BVB hadert mit 2. Halbzeit gegen Lille: "Nicht dahingegangen, wo es wehtut"

Mit einem 1:1 im eigenen Stadion konnte sich der BVB keine sonderlich gute Ausgangsposition für das Achtelfinal-Rückspiel in Lille schaffen. Grund dafür war vor allem die schwache zweite Halbzeit.
Karim Adeyemi
Karim Adeyemi / Anadolu/GettyImages
facebooktwitterreddit

Borussia Dortmund musste sich im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit einem 1:1-Remis gegen OSC Lille begnügen. Karim Adeyemi hatte Schwarzgelb im Signal Iduna Park in Hälfte eins mit einem herrlichen Fernschusstreffer in Führung gebracht. Im zweiten Durchgang verloren die Hausherren aber die Kontrolle komplett und überließen den Gästen aus Frankreich die Partie. Die Quittung folgte in Minute 68, als Hákon Arnar Haraldsson zum Ausgleich einschob.

Defensiv fand die Kovac-Truppe nicht mehr wie gewünscht in die Zweikämpfe, verlor in Durchgang zwei rund zwei Drittel der direkten Duelle. Das hohe Pressing funktionierte nicht mehr so wie in den ersten 45 Minuten. Offensiv setzten sich die vielen Ungenauigkeiten fort. Nach der Pause konnte sich der BVB kaum noch in die gegnerische Hälfte kombinieren. Am Ende stand lediglich ein einziger Schuss aufs Tor und ein verdientes Ergebnis, da Dortmund am kommenden Mittwoch (12.3.) in Lille unter Druck setzt.

"Das war überhaupt kein gutes Spiel."

Emre Can, Amazon Prime

Kapitän Emre Can kritisierte nach dem Schlusspfiff die Leistung seiner Mannschaft am Amazon-Mikro deutlich. "Wir waren viel zu passiv. Wir sind nicht dahingegangen, wo es wehtut", hielt Can fest. "Das müssen und können wir viel besser", fügte er hinzu.

"In der zweiten Halbzeit hatten wir keinen Zugriff mehr. Wir hatten zu wenig Spielverlagerung und zu wenig Phasen, wo wir das Spiel dann auch beruhigt haben. Wir haben den Ball sehr leicht weggegeben", bestätigte der BVB-Kapitän den Eindruck aus der zweiten Hälfte. Auch defensiv sei es "zu wenig Intensität gegen den Ball" gewesen. Um im Rückspiel den Viertelfinal-Einzug schaffen zu können, müsse man "definitiv besser spielen".

Ähnlich sah es auch Niko Kovac, der aber auch die Leistung in der ersten Hälfte lobte. "Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr ordentlich gemacht. Lille ist schon eine fußballerisch sehr starke Mannschaft, aber wir haben schon die besseren Möglichkeiten gehabt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann keinen Zugriff mehr gehabt. Mit dem Ball haben wir Duelle viel zu leicht weggegeben", erklärte der BVB-Coach.

"Wir sind einfach nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen. Das war das eine. Das andere waren die Ballbesitzphasen, die wir haben wollten, die wir in der ersten Halbzeit hatten. Diese hatten wir in der zweiten Halbzeit nicht", erklärte Kovac die Leistung in den zweiten 45 Minuten.

Pascal Groß sah einen Dortmunder Kontrollverlust und will das Rückspiel "bei Null" anfangen: "Zweite Halbzeit haben wir die Kontrolle verloren. Wir konnten wenig Druck auf den Gegner aufbauen und haben ihnen somit die Kontrolle gegeben. Wir haben sie zurück ins Spiel kommen lassen, haben ihnen auch Selbstvertrauen gegeben. Am Ende ist es ein 1:1, da haben wir uns natürlich mehr vorgestellt zu Hause. Aber es ist noch alles drin."

Für Torschütze Adeyemi war das BVB-Spiel "vielleicht ein bisschen unsauber generell von der Mannschaft. Und deswegen war es schwierig, Torchancen zu kreieren". Man habe vielleicht "noch schwere Beine vom letzten Spiel" gehabt, als Ausrede für die zweite Hälfte wollte er das aber nicht gelten lassen. "Wir müssen hier zu Hause gewinnen, die Fans haben gebrannt. Eigentlich schade ums 1:1, aber es geht weiter", so Adeyemi, der sein Traumtor zum 1:0 nicht als Sonntagsschuss bezeichnen wollte. "Heute ist ja Dienstag", hielt er fest.


feed