BVB-Krise: Kommt es zum Watzke-Beben?
Von Jan Kupitz

In dieser Saison sollte bei Borussia Dortmund alles besser werden - doch stattdessen wurde alles schlechter. Nuri Sahin, als großer Hoffnungsträger geholt, musste längst seine Koffer packen. Der Kader ist extrem unausgewogen und mit vielen schwankenden Diven besetzt. Und die Champions-League-Plätze, das erklärte Minimalziel der Schwarzgelben, scheinen außer Reichweite. Der Status Quo des BVB ist im Februar 2025 sehr bedenklich.
So bedenklich, dass Hans-Joachim Watzke seinen geplanten Rückzug revidiert?
Laut Angaben der Sport Bild hänge es von der sportlichen Entwicklung ab, ob Watzke seinen Job als CEO womöglich doch fortsetzt. Ursprünglich hatte der 65-Jährige geplant, im Herbst dieses Jahres auszuscheiden; Lars Ricken wurde daher bereits die sportliche Verantwortung übertragen. Es sei in der Klubspitze jedoch "ein realistisches Gedankenspiel", dass es im Sommer zu einem kompletten Neustart auf allen Ebenen komme - Watzke wäre dann derjenige, der den Restart-Knopf drücken und den Umbruch als "starker Kopf" überwachen würde.
Verschiebt Watzke seinen geplanten Rückzug, hätte das Konsequenzen für Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl. Ricken wäre dann logischerweise entmachtet und kaum noch tragbar. Selbiges gilt für Kehl, der ohnehin schon seit mehreren Monaten unter Druck steht, da er die misslungene Kaderplanung maßgeblich mitzuverantworten hat. Selbst ein Aus von Matthias Sammer, bislang der eigene Berater von Watzke, steht im Raum.
Für einen kompletten Neuaufbau bringt die Sport Bild zum Beispiel Markus Krösche und Ralf Rangnick als neuen Sport-Chef ins Spiel. Krösche war bereits im vergangenen Jahr mit dem BVB in Verbindung gebracht worden, galt damals als möglicher Nachfolger von Watzke - am Ende blieb der 44-Jährige jedoch in Frankfurt, Ricken wurde stattdessen intern befördert. Rangnick hingegen wurde erst vor wenigen Wochen nach der Sahin-Entlassung als potenzieller Feuerwehrmann für die Trainerbank kontaktiert; der 66-Jährige wollte seinen aktuellen Job als Nationaltrainer Österreichs jedoch nicht für eine kurzfristige Aufgabe aufgeben. Langfristig als Sport-Chef etwas aufzubauen, wäre aber wohl um einiges interessanter.
Übrigens: Bei einem Total-Umbruch wäre auch Niko Kovac nicht vor einem Aus gefeit. Der 53-Jährige, der erst vor kurzem geholt und mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet wurde, stehe dann ebenfalls zur Disposition, heißt es im Bericht. Intern sei bereits "einkalkuliert, das Projekt mit Kovac bei Misserfolg in diesem Sommer zu beenden". Sein 3,5 Millionen Euro schweres Gehalt würde man notfalls weiterbezahlen.
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