BVB-Legende warnt: Deutschland hat ein Torwartproblem

Ein Bundesliga-Spieltag steht am Wochenende noch an, dann geht der Blick der deutschen Fußballfans erstmals seit Mitte November 2024 wieder auf die Nationalmannschaft. Für die DFB-Truppe um Nationaltrainer Julian Nagelsmann geht es im Rahmen der Viertelfinal-Spiele zweimal gegen Italien und um die Möglichkeit, sich im vierten Anlauf erstmals für die Finalrunde der Nations League zu qualifizieren.

Während der Optimismus in Deutschland eigentlich recht groß ist, den Europameister von 2021 bezwingen zu können, geht Roman Weidenfeller deutlich pessimistischer in die erste Länderspielpause 2025. Die BVB-Legende warnt vor den beiden Italien-Spielen bei Sky: "Deutschland hat ein Torhüter-Problem!"

Damit meint Weidenfeller allerdings nicht die mittel- bis langfristige Zukunft, sondern das Hier und Jetzt. Hinter Alexander Nübel, der voraussichtlich den verletzten Marc-Andre ter Stegen ersetzen wird, sieht der Weltmeister von 2014 kaum Alternativen. "Der Hintergrund ist, dass ter Stegen immer noch verletzt ist und nicht auf dem Platz steht. Jeder braucht auch seine Zeit, um sich wieder heranzutasten und sich wohlzufühlen. Er ist Stand heute unsere Nummer eins. Aber da er verletzt ist, wird Alexander Nübel die Nummer eins auf dem Rücken tragen und danach wird es spannend", meint Weidenfeller.

"Mit Oliver Baumann hast du einen sehr erfahrenen Torwart. Stefan Ortega wurde jetzt auch wieder eingeladen, hat aber die letzten Wochen gar nicht mehr bei Manchester City gespielt. Das macht das Ganze umso schwieriger. Dahinter hast du ganz viele junge Torhüter. Finn Dahmen bei Augsburg, Moritz Nicolas in Gladbach, Jonas Urbig bei den Bayern, Noah Atubolu von Freiburg, der auch eine gute Figur abgibt", fährt er fort und hadert: "Du hast viele, die auf einem gewissen Leistungsniveau sind, aber du hast keinen, wo du sagst 'Wenn Alexander Nübel ausfällt, ist das der Nächste, der in das Tor rein muss.' Da musst du eigentlich auf einen erfahrenen Torwart zurückgreifen, wie Oliver Baumann oder Stefan Ortega."

Eine potenzielle Alternative hätte auch Bernd Leno darstellen können, der Stammkeeper von Fulham verzichtete zuletzt jedoch freiwillig auf eine Reise zur Nationalmannschaft. Der ehemalige Leverkusener hatte seine Entscheidung damit begründet, keine echte Perspektive im DFB-Team zu haben.

Weidenfeller kann das nicht nachvollziehen: "Er hat die Aussage getroffen, als er gerade verletzt war. Er wollte beim Verein bleiben und sich weiter fit halten. Das war nochmal ein anderer Hintergrund. Ich finde die Aussage trotzdem unglücklich. Das darfst du dir aus meiner Sicht als Deutscher nicht leisten, wenn du die Möglichkeit hast, das Nationaltrikot anzuziehen. Es muss immer noch der Stolz als Deutscher sein, für die Nationalmannschaft zu spielen."

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