Didi Hamann sicher: Interview von Red-Bull-Boss hat Mitschuld an Leipzig-Krise
RB Leipzig ist offiziell in der Krise angelangt. Trotz dreimaliger Führung konnte die Mannschaft von Trainer Marco Rose ihr Bundesliga-Auswärtsspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim nicht gewinnen, verlor durch zwei späte Gegentreffer durch Adam Hlozek und Jacob Bruun Larsen sogar noch mit 3:4 - wettbewerbsübergreifend bereits das vierte sieglose Spiel in Serie.
Besonders alarmierend: In diesen vier Spielen konnte RB Leipzig lediglich beim 0:0-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach punkten, alle anderen Partien gingen verloren. Sky-Experte Didi Hamann machte am Samstag dafür einen überraschenden Schuldigen aus: Das Red-Bull-Oberhaupt. "Die Niederlagen in der Champions League waren gegen lauter große Vereine. Und dann kommen die Aussagen von Oliver Mintzlaff. Sie haben Brisanz in eine Situation gebracht, die gar keine Brisanz hatte", wütete er bei Sky.
Zuvor hatte Mintzlaff, seit November 2022 Geschäftsführer bei Red Bull, Ende September im Interview mit dem kicker offen über verpasste Titelchancen gesprochen. "Wir müssen da sein, wenn aus unterschiedlichen Gründen die Top-Favoriten schwächeln. (...) Wir waren leider noch nie da, wenn die Lücke aufging. Sie war ja schon öfter da, auch 2019/20, als wir unter Julian Nagelsmann Herbstmeister wurden und die Bayern dann ein paar Spieltage später davongezogen sind", meinte er und kritisierte: "Und da muss man, so erfolgreich jede einzelne Bundesliga-Saison war, festhalten, dass es immer wieder Chancen gab, mehr zu erreichen, und das haben wir halt nicht geschafft."
Hamann glaubt nun, dass diese (unnötigen) Kommentare Mintzlaffs Unruhe in die Mannschaft gebracht haben. In der UEFA Champions League konnte RB Leipzig in der laufenden Spielzeit noch keinen Punkt holen, verlor die Spiele gegen Atletico Madrid (1:2), Juventus Turin (2:3), den FC Liverpool (0:1) und zuletzt Celtic Glasgow (1:3) allesamt.
In der Bundesliga zeigten die Roten Bullen zunächst immer die richtige Reaktion auf die Niederlagen unter Woche, stand nach acht Spieltagen noch punktgleich mit dem FC Bayern an der Tabellenspitze und hatte erst drei Gegentore kassiert. Doch mit der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund scheint innerhalb der Mannschaft etwas kaputtgegangen zu sein. "Sie hatten einen der besten Saisonstarts und dann kam Unruhe rein. Jetzt kam das eine zum anderen", bilanziert Hamann.
RB-Coach Marco Rose stützte diese These nach der Hoffenheim-Niederlage am Samstag indirekt. "Es ist neben dem Ergebnisproblem auch ein Leistungsproblem. Es fehlt Einsatz und Feuer", kritisierte er im Sky-Interview. "Den Schuh muss ich mir anziehen, wenn ich es nicht schaffe, dass die Mannschaft das auf den Platz bringt. Wir haben eine unruhige Zeit vor uns." Am Dienstag (26.11.) wartet in der Champions League das schwere Auswärtsspiel beim italienischen Meister Inter Mailand. Um noch eine kleine Chance auf die K.O.-Runde zu haben, muss dort zwangsläufig gewonnen werden.
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