BVB-Frust über das Musiala-Tor: So äußerte sich der Schiedsrichter

Bei einigen BVB-Spielern war der Ausgleichstreffer des FC Bayern durchaus umstritten. Mit Sven Jablonski erklärte der Schiedsrichter anschließend, weshalb er die Aktion um Niklas Süle nicht unterbrochen hatte.
Niklas Süle sank nach dem Freistoß zu Boden
Niklas Süle sank nach dem Freistoß zu Boden / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Leroy Sané nahm sich selbstbewusst den Freistoß vor, den er selbst durch ein Dribbling kurz vor dem Strafraum von Borussia Dortmund herausgeholt hatte. Es lief bereits die 85. Spielminute, die Gastgeber gingen mit einer knappen 1:0-Führung in eine vom erhöhten Druck des FC Bayern geprägte Schlussphase.

Sané versenkte den Freistoß aber nicht im Tor, sondern traf Niklas Süle. Der recht früh für Waldemar Anton eingewechselte Abwehrspieler wehrte den Schuss unfreiwillig mit seinem Kopf ab, sank daraufhin mit seinen Händen vor dem Gesicht zunächst zu Boden. Doch sowohl seine Gegen- als auch seine Mitspieler spielten die Aktion noch zu Ende. Sané spielte den Abpraller auf Sacha Boey, der in den Sechzehner flankte, wo Jamal Musiala bereits wartete und die Flanke dann per Kopf zum 1:1-Endstand unterbringen konnte. Einige Dortmunder liefen direkt zu Sven Jablonski, um sich beim Schiedsrichter über die fehlende Spielunterbrechung wegen Süle zu beschweren.

"[Jablonski] hat gesagt, dass es für ihn keine schwere Verletzung war", berichtete Nico Schlotterbeck anschließend über sein Gespräch mit dem Schiedsrichter (via Sky). Der Innenverteidiger, der den BVB als Kapitän vertreten hatte, führte aus: "Er hat heute insgesamt super gepfiffen. Ich hätte in dieser Situation abgepfiffen. Im Endeffekt war es nicht entscheidend, dass Jamal so frei ist, weil Niki (Süle, Anm. d. Red.) da am Boden liegt."

Jablonski sah keine "schwere Kopfverletzung" und ließ die Szene deshalb laufen

Auch Nuri Sahin tauschte sich noch mit dem Schiedsrichter aus und verwies dabei auch auf dessen Erklärung. Jablonski äußerte sich anschließend auch selbst. "Es war ein Schuss auf das Tor. Da muss man auch erstmal schauen, ob er den Ball mit der Hand abwehrt. Es war eine wichtige Szene. Der Schuss wird abgewehrt und dann folge ich dem Ball, weil es unmittelbar danach weitergeht und unmittelbar danach ein Tor erzielt wird", so der Unparteiische. "Ich habe auf Tor entschieden und war mir nicht sicher, ob eine schwere Kopfverletzung vorlag."

Deshalb habe er die Szene zunächst durchlaufen lassen. Bei einer groben Fehlentscheidung seinerseits hätte der Ausgleichstreffer der Münchener auch noch durch den VAR überprüft und potenziell aberkannt werden können. Da seine Einschätzung, dass es keine so schwere Kopfverletzung war, dass er das Spiel hätte unmittelbar unterbrechen müssen, nicht als falsch einzuordnen war, wurde das Tor auch nicht zurückgenommen.

Vincent Kompany zeigte sich mit der Entscheidung und Erklärung zufrieden. "Das war schlau von Niklas Süle als erfahrener Verteidiger, die Hände vor das Gesicht zu halten - aber wir wissen alle, dass es in Ordnung war, dass weitergespielt wurde und wir den Ausgleich erzielt haben", kommentierte der Bayern-Cheftrainer.

Musiala, der schon wieder ein Kopfballtor erzielen konnte, blieb bei der Einordnung ganz nüchtern: "Wenn ein Spieler weniger in der Box ist, ist es immer gut."


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