Die Frauen-Bundesliga ist zurück - die Nachholspiele am Sonntag
Von Adriana Wehrens
Die Frauen-Bundesliga startet erst in der nächsten Woche nach der Winterpause wieder in den Spielbetrieb. Allerdings finden bereits an diesem Sonntag zwei Spiele statt, die nachgeholt werden müssen. Auf der einen Seite muss der SC Freiburg erneut gegen Bayer 04 Leverkusen ran, auf der anderen geht es für Aufsteiger Carl Zeiss Jena gegen die TSG Hoffenheim.
Freiburg gegen Leverkusen
Lange herrschte Unklarheit, wie das Hinspiel zwischen Freiburg und Leverkusen vom 1. Spieltag gewertet werden soll. Nach einem Einspruch des Sportclubs in Bezug auf eine falsche Schiedsrichterentscheidung ordnete das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eine Neuansetzung dieser Partie an. Der Termin fällt nun auf diesen Sonntag, den 26. Januar (12:00 Uhr).
Erwartet werden kann ein Duell mit neuen Voraussetzungen. Im Vergleich zur Begegnung zu Beginn der Saison haben sich beide Mannschaften gute Ausgangspositionen für die Rückrunde erarbeitet. Die Werkself überraschte mehrfach mit ihrer kompromisslosen Herangehensweise, wodurch das Team von Trainer Roberto Pätzold derzeit Platz vier belegt. Mit einem Sieg über die Breisgauerinnen käme Leverkusen sogar punktgleich an Tabellenführer Eintracht Frankfurt und Verfolger FC Bayern München heran. B04 wäre somit in direkter Schlagdistanz auf die Tabellenführung, wenn es eine Woche später im Spitzenspiel gegen die Adlerträgerinnen geht.
Auch bei Freiburg stehen die Zeichen nun anders. Trainerin Theresa Merk kehrt ein halbes Jahr nach der Geburt ihrer Tochter wieder an die Seitenlinie zurück. Hingegen wird ihr Vertreter Nico Schneck das Amt des Co-Trainer übernehmen. Der Übergangscoach fand in der Abwesenheit von Merk den richtigen Draht zur Mannschaft und trug maßgeblich dazu bei, auf einem guten fünften Rang zu stehen - direkt hinter Leverkusen.
Für Bayer-Trainer Pätzold hat sich die Ausgangssituation im Vergleich zur letzten Begegnung im Dezember 2024 (2:0 für Leverkusen) kaum verändert: "Die Situation ist ähnlich wie vor dem Rückspiel, als die Entscheidung gerade bekannt gegeben wurde. Wir sind damals sehr professionell damit umgegangen und werden das auch diesmal tun. Wir wollen uns die Punkte zurückholen, die uns genommen wurden.“
Merk und ihre Freiburgerinnen sind sich der Anspruchshaltung und Stärken der Werkself bewusst: „Leverkusen zeichnet sich durch eine aggressive Spielweise aus. Da müssen wir mit derselben Härte auftreten, auch wenn das nicht unsere allergrößte Stärke ist. Es braucht viel Intensität, Arbeitsbereitschaft und Power.“ Anders als im Dezember werden dem Sportclub mit Shekiera Martinez und Eileen Campbell gleich zwei wichtige Personalien in der Offensive fehlen. Während Campbell nach einer Hüft-Operation vorerst ausfällt, wurde die Leihe von Martinez beendet, wodurch die Stürmerin zu Arbeitgeber West Ham United in die Women's Super League zurückkehrt.
Jena gegen Hoffenheim
Am Sonntagnachmittag um 14:00 Uhr folgt die Begegnung zwischen Carl Zeiss Jena und der TSG Hoffenheim. Für die Aufsteigerinnen aus Jena geht es darum, womöglich den Abstand zum Abstiegsplatz auszubauen, um mehr Sicherheit für die nächsten Spiele zu haben. Die Mannschaft von Florian Kästner hat sich in der Winterpause mit zwei offensiven Spielerinnen verstärkt. Zum einen kehrt Leonie Kreil vom SC Sand zurück, zum anderen kommt Mittelfeldakteurin Jenny Beyer, deutsche U-Nationalspielerin aus den USA.
Im Kontrast dazu hat die TSG mit Gia Corley eine wichtige Spielerin im Angriff verloren. Die gebürtige US-Amerikanerin wechselt in die National Women's Soccer League zu San Diego Wave. Der Wegfall macht es für die ohnehin schon angeschlagene Hoffenheimer Offensive, die weiterhin auf Mara Alber aufgrund einer Knöchelfraktur verzichten müssen, nicht unbedingt elcihter. Nach einer Hinrunde, wo die TSG hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, soll nun eine Steigerung her.
"Wir haben den Spielerinnen vermittelt, befreit aufzuspielen und den Hunger zu entwickeln, den wir in den nächsten Wochen mit ihren anspruchsvollen Spielen brauchen werden", so TSG-Trainer Theodoros Dedes. "Statistisch und qualitativ haben wir eine ausführliche Analyse unserer bisherigen Spiele betrieben und sind mit den Spielerinnen in die offene Reflektion gegangen." Gerade an der Chancenverwertung wolle man ansetzen und ein stärkeres Selbstbewusstsein entwickeln.
Jena-Coach Kästner ist sich der Stärken der Hoffenheimerinnen bewusst: "Wir müssen wach sein. Hoffenheim ist eine sehr variable Mannschaft, die in mehreren Formationen spielen kann. Wir stellen uns auf eine mutige Mannschaft ein, wollen über unsere stabile Defensive wieder Kompaktheit generieren und darüber unser Spiel mit dem Ball nach vorne aufbauen."