BVB: Alle Winter-Transfers der letzten 15 Jahre
Von Jan Kupitz
Die Kaderplanung von Borussia Dortmund war in den letzten Jahren nicht immer gelungen, weshalb man häufiger im Winter nachrüsten musste, um die Fehler aus dem Sommer zu korrigieren. Auch 2025 dürften beim BVB einige Winter-Transfers passieren. Wir schauen daher, welche Neuzugänge seit 2010 mitten in der Saison nach Dortmund gewechselt sind:
1. Moritz Leitner (2011)
Vor 15 Jahren galt Moritz Leitner als eines der vielversprechendsten deutschen Talente. Der BVB sicherte sich im Winter 2011 für 600.000 Euro seine Dienste, doch den Durchbruch hat der Mittelfeldspieler in Dortmund nicht geschafft. Hier und da zeigte Leitner ordentliche Ansätze, in Summe war es jedoch nicht genug, um sich bei einem Verein wie Dortmund zu etablieren. Es folgten mehrere Leihen und der endgültige Abschied 2016.
2. Nuri Sahin (2013)
Nuri Sahin hatte sich beim BVB schon früh einen Namen gemacht und zog 2011 zum großen Real Madrid weiter. Dieser Schritt war jedoch eine Nummer zu groß, weshalb zunächst eine Leihe zum FC Liverpool folgte, wo er allerdings auch kein Bein auf den Boden bekam. Im Winter 2013 dann die Rückkehr nach Dortmund - zunächst per Leihe, anschließend auf permanenter Basis. An seine früheren Leistungen konnte der Linksfuß aber längst nicht mehr anknüpfen.
3. Milos Jojic (2014)
Im Winter 2014 wagte Milos Jojic den großen Schritt von Partizan Belgrad zum BVB. Bei seinem Bundesliga-Debüt sorgte er direkt für Historisches: Nur zwölf Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte er das schnellste Tor eines Einwechselspielers in der Historie der Bundesliga! Das war aber auch quasi sein einziges Highlight, nur eineinhalb Jahre später zog er zum 1. FC Köln weiter.
4. Kevin Kampl (2015)
Kampls Zeit beim BVB war ein echter Quicky: Im Winter 2015 für zwölf Millionen Euro aus Salzburg gekommen, wechselte er im anschließenden Sommer für elf Millionen Euro zu Bayer Leverkusen.
5. Alexander Isak (2017)
Er galt als der neue Zlatan Ibrahimovic: Immerhin 8,6 Millionen Euro überwies der BVB im Winter 2017 nach Schweden, um den damals 17-jährigen Alexander Isak zu verpflichten. Doch aus welchen Gründen auch immer, erhielt der Schwede beim BVB nicht die Chancen und das Vertrauen, das ein junger Stürmer wie er benötigt hätte. 2019 gab man ihn für 15 Millionen Euro zu Real Sociedad ab, wo er sich prächtig entwickelte. Heute ist Isak im Trikot von Newcastle United einer der besten Angreifer Europas. Hätte der BVB mal mehr Geduld mitgebracht...
6. Michy Batshuayi (2018)
Weil Pierre-Emerick Aubameyang sich zum FC Arsenal gestreikt hatte, lieh der BVB im Winter 2018 Michy Batshuayi für die Rückrunde aus. Der Belgier machte einen ordentlichen Job, erzielte neun Tore in 14 Einsätzen für die Dortmunder. Im Sommer trennten sich die Wege aber wieder.
7. Sergio Gomez (2018)
Aus der Jugend des FC Barcelona schloss Sergio Gomez sich 2018 dem BVB an. Dort hoffte er, den Durchbruch zum Profi zu schaffen - daraus wurde aber nichts. Für die Profis der Schwarzgelben bestritt er gerade einmal drei Partien. In Belgien lief es dann deutlich besser für den Spanier. Mit starken Leistungen bei RSC Anderlecht empfahl er sich für einen Wechsel zu Man City. Bei den Skyblues konnte sich Gomez aber nicht durchsetzen, im Sommer 2024 ging es zurück in die Heimat zu Real Sociedad.
