BVB trotz Pokal-Aus "deutlich besser" als zuletzt: Stimmen & Netzreaktionen zum Spiel
Von Yannik Möller
Die vierte Niederlage in den letzten fünf Pflichtspielen hat für Borussia Dortmund weitreichende Folgen: Bereits in der zweiten Runde ist die Mannschaft von Nuri Sahin aus dem DFB-Pokal ausgeschieden, sodass eine gute Chance auf einen Titelgewinn bereits ad acta gelegt werden muss. Am Dienstagabend erzielte der VfL Wolfsburg den Siegtreffer zum 1:0 über Schwarz-Gelb spät in der Verlängerung.
Das Ausscheiden sei "extrem bitter, weil ich glaube, dass wir heute mehr verdient hatten oder haben", so Nuri Sahin nach der Partie und ergänzte: "Im Moment kommt irgendwie alles zusammen." Bei Sky auf die Stimmung in der Kabine angesprochen, verriet der Cheftrainer: "Ja, ruhig, enttäuscht natürlich. Die Jungs sind extrem enttäuscht, weil sie sich komplett aufgeopfert haben, auch durch die Situation, dass wir auch manche über 120 Minuten durchjagen mussten. Die Jungs sind platt, aber extrem enttäuscht. Deswegen habe ich die jetzt auch erstmal in Ruhe gelassen."
"Wir hatten ja Torchancen", bemängelte Sahin auch die fehlende Effizienz vor dem Wolfsburg-Tor. "Ich fand die Leistung über 120 Minuten schon deutlich besser als in den letzten Spielen. Wir haben versucht, nach vorne zu spielen."
Schlussendlich habe der VfL aber "fünf erfahrene Jungs reinbringen" können, während man selbst nicht in der Lage war "die Qualität nachschießen [zu] können". Sahin weiter: "Nichtsdestotrotz ist das gar keine Ausrede, es ist einfach nur extrem bitter, so auszuscheiden ehrlich gesagt." Das Fazit des Coaches fiel entsprechend ernüchtert aus: "Wir gehen eigentlich jedes Jahr in die Saison, um im DFB-Pokalfinale zu sein. [...] Ich kann den Jungs heute wirklich keinen großen Vorwurf machen, weil die Jungs wirklich alles gegeben haben. Am Ende musst du das Ding ziehen, haben wir nicht getan."
Groß will das Pokal-Aus "nicht schönreden" - Kehl mit Rückendeckung für Sahin
Auch Pascal Groß verwies nach dem Spiel auf die Gelegenheiten, selbst in Führung zu gehen: "Ich glaube, wir hatten einzelne Momente - erste Halbzeit. Zum Schluss hat so die letzte Durchschlagskraft gefehlt und dann müssen wir probieren, zu Null zu spielen und ins Elfmeterschießen zu kommen." Umso ärgerlicher sei es gewesen, dass man selbst das entscheidende Tor in einem so engen Spiel nicht habe schießen können.
"Drei Auswärtsniederlagen in Folge ist sehr schlecht, das kann man schon sagen. Da brauchen wir auch nichts schönreden. Wenn man die Spiele einzeln betrachtet, war heute mehr drin, aber im Endeffekt musst du im Pokal weiterkommen. Wenn nicht, hat man halt wenig davon", fasste der Mittelfeldspieler die aktuelle Ausgangslage ehrlich zusammen.
Wie schon Sahin, war Sebastian Kehl ebenso weit entfernt davon, der Mannschaft einen Vorwurf zu machen. "Sie hat gekämpft bis zum Umfallen, ist an die Grenzen gegangen mit den personellen Möglichkeiten, die wir aktuell haben. Es gab keinen Spieler, der heute nicht wollte, einige Jungs sind über Grenzen hinweg gegangen", gab es sogar ein sehr deutliches Lob vom Sportdirektor für den Einsatz.
Auch er attestierte Wolfsburg einen womöglich gar entscheidenden Vorteil hinsichtlich der Personallage: "Wolfsburg hat anders gewechselt, sie hatten ein bisschen mehr Power und Geschwindigkeit. Man hat gemerkt, dass es den Unterschied machen kann."
Konsequenzen für Sahin werde diese Niederlage aber nicht haben, wie Kehl versicherte: "Der Trainer ist auch sehr enttäuscht. Der Druck ist bei Borussia immer da, das zeigt die Reaktion der Fans. Wir hinken unseren Ansprüchen hinterher, daran werden wir arbeiten. [...] Das ist keine Situation, die der BVB in der Vergangenheit nicht schon gemeistert hätte. Wir gehen da zusammen durch."
Netzreaktionen: BVB-Fans sehen ein grundsätzliches Problem - und die Folgen
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