Chefkritiker setzt zur Verteidigung von Nuri Sahin an
Von Yannik Möller
Nach der Niederlage gegen Real Madrid musste Nuri Sahin sehr viel Kritik einstecken. Der Tenor: Mit seinen Wechseln und der Umstellung hat er die Niederlage von Borussia Dortmund selbst mit eingeleitet. Umso bitterer, weil der Bundesligist nach einer bis dahin guten Vorstellung sogar mit 2:0 geführt hatte.
Doch nun gibt es Rückendeckung für den Cheftrainer des BVB - und zwar von Didi Hamann. Der TV-Experte von Sky, der eher für kritische Töne bekannt ist, setzte zur Verteidigung von Sahin an.
Kritik an Sahin ist "zu billig": Hamann nimmt das BVB-Team in den Fokus
In seiner Kolumne bei dem Pay-TV-Sender kritisierte er deutlich: "Ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass die alleinige Schuld beim Trainer liegt. Vercoacht ist für mich das Unwort des Jahres. Ich kann das nicht mehr hören!"
Wenn man gewinnt, sei es die Mannschaft, die den Matchplan umgesetzt habe. Sobald aber verloren wird, werde dem Trainer vorgeworfen, er habe sich vercoacht. Diese Ansicht bezeichnete Hamann als "einfach Unsinn" und "zu billig". Dieser Vorwurf sei in der Regel ohnehin nicht zutreffen, "weil Spieler auf dem Platz stehen, die den Plan des Trainers auszuführen haben".
"Sahins Erklärungen nach dem Spiel waren für mich schlüssig und plausibel", betonte Hamann. Die Umstellungen, die bereits zur 54. Minute erfolgten, sah er dementsprechend als eine "sympathische Lösung". Zumindest über die Auswechslung von Donyell Malen, die später folgte und wodurch Sahin nach Jamie Gittens auch den zweiten Umschaltspieler vom Feld nahm, könne man noch diskutieren.
Anstatt also Sahin und dessen Entscheidungen zu kritisieren, legte Hamann den Fokus ganz klar auf die Mannschaft. Der Coach habe betont, dieses Gesicht der Mannschaft nach der derben Niederlage beim VfB Stuttgart nicht erneut sehen zu wollen. "Das hat Borussia Dortmund aber danach eine Halbzeit lang gegen Bochum, in der ersten Hälfte bei Union Berlin und auch in Madrid wieder gezeigt. Das sagt mir, dass irgendetwas mit der Mannschaft oder um sie herum nicht stimmen kann", zog der 51-Jährige sein Fazit.
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