Celtic-Los kein Ruhekissen: Diese 6 Punkte muss der FC Bayern für ein Finale Dahoam verbessern

Der FC Bayern kommt mit dem Playoff-Los Celtic Glasgow vergleichsweise glimpflich davon. Die Münchner müssen sich dennoch in einigen Punkten steigern, um das Finale Dahoam erreichen zu können.
Die Münchner hoffen auf den Einzug ins Finale Dahoam.
Die Münchner hoffen auf den Einzug ins Finale Dahoam. / Sebastian Frej/MB Media/GettyImages
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Um die Mittagszeit dürften sich einige Gesichtszüge bei den Bayern entspannt haben. Den Münchnern bleibt Manchester City in den Champions-League-Playoffs erspart. Stattdessen geht es gegen den schottischen Underdog Celtic Glasgow um den Einzug in das Achtelfinale. Danach wartet entweder Leverkusen oder Atlético Madrid.

Grundsätzlich wären die Chancen also da, in der Königsklasse ganz weit zu kommen und nach Möglichkeit das Ticket für das Finale Dahoam zu lösen. Das und nichts anderes wird und muss das Ziel für den FC Bayern sein. Nun gilt es aber trotz des vermeintlichen Losglücks, nicht übermütig zu werden, sondern gezielt an den eigenen Problemen zu arbeiten. Um wirklich das Finale Dahoam erreichen zu können, müssen die Münchner in diesen sechs Aspekten zulegen.

1. Effizienz in beiden Strafräumen

Sieht man sich die Spiele der Bayern in dieser Saison an, kommt man zum Schluss, dass die Münchner abgesehen von der Pleite in Barcelona eigentlich immer ein Chancenplus hatten. Dennoch gingen in allen Wettbeweben schon Spiele verloren. Als klares Muster zeichnete sich ab, dass die Bayern aus zahlreichen Schüssen zu wenig Tore erzielten und durch vereinzelte Nadelstiche der Gegner sehr häufig auch direkt einen Gegentreffer kassierten. Irgendwann kann man da auch nicht mehr von Glück oder Pech sprechen, sondern muss die Qualitätsfrage stellen. Im gegnerischen Sechzehner müssen bessere Entscheidungen getroffen und konzentriertere Abschlüsse abgegeben werden. Ansonsten schlagen gut und gerne auch mal 30 Schüsse nicht im gegnerischen Tor ein, wie zuletzt bei Feyenoord Rotterdam.

Doch auch hinten geht es darum, mal den einen Fehler weniger zu machen und in den brenzligen Momenten da zu sein. Dies gilt auch für Manuel Neuer, der bei der Pokal-Niederlage in Leverkusen und bei der CL-Pleite bei Aston Villa entscheidend patzte, im Gegenzug aber kaum wichtige Paraden verbuchen konnte.

2. Auch mal ergebnisorientiert spielen

Für den FC Bayern wird es wichtig werden, den Gegner nicht nur mit eigener Dominanz ersticken zu wollen, sondern auch taktisch klug zu agieren. Man muss nicht in jedem Spiel 60+ Prozent Ballbesitz haben und optisch überlegen sein. Vielmehr geht es darum, auch mal den Gegner zu locken und gezielt Nadelstiche zu setzen. Der FC Bayern ist ohnehin in Bezug auf einen möglichen Titelgewinn aktuell eher in der Underdog-Position. Da hilft es wohl auch, einfach mal auf Grundtugenden wie Leidenschaft und Mentalität zu setzen und unangenehm und ergebnisorientiert zu spielen. Celtic Glasgow wird das in den Playoffs machen und von Atlético und Leverkusen wäre im Achtelfinale Ähnliches zu erwarten. Diesen Klubs spielt man in die Karten, wenn man genau so auftritt, wie es alle gewohnt sind und auch erwarten. Das Finale Dahoam ist zu wichtig, um "in Schönheit zu sterben".

