Bericht: BVB-Bosse rechnen ab
Von Hendrik Gag
Der Abschluss des Jahres ist Borussia Dortmund geglückt: Beim VfL Wolfsburg gewann die Mannschaft von Nuri Sahin mit 3:1. Der drohende Absturz auf Tabellenplatz elf wurde verhindert, die Borussia überwintert nun auf dem sechsten Platz. Der Sieg sorgt für etwas Ruhe vor den Feiertagen, dennoch ist klar: Beim BVB muss sich in der Winterpause etwas ändern. Was genau, wollen die Bosse nach Weihnachten in einer Elefantenrunde besprechen.
Der Bild zufolge werden sich Geschäftsführer Lars Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl, Berater Matthias Sammer, Trainer Nuri Sahin und eventuell auch Hans-Joachim Watzke zwischen den Jahren zusammensetzen. Dann soll die magere sportliche Bilanz aus den ersten Saisonmonaten analysiert werden, so der Bericht weiter.
Vor der Saison hatte Ricken noch von Titeln gesprochen. "Theoretisch gibt's ja mit Meisterschaft, Pokal, Champions League und Klub-WM vier mögliche Titel. Wir wollen nicht nur darum spielen, sondern auch einen gewinnen." Derzeit sind die Schwarz-Gelben davon weit entfernt. In der Meisterschaft beträgt der Rückstand auf den FC Bayern elf Punkte. Im Pokal ist die Mannschaft bereits in der zweiten Runde beim VfL Wolfsburg (0:1) ausgeschieden. In der Königsklasse sieht die Bilanz zwar gut aus, der Weg ins Endspiel ist jedoch noch weit.
Die Verantwortlichen werden auf Ursachenforschung gehen. Der Bild zufolge werden die enttäuschenden Sommer-Neuzugänge dabei ein Aspekt sein, der zu besprechen ist. Im Sommer wurde der BVB noch gelobt für seine Verpflichtungen, bislang kann jedoch nur Stürmer Serhou Guirassy vollends überzeugen. Besonders Yan Couto und Maximilian Beier blieben zeitweise deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Neben der Analyse der zurückliegenden Wochen soll auch der Blick nach vorne gerichtet werden. Im Raum stehen unter anderem die Frage nach der Vertragsverlängerung von Kehl und das anstehende Transferfenster. Der Bild zufolge ist ein neuer Kontrakt mit Kehl bereits ausgehandelt. Nur noch die Finalisierung muss vollzogen werden.
Im Winter-Transferfenster hat der BVB ein Budget von 15 Millionen Euro, heißt es weiter. Verstärkung für die Defensive soll demnach anvisiert werden. Sowohl in der Innen- als auch in der Außenverteidigung herrscht Bedarf. Auch die finanzielle Situation im kommenden Sommer wird wohl ein Thema sein.
Der BVB droht in der kommenden Saison viel Geld für enttäuschende Stars in die Hand nehmen zu müssen. Couto wird wohl für rund 24 Millionen fest verpflichtet werden müssen. Hinzu kommen die hohen Gehälter von Donyell Malen und Niklas Süle. Das Duo gehört zu den Topverdienern, liefert jedoch nicht die entsprechenden Leistungen. Sie loszuwerden gestaltet sich schwierig, es fehlen die Angebote. Zudem könnten Sebastian Haller und Youssoufa Moukoko nach unbefriedigenden Leihe nach Dortmund zurückkehren und das Gehaltsbudget weiter belasten.
Damit all das gestemmt werden kann, müssen die Schwarz-Gelben auch in der kommenden Spielzeit in der Champions League spielen. "Wir haben die Erwartungshaltung, dass wir mit der Qualität das Minimum, Platz 3 oder 4, erreichen", erklärte Ricken zuletzt. Trainer Nuri Sahin genießt das volle Vertrauen, dass er das Saisonziel noch erreichen kann. "Nuri hat wirklich einen Top-Job gemacht", befand Ricken.
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