"Die Fans dürfen träumen" - Die Bayern-Stimmen zum Sieg auf Schalke
- Der FC Bayern schlägt Donetsk am 6. CL-Spieltag auf Schalke mit 5:1 und bringt sich in gute Ausgangsposition
- Thomas Müller gibt sich launig und feiert seine Rettungstat nach der Pause
- FCB-Coach Vincent Kompany will "objektiv" bleiben
Von Simon Zimmermann
Nach fünf sieglosen Auswärtsspielen in der Königsklasse in Folge - die längste Negativserie seit 2004 - hat der FC Bayern auf fremdem Platz wieder zugeschlagen und damit den dritten Champions-League-Sieg in Folge gefeiert. Wobei: Ganz so fremd war der Rasen am Dienstagabend nicht. Gegen den ukrainischen Meister Shakhtar Donetsk traten die Bayern auf Schalke an.
Nach dem frühen Rückstand drehte der FCB die Partie und gewann am Ende souverän und deutlich mit 5:1. Die Tür zur direkten Achtelfinal-Qualfikation ist damit wieder weit auf. Im Januar muss das Team von Trainer Vincent Kompany noch gegen Feyenoord und Bratislava ran. Zwei machbare Aufgaben, bei denen zwei Siege ziemlich sicher für einen Platz unter den ersten Acht reichen werden.
Routinier Thomas Müller, der seinen 55. Treffer in der Champions League feierte, gab sich im Anschluss launig - und feierte vor allem seine Rettungstat kurz nach der Pause gegen Valeriy Bondar.
1. Thomas Müller
Zu seiner Rettungstat:
"Die Rettungsaktion will ich unbedingt sehen. Das war besser als das Tor. Der Ball kommt verlängert, der Gegner riecht das und will eigentlich nur noch den 'tap-in'. Und ich halte halt da die Flosse rein und irgendwie geht er dann auch noch drüber. Ich habe den eigentlich schon drin gesehen, aber er war dann doch nicht drin."
Zur Frage an Kompany, wohin die Reise der Bayern geht:
"Er wollte wissen, ob wir die Champions League gewinnen wollen - und ja, das wollen wir. Aber es ist noch ein langer Weg."
Über das Spiel:
"Wir sind zufrieden. Natürlich hat so ein Spiel immer mehrere Phasen. Wir sind sicherlich mit dem Gegentor kalt erwischt worden, aber wir haben dann weiter gemacht, haben viele Momente im Pressing gehabt. Donezk wollte rauszocken, hat dann aber auch einige Bälle verloren. Der Stürmer hat es von denen aber gut gemacht, sich bei den langen Bällen zu behaupten, aber wenn wir ihn dann mal gewonnen haben, dann haben wir durch unsere inneren Positionen gut die zweiten Bälle bekommen. Und so wie wir unser zweites Tor gemacht haben, so hätten wir noch mehrere Situationen besser ausspielen müssen."
Über die weitere Saison:
"Wichtig ist aus meiner Sicht, dass wir von der Mentalität her dran bleiben. Das machen wir bisher auch sehr gut. Es ist nicht selbstverständlich, dass du in solch einem Spiel hintenraus noch die Tore machst, dass du trotz der 3:1-Führung hinten raus noch gallig bleibst, dass auch die Offensiven, die Zauberer, die Tore machen wollen und nicht in Schönheit sterben und sagen: 'Job done.' Sondern dieses Gefühl haben, ein Tor machen zu wollen. Das muss schon an oberster Stelle stehen."
Über das Spiel auf Schalke:
"Es war ein bisschen anders, das stimmt. Ich bin trotzdem sehr gerne hier hergekommen. Einfach aus melancholischen Gründen. Das Stadion hier, das macht einfach Spaß. Auch wenn es mir lieber wäre, wenn da Schalke in der Bundesliga spielen würde. Aber es ist ja kein Wunschkonzert. Trotzdem schön gewesen, hier wieder zurückzukehren."
2. Vincent Kompany
Über das Spiel:
"Nach dem ersten Tor sind wir ruhig geblieben. In der ersten Halbzeit waren wir deutlich besser, es war zwar nicht unsere beste Halbzeit, aber es gab trotzdem viele, viele Möglichkeiten für uns. Diese hätten wir besser nutzen können, aber wir sind trotzdem gewachsen in diesem Spiel, wir sind immer stärker geworden. Wenn wir so viele Spiele und so viel Energie in diese Spiele investiert haben, ist es gut, wie das Spiel heute verlaufen ist."
"Insgesamt kann man sagen, dass das Spiel stabil war. Wir waren dominant und hatten viele Möglichkeiten, aber in dem einen oder anderen Moment müssen wir immer besser werden als Mannschaft. Ich will einfach meiner Mannschaft sagen, dass es immer besser geht, aber dennoch haben wir viel gezeigt, wo ich sage, dass wir weitermachen können. Diese Mannschaft wird noch viel gewinnen."
Über Thomas Müller:
"Ja, es hat keinen Spaß gemacht, gegen ihn zu spielen, aber es macht Spaß mit Thomas zu arbeiten. Ich glaube, wir haben eine Mannschaft, in der es noch einige junge Spieler gibt, die diesen Schritt noch machen müssen. Und wenn du so einen erfahrenen Spieler in deinen Reihen hast, ist es sehr wichtig."
Über die Chancen auf den CL-Sieg:
"Die Fans dürfen träumen."
Über die Entwicklung der Mannschaft:
"Meine Idee ist sehr rational. Du fängst irgendwo an und du musst Schritt für Schritt immer besser werden. Und das ist ganz einfach: Wenn wir was Falsches machen, werden wir das auch nie wegstecken. Ich kann auch ehrlich sein mit dieser Mannschaft und auch wenn wir alle Spiele gewinnen, würde ich sagen, wir können noch besser werden. Ich lebe nicht für die eine Trophäe oder Pokal. Es geht um die Entwicklung und dass wir immer das Beste aus der Mannschaft herausholen. Manchmal klappt das, manchmal nicht. Wenn es nicht klappt, höre ich das von allen und wir arbeiten ruhig weiter. Wenn es gut läuft, bleiben wir dennoch objektiv."
3. Jamal Musiala
Über das Spiel:
"Es war sehr schön. Wir sind nicht so gut gestartet und haben ein Tor kassiert. Aber wir haben den Kopf nicht hängen lassen und weiter gemacht. Und dann kann jeder ein bisschen Spaß haben."
Über den nicht gegebenen Elfmeter vor seinem Tor:
"Ich glaube, den Ball hat er in der Situation nicht getroffen, deshalb war ich ein bisschen sauer. Aber wenn ich danach das Tor mache, ist es okay."
Über den Traum vom CL-Sieg:
"Ich glaube, es ist ein Traum von jedem von uns, aber wir alle wissen, dass wir nicht zu weit nach vorne schauen dürfen. Einfach von Spiel zu Spiel schauen und Schritte nach vorne machen, sodass wir immer besser werden und am Ende weit kommen in der Champions League."
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