3. Ein eingespieltes Mittelfeld-Duo finden

Joshua Kimmich ist die Konstante im Bayern-Mittelfeld, gewissermaßen allerdings auch die einzige Konstante. Der 29-Jährige spielte in der laufenden Saison schon mit Aleksandar Pavlovic, Leon Goretzka und Joao Palhinha an seiner Seite. Angesichts der Tatsache, dass die drei potenziellen Nebenmänner alle schon von Verletzungspech betroffen waren, konnte sich nie einer so wirklich fest spielen. Nun liegt der Spielball wieder bei Pavlovic, der allerdings noch nicht an seine Hinrunden-Verfassung anknüpfen kann. Offensiv sind die Münchner mit Pavlovic am stärksten, weil dieser mit seinem starken Vertikal-Passspiel und seiner schnellen Entscheidungsfindung die gefährlichsten Akzente setzen kann. Leon Goretzka besticht mit seiner Athletik, Erfahrung und Allrounder-Fähigkeiten, zu denen inzwischen auch wieder die Torgefahr zählt. Palhinha kann mit seiner Defensivstärke ebenfalls noch relevant werden. Wichtig wäre nun, dass sich ein Duo so richtig einspielen und in den entscheidenden Wochen performen kann. Große Spiele werden schließlich meist im Mittelfeld entschieden.

4. Auswärtsschwäche endlich abstellen

Der Grund für den Einzug in die Playoffs liegt ganz eindeutig an einer gleichermaßen eklatanten wie ungewöhnlichen Auswärtsschwäche. Während die Bayern in dieser CL-Saison alle vier Heimspiele gewinnen konnten, gab es auswärts drei Niederlagen (gegen den FC Barcelona, Aston Villa und Feyenoord Rotterdam). Wie ja bestens bekannt ist, besteht ein K.o.-Runden-Aufeinandertreffen aus einem Heim- und einem Auswärtsspiel. Setzt man also die Auswärtsspiele regelmäßig in den Sand, wird man kaum vier K.o.-Runden überstehen und ins Finale einziehen. Gerade gegen die absoluten Top-Klubs darf man in der Fremde nicht unter die Räder geraten.

5. Kane und Musiala müssen ihre Big-Game-Performance nach oben fahren

Harry Kane und Jamal Musiala sind die einzigen beiden Offensivspieler der Bayern, die wirklich über Weltklasse-Niveau verfügen. Folgerichtig ist das Duo in den großen Spielen gegen die Top-Gegner auch in der Verantwortung. Bei Kane wurde die schwächere Tor-Quote gegen Spitzenteams schon häufige Male debattiert, doch auch Musiala hat in den CL-K.o.-Spielen keine gute Scorer-Bilanz.

Immer wieder war in der Vergangenheit zu sehen, dass Kane und Musiala zwar ordentlich spielen und ihre Mitspieler einsetzen, jedoch nicht den entscheidenden Moment für sich verzeichnen konnten. Genau diese Momente wird es aber brauchen, wenn der Traum vom Finale Dahoam wahr werden soll.

6. Mehr Torgefahr von den Flügeln

Zwar sind die großen offensiven Hoffnungsträger wie erwähnt Jamal Musiala und Harry Kane, jedoch wird es auch die Gefahr von den beiden Außenbahnen benötigen. Lediglich Michael Olise hat bis jetzt unter dem Strich eine gute, wenn auch nicht wirklich konstante Saison gespielt. Von Kingsley Coman, Leroy Sané und Serge Gnabry muss viel mehr kommen. Dies gilt insbesondere für den Aspekt Torgefahr. Gemeinsam hat das Trio elf Tore in der Bundesliga und nur zwei Buden in der Champions League gemacht. Gerade in der Königsklasse benötigt es mehr Effizienz. Man kann ja nicht behaupten, dass es nicht genügend Torchancen gäbe. Lediglich das Verwerten dieser ist ein ganz dickes Problem der Bayern-Flügelstürmer.


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