zwei Mannschaften in absoluter Topform an. Die Bayern unter Ex-Barça-Coach Pep Guardiola waren dem Rest der Liga bereits weit enteilt. Mit nur vier Gegentoren und elf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg nach 17 Spieltagen hatten die Münchner gleich zwei neue Rekorde aufgestellt und sich souverän zum Herbstmeister gekürt. Guardiolas Team stand zudem bereits vor dem Spiel nach 31 Bundesliga-Spieltagen als Meister fest. Für Barcelona zauberten hingegen Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar und zerlegten einen Gegner nach dem anderen. Nach 35 Spieltagen standen die Katalanen mit 87 Punkten und einer Tordifferenz von plus 86 knapp vor Real Madrid an der Spitze von La Liga.

Genau dieses Angriffstrio war es dann auch, das im Hinspiel des Duells glänzte. Allen voran Lionel Messi, der die Bayern-Abwehr ein ums andere Mal schwindelig spielte. In der ersten Halbzeit bissen sich die Spanier allerdings am glänzend aufgelegten Manuel Neuer die Zähne aus. Der Torhüter parierte eine Großchance nach der anderen und hielt seine Bayern so lange im Spiel. Erst in der Schlussviertelstunde brach Messi den Bann. Mit einem schnellen Doppelpack in der 77. und 80. Minute brachte er seine Mannschaft auf die Siegerstraße. Vor allem der zweite Treffer bleibt unvergessen. Nach einem Pass von Ivan Rakitic ließ Messi den überforderten Jérôme Boateng mit einer schnellen Bewegung zu Boden gehen und lupfte den Ball unnachahmlich über Neuer hinweg in den Kasten. Ein Weltklassetor. In der Schlussphase schickte Messi mit einem tollen Pass dann noch Neymar auf die Reise, der frei vor Neuer zum 3:0 einschob.

Im Rückspiel sah es zunächst so aus, als könnten die Bayern das Duell noch einmal spannend machen. Doch nach einem frühen Rückstand drehte Neymar die Partie und machte mit einem Doppelpack nach Vorlagen von Suarez noch vor der Pause alles klar. Zwar schafften die Bayern den erneuten Turnaround, doch der 3:2-Sieg reichte nicht aus, um das Hinspielergebnis zu korrigieren. Die Revanche für Barça war geglückt.

8:2 im leeren Stadion - Als Flick und Lewandowski noch bei Bayern waren

In der zweiten Triple-Saison der Bayern 2019/20 spielte erneut ein Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona eine wichtige Rolle. Diesmal trafen die beiden Spitzenteams im Viertelfinale aufeinander, die Partie fand wegen der Corona-Pandemie im leeren Estadio da Luz in Lissabon statt. Da die Spiele der Champions League nach dem Ausbruch der Pandemie zunächst verschoben wurden, fand das Spiel erst am 14. August 2020 statt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Bundesliga und La Liga bereits seit mehreren Wochen beendet. Zudem wurde beschlossen, das Turnier mit einem Spiel pro Runde auf neutralem Boden fortzusetzen, um die Anzahl der Spiele so gering wie möglich zu halten.

Auch in diesem Spiel war es ein überragender Thomas Müller, der die Bayern in Führung brachte. Bereits nach vier Minuten traf der Torjäger nach Vorlage von Lewandowski gegen den machtlosen Marc-André ter Stegen. Zwar schlug Barça kurz darauf durch ein Eigentor von David Alaba zurück, doch Mitte der ersten Halbzeit übernahmen die Bayern das Kommando. Nach Toren von Ivan Perisic, Serge Gnabry und erneut Müller wurde die Führung noch vor der Pause auf 4:1 ausgebaut.

Nachdem Suarez mit einer schönen Einzelaktion das zwischenzeitliche 2:4 erzielt hatte, legte Alphonso Davies mit einer noch schöneren Aktion das 5:2 durch Joshua Kimmich auf. Spätestens jetzt war der Widerstand von Barça endgültig gebrochen. In der Schlussphase überrollten die Bayern die Katalanen förmlich. Die vom heutigen Barça-Trainer Hansi Flick trainierten Münchner legten mit einem Treffer durch Robert Lewandowski, der inzwischen ebenfalls für Barcelona spielt, und einem Doppelpack der damaligen Barcelona-Leihgabe Philippe Coutinho nach und machten das Barça-Debakel perfekt.

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