BVB-Youngster peilt Durchbruch an: Sahin sieht ein bedeutsames Problem

Der Weg vom Talent zum Bundesliga-Profi ist bekanntermaßen kein leichter. Aktuell müht sich beim BVB Kjell Wätjen ab. Nuri Sahin tritt jedoch auf die Bremse.
Kjell Wätjen hat in der laufenden Saison erst eine Profi-Minute erhalten.
Kjell Wätjen hat in der laufenden Saison erst eine Profi-Minute erhalten. / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Kjell Wätjen gilt als eines der größten Talente bei Borussia Dortmund, konnte das in der Profi-Mannschaft zuletzt aber praktisch nicht beweisen. Der 18-Jährige stand in der laufenden Bundesliga-Spielzeit gerade mal für eine Minute auf dem Feld, nachdem er in der vergangenen Saison seine ersten beiden Einsätze verzeichnen konnte.

Einige BVB-Fans würden das Mittelfeld-Juwel gerne häufiger auf dem Platz sehen, jedoch hatte dieser das Pech, sich kurz nach seinem Mini-Einsatz gegen St. Pauli am Oberschenkel verletzt zu haben. Wätjen fehlte einige Wochen und konnte erst am 30. November gegen Hannover II sein Comeback für die zweite Mannschaft in der 3. Liga geben. Absolvierte er hierbei noch nur eine Halbzeit, durfte er am Samstag immerhin für 83 Minuten gegen Wehen ran. "Wenn du nach ein paar Wochen wieder auf dem Platz stehst und ins ist alles wie vorher und du kannst wieder Vollgas geben - dann ist das ein schönes Gefühl. Ich bin wieder fit", zeigte er sich im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten hocherfreut über sein Comeback.

Langfristig genügt es Wätjen aber natürlich nicht, sich Spielpraxis in der U23 abzuholen. Vielmehr möchte das Mittelfeld-Juwel auch bei den Profis durchstarten. Immerhin stand er in den sechs Partien vor seiner Verletzung immer im Profi-Kader, selbst wenn nur ein Kurzeinsatz dabei raussprang. Ernsthaft sauer ist er über die fehlende Einsatzzeit in der ersten Mannschaft aber nicht. "Ich habe letztens mit Nuri gesprochen, dass alles gut ist. Ich kriege es von außen auch zu hören, dass es gut läuft. Klar denkt man sich ab und zu, könnte ich nicht mehr spielen? Aber dann denke ich mir auf der anderen Seite auch wieder: Du bist letzten Endes noch im zweiten U19-Jahr, spielst 3. Liga und mischt bei den Profis mit", versucht er die positiven Punkte wertzuschätzen. Dies sei für ihn schon mal "ein guter Schritt" und er merke auch, dass es immer besser werde. "Deswegen bin ich völlig fein damit und völlig im Reinen mit mir", gab er sich mit dem Status Quo zufrieden.

Sahin sieht auf Wätjen schwieriges zweites Jahr zukommen

Nuri Sahin, der ebenfalls schon in ganz jungen Jahren beim BVB durchstarten konnte, sieht jedoch eine Schwierigkeit auf den Youngster zukommen. "Ich sehe bei Kjell das gleiche Problem, was ich in meinem zweiten Jahr als Profi hatte. Im ersten Jahr kennt dich keiner und du bist der Shootingstar und alle schwärmen und lieben dich", führte er laut Ruhr Nachrichten aus. "Im zweiten Jahr musst du dann leisten", weiß er um die Schwierigkeit. Allerdings arbeite er "sehr gerne mit Kjell Wätjen" und wisse, dass er "die nötige Geduld aufbringen" könne. "Er wird bei Borussia Dortmund ein wichtiger Spieler", legte er sich fest.

Dennoch wird es für Wätjen, der ja auch erst viermal für Dortmund II gekickt hat, zunächst auch darum gehen, sich in der 3. Liga durchzubeißen. "Die Abläufe sind bei mir noch immer nicht richtig drin. Aber ich finde, es wird besser. Die 3. Liga ist sehr körperlich, dafür ist die spielerische Qualität nicht so hoch", stellte er die unterschiedlichen Anforderungen im Vergleich zur Junioren-Klasse gegenüber. Um Bundesliga-Ansprüchen zu genügen, geht es aber darum, sowohl körperlich als auch spielerisch enorm viel mitzubringen. Wätjen wird wohl noch ein wenig Zeit brauchen, um in die Fußstapfen von Mittelfeld-Routiniers wie Pascal Groß oder Emre Can zu treten. Diese Zeit muss man ihm allerdings auch zugestehen.


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