DFB-Frauen treffen auf "Gradmesser" - Wück vor dem Jahresabschluss

Vor der Partie gegen Italien gab Bundestrainer Wück einen Einblick in seine Gedankenwelt. Außerdem verriet er, welche Torfrau starten wird.
Christian Wück mit Pia-Sophie Wolter
Christian Wück mit Pia-Sophie Wolter / Jan Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Ein letztes Mal in diesem Jahr werden die DFB-Frauen am Montagabend in Bochum gegen Italien auflaufen. Normalerweise hält sich der Bundestrainer Christian Wück sehr bedeckt, wenn es um die Startelf seines Teams geht. Doch wie schon vergangenen Donnerstag gab er auch bei dieser Abschlusspressekonferenz bekannt, welche Torfrau im Bochumer Ruhrstadion zwischen den Pfosten stehen wird: "Wir werden mit Ena Mahmutovic im Tor beginnen."

Die Spielerin des FC Bayern ist nach Sophia Winkler die zweite Torfrau, die in diesem Lehrgang ihr Debüt für die deutsche Frauennationalelf feiern darf. "Sie ist eine große Torhüterin, die bei hohen Bällen sehr sicher steht", erklärte der 52-Jährige. Im Umgang mit Drucksituationen sehe das Trainerteam noch Potenzial bei der 20-Jährigen.

Wück erwartet ein "interessantes Spiel"

Mahmutovic darf bei einem "echten Gradmesser", so Wück, im Tor stehen. Die italienische Auswahl konnte zuletzt Ende Oktober gegen die amtierenden Weltmeisterinnen aus Spanien ein Unentschieden herausholen. Dabei haben sie "viele Facetten an Spielsystemen gezeigt".

Neben vielen talentierten Einzelspielerinnen sei die Partie für Wück auch aus einem anderen Grund lehrreich: "Sie spielen so, wie wir auch spielen wollen. Das wird auch für mich als Trainer interessant, wie wir damit umgehen." Der Bundestrainer kündigte im selben Atemzug etwaige Umstellungen an. "Das wird definitiv ein interessantes Spiel", versprach der Unterfranke.

Eine der Baustellen könnte die Verteidigung der DFB-Frauen seien: "Die Konternadelstiche müssen wir besser verteidigen, besser gestaffelt stehen", kritisierte der Cheftrainer, nachdem seine Mannschaft gegen die schnellen Umschaltmomente der Schweiz ins Schwimmen geriet. Zudem erwarte Wück im Vergleich zum Kantersieg gegen die Eidgenossinnen, dass die Spielerinnen gegen Italien von Beginn an die Dynamik der zweiten Halbzeit auf den Platz bringen. Außerdem solle die problematische Positionierung im Ballbesitz verbessert werden.

Christian Wück hat von der Öffentlichkeit viel Lob aufgrund seiner Wechselfreudigkeit erhalten. Besonders die langen Einsatzzeiten der Debütantinnen Alara Şehitler und Cora Zicai fanden Anklang. Doch auch die Spielerinnen selbst konnten durch ihre beherzten Leistungen von sich überzeugen. "Der Blick in der Öffentlichkeit liegt natürlich bei den Debütantinnen. Doch man kann nur so viele neue Spielerinnen einsetzen, wenn die Mannschaft drumherum gut funktioniert", lobte Christian Wück den Gesamtverbund.

Ob das Team wirklich so gut funktioniert, können die Fans am Montagabend um 20.30 Uhr mit eigenen Augen sehen. Denn dann wird die letzte Partie des Kalenderjahres für die DFB-Frauen angepfiffen.