Denkt Watzke an Rücktritt vom Rücktritt? Das sagt der scheidende BVB-Boss
Von Simon Zimmermann
![Hans-Joachim Watzke Hans-Joachim Watzke](https://images2.minutemediacdn.com/image/upload/c_crop,w_7689,h_4325,x_0,y_0/c_fill,w_720,ar_16:9,f_auto,q_auto,g_auto/images/GettyImages/mmsport/german_site_de_international_web/01jksyysvrbpwrc3gqv1.jpg)
Hans-Joachim Watzke wird seinen Posten als Vorsitzender der Geschäftsführung bei Borussia Dortmund zum Jahresende räumen. Seine Aufgaben im sportlichen Bereich hat er bereits abgetreten und mit Lars Ricken einen neuen Sport-Geschäftsführer installiert.
Die ersten Monate für Ricken hatte Watzke allerdings deutlich ruhiger geplant. Stattdessen befindet sich der BVB in einer sportlichen Krise und musste sich schnell von Terzic-Nachfolger Nuri Sahin trennen. "Ich habe gedacht, es ist eine gute Zeit für Lars, da jetzt reinzugleiten. Ich hatte nicht gedacht, dass wir in ein solches Krisenszenario abgleiten", erklärte Watzke vor Wirtschaftsmanagern aus der Region Frankfurt/Rhein-Main (via Frankfurter Rundschau).
Zuletzt waren bereits leise Spekulationen aufgekommen, Watzke könnte seine Rücktritts-Entscheidung nochmals überdenken und als BVB-Boss doch über 2025 hinaus weitermachen. "Ich habe mich manchmal auch gefragt, ob die Entscheidung richtig war, aber einen Rücktritt vom Rücktritt schließe ich total und komplett aus", stellte der 65-Jährige nun aber unmissverständlich klar.
Das begründet Watzke auch mit seinem Vertrauen in Lars Ricken: "Es ist nun natürlich eine ganz andere Herausforderung, doch er schafft das ohne Wenn und Aber." Ricken sei von der aktuellen Krise "mit voller Wucht getroffen und muss nun gucken, dass er sich daraus befreit".
Watzke hält sich raus: "Auch Ratschläge sind Schläge"
Selbst in die sportlichen Entscheidungen eingreifen wolle Watzke nicht mehr. "Ich halte mich mit Ratschlägen zurück", versicherte er. "Auch Ratschläge sind Schläge", so Watzke.
Als Beispiel für Watzkes passive Rolle im sportlichen Bereich könne die Trainer-Entscheidung aufgeführt werden. "Lars hat die Trennung von Sahin selbst durchgeführt. Er ist direkt nach dem Spiel in Bologna in die Kabine und hat mich fünf Minuten später darüber informiert, dass Sahin entlassen wurde", erklärte Watzke.
Auch, dass Mike Tullberg im Anschluss erfolgreich als Interimscoach übernahm, sei auf Ricken zurückzuführen, berichtet Sky. Ricken soll sich bewusst für den U19-Coach entschieden haben, den er aus seiner Zeit als Nachwuchschef bestens kennt. Eine andere Option wäre auch U23-Trainer Jan Zimmermann gewesen.
Nun auf Niko Kovac zu setzen, sei "in letzter Konsequenz" Rickens Wahl gewesen, "unter Einbeziehung von Sebastian Kehl", so Watzke. Kovac' Verpflichtung hätte Ricken auch durchziehen können, selbst wenn Watzke sie "für den größten Schwachsinn gehalten hätte", versicherte der scheidende BVB-Boss.
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