Ricken will durchgreifen: Sammer-Verlängerung nur unter einer Bedingung
Von Simon Zimmermann

Anfang Mai 2024 hat Lars Ricken seine Stelle als Sport-Geschäftsführer bei Borussia Dortmund angetreten. Der Start war für den Ex-Profi und langjährigen Nachwuchschef aus verschiedenen Gründen schwer.
Zum einen, weil mit Hans-Joachim Watzke weiter der große, starke Mann beim BVB mitmischt. Erst Ende des Jahres will sich Watzke aus dem operativen Geschäft zurückziehen.
Zum anderen, weil in der BVB-Führung viele Köche am Werk sind - und die verderben bekanntlich auch mal den Brei. Neben Ricken und Watzke sind das Sportdirektor Sebastian Kehl, bis zu seinem Aus Anfang Februar Sven Mislintat und natürlich BVB-Berater Matthias Sammer.
Während Ricken die Trennung von Mislintat alleine entschieden haben soll, muss er laut Bild weiterhin viele Entscheidungen mit Watzke absprechen und dessen Segen einholen. Die große Saisonanalyse, die in Dortmund traditionell durchgeführt wird, soll auch in diesem Sommer von Watzke geleitet werden.
Sammer soll nicht mehr konkret an BVB-Kaderplanung mitwirken
Doch Ricken soll bereits versuchen, sein Profil zu schärfen. Intern sei ihm zu Beginn seiner Amtszeit vorgeworfen worden, zu zaghaft und langsam zu handeln und entscheiden. Das scheint der 48-Jährige ändern zu wollen. Nach dem Mislintat-Rauswurf entschied sich Ricken auch dazu, die berühmte "Elefantenrunde" künftig nicht mehr durchzuführen, in der alle BVB-Bosse und Berater Sammer diskutierten. Ricken sei demnach zur Erkenntnis gekommen, dass zu viele Personen in der Kaderplanung mitwirken.
Das betreffe vor allem Sammer, der gerne auch mal selbst Spielertransfers vorgeschlagen habe. Künftig soll das nicht mehr der Fall sein, Sammer soll den Klub ausschließlich "strategisch" beraten, Ricken will gemeinsam mit Kehl die konkreten Personalien entscheiden.
Laut Bild sei das die Grundvoraussetzung, um den Ende des Jahres auslaufenden Beratervertrag mit Sammer zu verlängern. Der 57-Jährige hatte in dieser Saison schon einmal ein Eingeständnis machen müssen. Champions-League-Spiele des BVB soll Sammer als Experte für Amazon Prime nicht mehr begleiten, nachdem er ein ums andere Mal öffentlich heftige Kritik übte.
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