Bericht: BVB-Boss Lars Ricken vor dem Aus?
Nuri Sahin ist seit einer Woche Geschichte, Ruhe ist bei Borussia Dortmund seither allerdings nicht eingekehrt. Im Gegenteil: Seit der Entlassung des 36-jährigen Türken ist auf der sportlichen Führungsebene ein Machtkampf ausgebrochen, in dem Sport-Geschäftsführer Lars Ricken eine entscheidende Rolle spielen wird. Erst im vergangenen Sommer angetreten, werden die kritischen Stimmen gegen ihn aktuell immer lauter.
Hatte Ricken bei seinem Amtsantritt vor knapp sieben Monaten den BVB-Fans nämlich noch mindestens einen Titel versprochen, muss der Champions-League-Held von 1997 nun die größte sportliche Talfahrt seit zehn Jahren verantworten. Wie die Bild nun berichtet, könnte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke daher schon im kommenden Sommer wieder auf eine Trennung pochen. Ob Ricken in Dortmund noch eine längerfristige Zukunft besitzt, hänge demnach vor allem an drei entscheidenden Entwicklungen.
So soll Ricken zum einen Klarheit im Transferstreit zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und dem Technischen Direktor Sven Mislintat schaffen. Dieser ist hauptverantwortlich dafür, dass Borussia Dortmund trotz zahlreicher Gerüchte bislang noch keinen externen Winter-Neuzugang verkünden konnte. Von Ricken werde nun erwartet, diesen Disput und damit auch die Zusammenarbeit mit Kehl oder Mislintat zu beenden. Voraussichtlich muss Letzterer gehen, wenn auch erst nach Ende der laufenden Winter-Transferphase. Ricken wird sich aber in jedem Fall an seiner Entscheidung messen lassen müssen.
Gleiches gilt bei der Trainerfrage. Dort machte Ricken unlängst eine unglückliche Figur, als er öffentlich kundtat, keinen sofortigen Plan B für Nuri Sahin gehabt zu haben. Inzwischen hat sich Niko Kovac als klarer Favorit der BVB-Bosse hervorgetan, doch eine Einigung ist noch ein gutes Stück entfernt. Denn Kovac will eigentlich keinen Feuerwehrmann spielen, ohne daraufhin die Chance zu haben, auch über den Sommer hinaus in Dortmund zu bleiben. Je länger die Entscheidung hinausgezögert wird, desto schwerer könnte das Erreichen der Top-Vier in der Bundesliga noch werden. Ricken muss folglich schnell Klarheit schaffen - und dabei die richtige Wahl fällen. Ein Verpassen der Champions-League-Qualifikation 2025/26 würde Schwarz-Gelb hart treffen.
Abschließend soll die Ricken-Zukunft laut Bild auch an die Personalie Matthias Sammer gebunden sein. Dieser steht beim BVB aufgrund seiner Doppelrolle als Experte bei Amazon Prime und Berater in Dortmund hart in der Kritik. Sammers Vertrag läuft im kommenden Jahr aus: Ricken muss folglich entscheiden, ob und wie es mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen weitergeht. Ein Ultimatum soll dem 57-Jährigen bereits gestellt worden sein - mit Frist am heutigen Mittwoch (29.01.). Je nachdem, wie Sammer reagiert, muss auch Ricken Konsequenzen folgen lassen, um die eigene Autorität und damit seine persönliche Zukunft in Dortmund nicht zu gefährden.
Weitere BVB-News lesen: