Die Erkenntnisse zum Topspiel zwischen FC Bayern und Eintracht Frankfurt
Der Abend war von schwierigen Wetterbedingungen geprägt. Nach der Halbzeitpause war wegen des starken Nebels kaum etwas zu sehen. Sogar der Ball wurde durch einen neonorangen ersetzt. Kein Zuckerschlecken für alle Fans - ob im Stadion oder vor dem Fernseher - und sicher auch nicht für die Spielerinnen. Die Erkenntnisse zum Topspiel zwischen dem FCB und der SGE.
1. Bayern dominierte das Spiel
Von Beginn an dominierten die Bayern das Spiel in ihrem Wohnzimmer. Nach vorne erspielten sie sich gute Chancen, auch wenn die Effizienz zu wünschen übrig ließ. Die Münchnerinnen ließen die Frankfurterinnen, die im gesamten Spiel eher blass blieben, nicht ins Spiel kommen. Spielerisch überzeugte der FCB, auch wenn vor allem der letzte Pass oft ungenau kam. Für das Team von Alex Straus war definitiv mehr als ein Unentschieden drin. Frankfurt hingegen kann mit dem Punkt zufrieden sein.
2. Wieder ein Problem: Die Effizienz der Bayern vor dem Tor
Vor allem in der letzten Saison wurde die Effizienz vor dem Tor oft bemängelt. In dieser Saison schießen die Münchnerinnen zwar wieder mehr Tore, aber gerade in den Spitzenspielen fehlt ihnen häufiger die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Um in allen drei Wettbewerben ganz vorne mitspielen zu können, muss dies in den kommenden Wochen und Monaten wieder besser klappen.
3. Alara Şehitler tut dem Spiel der Münchnerinnen gut
Alara Şehitler feierte ihr Startelf-Debüt in der Bundesliga. Mit ihren erst 17 Jahren hat sie noch eine lange Karriere vor sich, konnte aber bereits auf dem Platz überzeugen und ihr Können sofort unter Beweis stellen. Das dürfte auch Trainer Alexander Straus aufgefallen sein, der in Zukunft sicher öfter auf die junge Spielerin setzen wird.
4. Folgt bald der Kampf um den Platz als Stammtorhüterin?
Eine weitere Premiere feierte Ena Mahmutovic. Sie wechselte im Sommer zum FC Bayern, verletzte sich aber noch vor Saisonbeginn und fehlte ihrem neuen Verein mehrere Wochen. Zuletzt kam sie in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, während Mala Grohs die gesetzte Torhüterin der Münchnerinnen war.
Diese fehlte dem FCB allerdings aufgrund einer Mandeloperation. Mahmutovic machte ein gutes Spiel, auch wenn die Frankfurterinnen nicht oft vor ihr Tor kamen. In Zukunft wird es wohl einen Zweikampf um die Nummer eins im Bayern-Tor geben, denn Mahmutovic zeigte besonders in der letzten Saison regelmäßig starke Leistungen.
5. Stina Johannes hält die SGE früh im Spiel
Schon nach wenigen Minuten verursachte Sara Doorsoun einen Handelfmeter. Der frühe Rückstand hätte das Spiel für ihre Mannschaft noch schwieriger machen können, doch Stina Johannes hielt den Ball gegen die sonst so treffsichere Georgia Stanway. Bei einem verwandelten Elfmeter hätte es für die Eintracht schon nach wenigen Minuten deutlich schlechter aussehen können.
6. Frankfurt effektiv vor dem Tor - sonst eher blass
Zwar konnte die Eintracht ihre spielerische Klasse nicht ausspielen. Die Mannschaft blieb über die gesamte Spielzeit eher blass und hatte nur wenige gute Aktionen nach vorne, dennoch reichte es zu einem Unentschieden. Das lag zum einen an der mangelnden Chancenverwertung der Münchnerinnen, zum anderen aber auch an der Effizienz der SGE. Mit nur zwei echten Torchancen erspielten sie sich zwar nicht viele, nutzten diese aber.
7. Die Liga wird immer spannender
Der FC Bayern führt die Tabelle zwar mit 19 Punkten an, doch der VfL Wolfsburg hat die gleiche Punktzahl. Die Eintracht folgt mit 17 Punkten auf dem dritten Platz. Insgesamt ist deutlich zu spüren, dass das Niveau in der Liga steigt. Die Spiele werden spannender und enger. Das ist eine positive Entwicklung für den deutschen Frauenfußball.