"Mit viel Willen zu Ende gespielt" - Die DFB-Stimmen zum Sieg gegen die Schweiz
Der erste Schritt für einen positiven Jahresabschluss ist getan: Mit 6:0 fertigte die deutsche Frauennationalmannschaft ihre Gegnerinnen aus der Schweiz ab. Nach einer eher unglücklichen ersten Halbzeit konnte das Team von Christian Wück einen ordentlichen Gang zulegen und fünf Tore nach dem Wiederanpfiff erzielen. Besonders die Wechsel spielten dabei eine große Rolle.
Bereits wenige Minuten nach Anpfiff war klar, welche Strategie die Eidgenossinnen fahren: Hinten tief stehen und dann auf Konter setzen. "Es war definitiv zunächst sehr schwer für uns gegen die Abwehr der Schweiz", erklärte Bundestrainer Christian Wück nach der Partie. So dauerte es auch bis zur 43. Minute, als Sjoeke Nüsken einen Eckball von Klara Bühl ins Netz köpfen konnte. Dieses Tor habe dem Team laut Linda Dallmann "ein bisschen Selbstvertrauen" gegeben, wodurch es dann besser laufen konnte.
Wück wechselte dreifach in der Halbzeitpause, brachte Zicai, Freigang und Wolter für Bühl, Dallmann und Gwinn in die Partie. "Wir haben mehr Dynamik gebraucht", so der Bundestrainer. Und diese Dynamik haben besonders seine Ersatzspielerinnen mehr als bewiesen: Zwei mal bediente Wolter ihre Teamkollegin Freigang, die einen Doppelpack schnüren und somit das erste Tor für die DFB-Frauen seit über zwei Jahren erzielen konnte (50./64.). Bei ihrem Verein Frankfurt habe es diese Kombination laut Pia-Sophie Wolter "noch nicht so häufig" gegeben. "Vielleicht müssen wir das jetzt mal auf die Liga übertragen", scherzte die Außenverteidigerin.
Cora Zicai startete ihr Länderspieldebüt direkt mit einem Assist für Lea Schüller (56.) und netzte in der 73. Minute sogar selbst ihr erstes Tor für die A-Nationalmannschaft - und das alles an ihrem 20. Geburtstag. "Wir wollen den Spielerinnen in der Offensive mehr Freiheit und Kreativität lassen, die sie in der zweiten Halbzeit gezeigt haben", resümierte Christian Wück. Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit abermals Lea Schüller. "In der ersten Halbzeit haben wir eigentlich auch kein schlechtes Spiel gemacht. Wir wussten, dass die Schweiz tief stehen wird und wir dementsprechend auch geduldig sein müssen. In der zweiten Halbzeit hat es einfach mit den Toren geklappt", fasste Schüller nach Spielende zusammen.
"Die zweite Halbzeit hat dann auch Spaß gemacht zuzuschauen", sagte Dallmann. Ihr Team habe mehr Räume bekommen und sich in einen Flow gespielt. Als Dosenöffner fungierten hierbei natürlich die Tore von Laura Freigang. Viele Lorbeeren wollte die 26-Jährige nach Abpfiff allerdings nicht ernten: "Die Flanken kamen einfach sehr, sehr scharf und sehr genau. Dann ist es auch nicht so schwierig als Stürmer, da muss man nur den Fuß hinhalten". Der Bundestrainer habe ihr vor der Einwechslung gesagt, dass es eine Partie sei, die der Adlerträgerin liege. "Wir haben es sehr genau und mit sehr viel Zug und Willen zum Tor zu Ende gespielt", zeigte sich Laura Freigang zufrieden.
"Ich genieße es hier zu sein, es macht sehr viel Spaß. Ich glaube, das hat man auch auf dem Platz gesehen", so Pia-Sophie Wolter. Am Montag wird sich zeigen, ob die DFB-Frauen an der guten zweiten Halbzeit anknüpfen können. Dann geht es im letzten Länderspiel des Jahres vor heimischen Publikum gegen Italien.