Coman, Sané & Gnabry in der Krise: Selbst diese Spieler treffen öfter als die drei Fragezeichen
Von Dominik Hager
Der FC Bayern taumelt nach einer über weite Strecken ordentlichen Hinrunde der Winterpause entgegen. So wirklich einfach geht es den Münchnern aktuell nicht von der Hand, was unter anderem am Ausfall von Harry Kane liegt. Bleibt dann auch noch Jamal Musiala - wie gegen Mainz 05 - blass, sind die Münchner offensiv erschreckend schwach. In der laufenden Bundesliga-Saison gehen mehr als 50 Prozent der Tore auf das Kane-&-Musiala-Konto.
Dies liegt insbesondere an den enttäuschenden Leistungen der offensiven Außen. Mit Ausnahme von Michael Olise kommt von den Flügelspielern viel zu wenig. Kingsley Coman (drei Tore), Serge Gnabry und Leroy Sané (je zwei Tore) haben gemeinsam nur sieben Treffer erzielt, was nicht nur deswegen mager ist, weil sie gemeinsam über 50 Millionen Euro im Jahr verdienen.
Wir werfen einen Blick auf einige Bundesligaspieler, die in der laufenden Saison schon häufiger getroffen haben als die drei Fragezeichen aus München:
1. Jens Stage (6 Tore)
Jens Stage hat tatsächlich nur das Spiel gegen Hoffenheim gebraucht, um genauso viele Tore zu erzielen wie Coman, und konnte damit Gnabry und Sané sogar schon hinter sich lassen. Mit drei weiteren Treffern steht der zentrale Mittelfeldspieler inzwischen schon bei sechs Buden und hat damit fast so viele Treffer erzielt wie das Bayern-Trio gemeinsam. Unglaublich eigentlich, wenn man bedenkt, dass Stage wesentlich defensiver spielt, beim schwächeren Verein kickt, noch keinen Länderspiel-Treffer hat und auch auf Klub-Ebene sonst noch nicht so erfolgreich war.
2. Lee Jae-sung (5 Tore)
Lee Jae-sung hat erst am Wochenende die freundliche Einladung der Bayern erhalten, gleich doppelt treffen zu dürfen. Damit steht der Mainzer nun bei fünf Saisontoren und ist damit besser als Sané und Gnabry zusammen. Dabei hat der 32 Jahre alte Südkoreaner gerade mal einen Marktwert von 2,5 Millionen Euro. Der Routinier hat in den vergangenen fünf Spielen immer gescort. Von einer solchen Konstanz könnten die Münchner nur träumen.
3. Tiago Tomas (5 Tore)
Dass Tiago Tomas kein schlechter Kicker ist, hat man nach seiner Ankunft in der Bundesliga schnell erkannt. Mit seiner Torgefahr konnte sich der Portugiese aber nicht auszeichnen. Vor Beginn der aktuellen Runde, verzeichnete der 22-Jährige in 67 Bundesligaspielen gerade mal acht Tore. Nach seinem schwachen ersten Jahr in Wolfsburg, hätte man eigentlich schon gedacht, dass Tiago Tomas weg vom Fenster ist. In der laufenden Saison zeigt er sich aber plötzlich deutlich gefährlicher als das Bayern-Trio.
4. Lukas Kübler (4 Tore)
Lukas Kübler hat mit seinem Doppelpack gegen Wolfsburg nicht nur für einen 3:2-Erfolg gesorgt, sondern auch Gnabry, Coman und Sané hinter sich gelassen. Der Freiburger Außenverteidiger kommt inzwischen auf vier Saisontore. Kübler ist ein verlässlicher und mannschaftsdienlicher Spieler, der aber nie mit seiner Torgefahr aufgefallen ist. Vor der Saison stand Kübler bei fünf Toren in 148 Bundesligaspielen. Ein für einen Verteidiger keineswegs ungewöhnlicher Wert. Ungewöhnlich ist jedoch, dass ein Freiburger Außenverteidiger, ohne besondere Offensiv-Fähigkeiten, mehr Tore erzielt als Coman, Sané oder Gnabry.
5. Willi Orban (4 Tore)
Mit Willi Orban gibt es noch einen weiteren Abwehrspieler, der die Außenstürmer der Bayern übertrifft. Orban ist natürlich groß und kopfballstark, was ihn bei Standards zu einer Waffe werden lässt. Trotzdem ist es reichlich verwunderlich, dass ein Innenverteidiger, der eigentlich nur auf eine Weise Tore erzielen kann, mehr Treffer markiert als hochdekorierte Offensivspieler der aktuell besten Mannschaft Deutschlands. Mit seinen vier Treffern ist Orban aktuell knapp vor dem Bayern-Trio.
6. Shuto Machino (4 Tore)
Vor eineinhalb Jahren war Shuto Machino nach in Japan aktiv und auch nicht übermäßig erfolgreich. Dann ging die Reise weiter nach Kiel, wo er dem Team half, den Aufstieg in die Bundesliga zu verwirklichen. Mit fünf Saisontoren war seine Bilanz allerdings nicht außergewöhnlich stark. Umso bemerkenswerter ist es, dass er in der Bundesliga auch schon viermal knipsen konnte. Dabei kommt der 25-Jährige oft nur als Joker zum Einsatz. Machino stand nur in 50 Prozent der Spiele in der Startelf, erzielte aber dennoch mehr Tore als Coman, Sané und Gnabry.
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