"Dann können wir sagen, es geht richtig los" - Die Stimmen zum BVB-Sieg über Graz
- BVB mit drittem CL-Sieg voll auf Kurs K.o.-Runde
- Schwarzgelb kämpft und müht sich gegen Sturm Graz - Joker Malen trifft spät
- Die Stimmen und Netzreaktionen zum Heimsieg
Von Simon Zimmermann
Die Festung Westfalenstadion steht! Mit dem 1:0 gegen Sturm Graz ist Nuri Sahin der erste BVB-Trainer seit Gründung der Bundesliga, der wettbewerbsübergreifend seine ersten sieben Heimspiele gewonnen hat. Mit dem Dreier am vierten Champions-League-Spieltag hat Schwarzgelb den eigenen Vereinsrekord zudem auf 13 ungeschlagene Heimspiele in der Königsklasse ausgebaut.
Bis dahin war es allerdings ein hartes Stück Arbeit. Das personell stark geschwächte Team ging merklich auf dem Zahnfleisch und hatte große Mühe, die kompakt stehenden Gäste aus Österreich zu knacken. Trotz 62 Prozent Ballbesitz und 21 zu sieben Abschlüssen blieben Großchancen auf BVB-Seite Mangelware. Am Ende war es Joker Donyell Malen in der 85. Minute, der die Borussia erlöste.
Mit dem dritten Sieg im vierten Spiel rückt Dortmund in der Tabelle zunächst bis auf Platz vier vor. Sturm Graz bleibt als eines der sechs noch punktlosen Teams auf dem 32 Rang.
Die Stimmen zum BVB-Sieg über Sturm Graz
Stimmen via DAZN & Sky
1. Nuri Sahin
Über das 1:0:
"Wir haben das Spiel komplett kontrolliert, bis auf die Phasen in der 60. und 70. Minute, aber wir müssen das 1:0 machen, dann geht die Türe auf und das haben wir nicht geschafft. Bis zur Box waren wir meiner Meinung nach richtig gut und unser Plan ist auch komplett aufgegangen mit den Jungs. Wenn du das Tor machst, werden die Räume größer. Ich muss aber auch sagen, dass Sturm Graz das wirklich leidenschaftlich gemacht hat. Sie sind immer wieder angelaufen. Ich hatte gedacht, irgendwann muss die Kraft nachlassen, aber sie hat nicht nachgelassen. Das ist wirklich eine gute Mannschaft, die hart zu bespielen ist. Am Ende haben wir uns aber belohnt und das freut mich."
Über die Personalsituation:
"Als Trainer an der Seitenlinie will man seine Mannschaft immer anfeuern, aber wenn ich den Brandt da sehe oder Serhou [Guirassy], die Jungs sind am Anschlag. Man muss da ein bisschen vorsichtig sein, deshalb bin ich sehr froh, dass wir klar geblieben sind und das Ding gezogen haben."
Über die Kräfte seiner Spieler:
"Einmal müssen wir noch und wenn wir das Ding ziehen am Wochenende, können wir uns ein bisschen auskurieren. Einige Jungs werden zurückkommen und dann können wir sagen, es geht richtig los."
Über den in der Kritik stehenden Siegtorschützen Donyell Malen:
"Wir haben Donny erstmal auf die rechte Seite gebracht, damit er vielleicht auch Maxi [Beier] ein bisschen helfen kann. Dann haben wir ihn nach innen gezogen und als Campbell kam, dann nach links. Für Donny freut es mich, er hat gegen Wolfsburg keine gute Leistung gebracht und war raus. Ich hab ihm gesagt, dass es sehr wichtig ist, Intensität reinzubringen und das hat er gemacht. Viel wichtiger als das Tor war aber die Situation in der 90. Minute, als er da nochmal reingrätscht."
2. Marcel Sabitzer
Über das Spiel:
"Wir waren dominant, aber mit nicht ganz so vielen Großchancen. Wenn man das Spiel betrachtet, ist es natürlich ein verdienter Sieg, auch wenn er erst hinten raus passiert ist. Vier Spiele, neun Punkte, wir sind sehr zufrieden."
