Über 200 Millionen Euro verbrannt: Die größten Transferflops des FC Bayern seit 2020
Von Oscar Nolte

Seit dem Sommer 2020 hat der FC Bayern eine Transferbilanz von knapp minus 200 Millionen Euro vorzuweisen. Damit ist der "Stern des Südens" natürlich der deutsche Meister im Geldverbrennen; kein anderer Bundesligist hat auch nur annähernd eine solch schwache Bilanz.
Zugegeben: ein paar Treffer konnte der FC Bayern auf dem Transfermarkt landen. Mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre fällt aber vor allem die Misswirtschaft bei der Kaderplanung auf. Weder Hasan Salihamidzic, noch Nachfolger Max Eberl konnten mit ihren hohen Ausgaben wirklich überzeugen. Beweise gefällig? Wir werfen einen Blick auf sechs absolute Transferflops der vergangenen fünf Bayern-Jahre.
1. Sadio Mane
Das ganz große Missverständnis der vergangenen Jahre beim FC Bayern heißt Sadio Mane. Der Senegalese kam 2022 für 32 Millionen Euro Ablöse als absoluter Superstar vom FC Liverpool, wurde allerdings am Bedarf vorbei gekauft und erwies sich als Fehlgriff. Nach nur einem Jahr verkaufte der Rekordmeister Sane wieder, immerhin strichen die Bayern noch 30 Millionen Euro Ablöse ein.
Nur mit Blick auf die Ablöse haben die Bayern also kein großes Minus gemacht. Mane soll allerdings 24 Millionen Euro Gehalt bezogen haben, mit dem Transfer des Flügelstürmers hat der FC Bayern also 26 Millionen Euro in den Sand gesetzt. Hinzu kommt, dass der Vertrag von Mane die Gehaltsstruktur bei den Bayern ausgehebelt und ganz neue Maßstäbe gesetzt hat, die andere Stars im Verein dementsprechend auch eingefordert haben.
2. Joao Palhinha
Den Titel des größten Missverständnisses könnte sich Mane bald mit Joao Palhinha teilen. Die Bayern verpflichteten den Portugiesen mit einem Jahr Verspätung im zweiten Anlauf, zahlten im Sommer 2024 knapp über 50 Millionen Euro Ablöse.
Palhinha spielt bei den Bayern allerdings gar keine Rolle, da Aleksandar Pavlovic und Joshua Kimmich in der Mittelfeldzentrale gesetzt sind. Derzeit hat sogar der zuvor aussortierte Leon Goretzka die Nase vor Palhinha. Mittlerweile kursieren Gerüchte, dass die Bayern Palhinha nur noch verpflichtet haben, da sie es ihm beim gescheiterten Wechsel 2023 versprochen haben. Was für eine Transferschlappe!
3. Leroy Sane
Wir bleiben bei den großen Beträgen und Spielern, die als Stars verpflichtet wurden, bei den Bayern aber eher wie Fremdkörper wirken. Für Leroy Sane zahlte der Rekordmeister 2020 kolportierte 49 Millionen Euro Ablöse an Manchester City.
Wirklich zum Leistungsträger werden konnte Sane an der Säbener Straße aber nicht. Zwar hatte der deutsche Nationalspieler auch gute Momente und solide Spielzeiten, für 50 Millionen Euro darf man sich aber etwas mehr erwarten. Im Sommer läuft sein Vertrag aus und wird wohl nicht verlängert - ergo würde Sane den Verein zum Nulltarif verlassen. Da Sane in den fünf Jahren knapp 100 Millionen Euro Gehalt eingestrichen haben soll, liegen die Ausgaben für Sane bei insgesamt 150 Millionen Euro.
4. Bryan Zaragoza
Bryan Zaragoza sollte eigentlich erst im Sommer 2024 zu den Bayern stoßen. Aufgrund einer personellen Misere zog der Rekordmeister den Transfer aber um ein halbes Jahr vor, wodurch die Summe der Ablöse für den spanischen Flügelstürmer auf kolportierte 17 Millionen Euro angestiegen ist.
17 Millionen Euro (plus Gehalt) für - Stand jetzt - gerade einmal sieben Pflichtspiele ohne Torbeteiligung. Das ist die maue Statistik, die Zaragoza in seinem ersten halben Jahr bei den Bayern aufzuweisen hat. Der Youngster hatte massive Anpassungsprobleme und wurde im Sommer zurück nach Spanien verliehen. Denkbar, dass die Bayern Zaragoza im Sommer mit viel Verlust verkaufen werden.
5. Bouna Sarr
Was sich Hasan Salihamidzic bei dem Transfer von Bouna Sarr gedacht hat, bleibt bis heute ein Rätsel. Im Oktober 2022 tätigten die Bayern mit der Verpflichtung von Sarr einen Nottransfer für die rechte Abwehrseite und zahlten acht Millionen Euro an Olympique Marseille. Schon in seinen ersten Einsätzen zeigte sich allerdings, dass Sarr nicht einmal im Ansatz das Niveau hat, um bei den Bayern mitzuspielen.
Sarr hingegen gab sich mit seiner Rolle als Bankspieler zufrieden und saß seinen Vertrag in München aus. In vier Jahren kamen nur 33 Pflichtspiele für Sarr bei den Bayern herum. Da Sarr etwa drei Millionen Euro pro Jahr verdient haben soll, beträgt der Fehlbetrag knapp 20 Millionen Euro.
6. Sacha Boey
Sacha Boey als Fehleinkauf zu bezeichnen, ist beinahe vermessen. Denn den Franzosen plagt seit seinem Wechsel zu den Bayern das Verletzungspech, wodurch es kaum möglich ist, den Rechtsverteidiger bisher angemessen zu bewerten.
Trotzdem passt die Verpflichtung Boeys einfach in das Bild der vergangenen fünf Jahre, in denen sich die Bayern nicht scheuten, mit Geld um sich zu werfen. Boey wurde im Januar 2024 für 30 Millionen Euro von Galatasaray Istanbul verpflichtet, war aufgrund der dünnen Personaldecke ebenfalls ein Nottransfer. Ausgezahlt hat sich die Verpflichtung Boeys bis heute nicht; in nunmeht einem Jahr absolvierte der Franzose erst 13 Pflichtspiele für den FC Bayern.
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