8. Manuel Akanji (2018)
Für Manuel Akanji griff der BVB 2018 verhältnismäßig tief in die Tasche und legte 21,5 Millionen Euro auf den Tisch. Das Potenzial des Schweizers war unverkennbar, doch immer wieder leistete er sich unerklärliche Patzer. Umso überraschender war, dass 2022 ausgerechnet Manchester City zuschlug und Akanji für 20 Millionen Euro zu sich holte. Dieser Schritt war für Akanji aber genau richtig: Unter Pep Guardiola entwickelte er sich zu einem formidablen Verteidiger.
9. Leonardo Balerdi (2019)
Ein Jahr nach Akanji kam Leonardi Balerdi zum BVB, der immerhin 15,5 Millionen Euro gekostet hatte. Die Entwicklung des Schweizers konnte Balerdi aber nicht ansatzweise hinlegen, so dass er sich im Sommer 2020 schon wieder verabschiedete und nach Marseille wechselte.
10. Emre Can (2020)
Als sich der BVB im Winter 2020 die Dienste von Emre Can sicherte, wurde der Deal zunächst als Coup gefeiert. Einige Jahre später blickt man aber deutlich kritischer auf die 25 Millionen Euro schwere Verpflichtung, denn Can ist in Dortmund längst umstritten (vorsichtig ausgedrückt). Dem Kapitänsamt, das er 2023 von Marco Reus übernahm, wird er jedenfalls nicht gerecht - ebenso wenig wie der dicken Ablöse.
11. Erling Haaland (2020)
Ganz anders ist da der Transfer von Erling Haaland zu bewerten, der zeitgleich mit Can zum BVB gestoßen war. Für 20 Millionen Euro kam der Norweger aus Salzburg nach Dortmund - einen besseren Deal kann man im Winter nicht machen. Punkt!
Haaland ballerte beim BVB alles kurz und klein (86 Tore und 23 Vorlagen in 89 Einsätzen) und mauserte sich zum begehrtesten Stürmer Europas. 2022 bekam schließlich Man City den Zuschlag. Ein unfassbarer Deal der Schwarzgelben.
12. Julian Ryerson (2023)
Dank einer Ausstiegsklausel war Ryerson 2023 für schlanke fünf Millionen Euro zu haben. Der Außenverteidiger ist zwar kein begnadeter Fußballer, haut sich aber in jeden Zweikampf rein und erledigt zuverlässig seinen Job. Für die Ablöse sicher ein guter Griff.
13. Julien Duranville (2023)
Gerade einmal 16 Jahre war Duranville alt, als er für 8,5 Millionen Euro vom RSC Anderlecht zum BVB wechselte. Das Top-Talente hatte jedoch mit vielen körperlichen Problemen zu kämpfen und hatte daher einen harten Start ins Profigeschäft. Sein besonderes Talent ist aber unübersehbar.
14. Jadon Sancho (2024)
Zweieinhalb Jahre, nachdem er den BVB für 85 Millionen Euro verlassen hatte, kehrte Sancho zurück - zumindest per Leihbasis bis zum Saisonende. Zuvor hatte sich der Engländer bei Manchester United mit Erik ten Hag überworfen, so dass die Tür für die Schwarzgelben überhaupt erst aufgegangen war.
Der Publikumsliebling fand in Dortmund schrittweise zurück zu seiner Form, die ihn einst ausgezeichnet hatte. Chancen auf eine dauerhafte Verpflichtung hatten die Schwarzgelben jedoch aus finanziellen Gründen nicht.
15. Ian Maatsen (2024)
Ähnlich war die Lage bei Ian Maatsen: Der Linksverteidiger wurde im Winter 2024 vom FC Chelsea ausgeliehen - und schlug ein wie eine Bombe. Der BVB hätte den Niederländer gerne gehalten, doch auch hier machten die Finanzen den Dortmundern einen Strich durch die Rechnung.
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