Über Sahins Pausenansprache:
"Er war eigentlich recht zufrieden mit dem Ball. Gegen den Ball hat er uns etwas gezeigt, wo wir anpassen mussten. Grundsätzlich war er zufrieden. Für uns hat es sich auch nicht schlecht angefühlt. Der Platz ist natürlich nicht optimal, wenn du Fußball spielen willst. Wir haben das Spiel kontrolliert. Wir haben unser Spiel gespielt, ohne die großen Chancen gehabt zu haben. Sie hatten keine richtige Torchance. Von daher waren wir näher dran auf jeden Fall."
Über seine körperlichen Probleme:
"Wir gehen alle auf dem Zahnfleisch. Ich habe mehrere Wehwehchen. Ich habe heute auf die Zähne gebissen, hatte drei Schmerztabletten in mir. Das ist auch nicht unbedingt, was man sich vorstellt. In der Situation, in der wir uns befinden, heißt es auf die Zähne beißen. Das habe ich gemacht, so lange wie möglich. Ich hoffe, dass es morgen nicht allzu schlecht ist, wenn ich aufwache."
3. Nico Schlotterbeck
Über den Heimsieg:
"Wir haben eigentlich nichts zugelassen das ganze Spiel über. Ich finde wir haben viele Torchancen gehabt und sehr spät das 1:0 gemacht. Im Endeffekt ist mir egal, wie wir die drei Punkte geholt haben. Wir haben jetzt endlich wieder zu Null gespielt nach langer Zeit. Ich bin mit der Defensivleistung sehr zufrieden, offensiv war es in der zweiten Halbzeit ein bisschen fahrig. Aber am Schluss nehmen wir das 1:0 mit und gehen glücklich nach Hause."
Über die zweite Halbzeit:
"Die gehen natürlich auch in die Halbzeit und wissen was kommt und standen dann in der zweiten Halbzeit ein bisschen tiefer. Ich konnte kaum noch verlagern und dann war das so ein bisschen fahrig mit vielen Ballverlusten. Aber im Endeffekt haben wir ein Tor mehr gemacht als der Gegner und sind glücklich."
Über Kapitän Emre Can:
"Emre ist ein brutal schneller Spieler. Deshalb können wir eine brutal hohe Kette spielen. Mir läuft jetzt auch nicht unbedingt jeder Gegner weg. Es macht viel Spaß, weil Emre Selbstvertrauen hat und wir uns gut verstehen. Wir haben über die drei Spiele kaum etwas zugelassen. Wir sind glücklich, dass Emre so gut in Form ist und hoffen, wir können das weiterführen."
Über die vielen Spiele:
"Für mich ist es relativ leicht, die Kräfte einzuteilen, weil ich Innenverteidiger bin. Für die Jungs vorn ist es nicht leicht. Serhou und Jule müssen jedes Spiel machen und Maxi ist jetzt zweimal marschiert. Man hat in der zweiten Halbzeit auch gemerkt, dass wir vor drei Tagen gegen Leipzig ein enormes Pensum gelaufen sind. Deswegen sind wir einfach nur glücklich, dass wir heute einen Sieg mit nach Hause nehmen.
4. Maximilian Beier
Über das Spiel:
"Wir wussten, dass es gegen Sturm Graz nicht einfach wird, vor allem nach dem Spiel gegen RB Leipzig am Samstag. Es war kein einfaches Spiel heute, aber wir haben gebissen und zum Glück gewonnen."
Über die Schwierigkeiten im BVB-Spiel:
"Wir hatten im Spiel die Schwierigkeit, dass bei uns häufig der letzte Pass nicht angekommen ist. Wir haben bis dahin gut kombiniert, den Gegner laufen lassen, aber im letzten Drittel fehlte dann häufig einfach die Klarheit im letzten Pass."