BVB-Abschied denkbar: Das Brandt-Dilemma erklärt
Von Franz Krafczyk

Julian Brandt hat in seiner Karriere schon eine Menge Erfahrung auf höchstem Niveau gesammelt: Der 28-jährige Dortmunder kommt auf 344 Bundesliga-Einsätze, dazu kommen 70 Spiele in der Champions League und 48 Länderspiele für die deutsche A-Nationalmannschaft. Doch vor allem in dieser Saison stecken Brandt und seine Mannschaft in einem Formtief.
Scorte Brandt in der Vorsaison immerhin noch alle 125 Minuten, müssen die BVB-Fans in der laufenden Spielzeit nun 175 Minuten auf eine Torbeteiligung ihres offensiven Mittelfeldspielers warten. Vor allem der Leistungsdruck scheint Brandt zu hemmen, schließlich steht der BVB nach einer bisher schwachen Saison nur auf Platz zehn. Mit jeder Niederlage wirkt Brandt noch verunsicherter.
Was auf dem Rasen längst zu sehen ist, gab Brandt kürzlich auch in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten zu: "Das geht nicht spurlos an mir vorbei, die Situation trifft mich sehr", so Brandt, der sich zudem häufig auch sachlichere Einschätzungen von außen wünschen würde: "In diesem Klub läuft es entweder gut oder ganz, ganz schlecht."
Dem BVB fehlen die Alternativen auf der Zehn - Wechselt Kovac das System?
Laut den Ruhr Nachrichten steht der BVB im Fall Brandt nun vor einem Dilemma: Einerseits wäre eine Trennung im Sommer wohl aufgrund der schwachen Leistungen des Offensivspielers denkbar, doch es fehlen schlichtweg die Alternativen.
Die Dortmunder hätten im Winter für die Zehnerposition gerne Rayan Cherki von Olympique Lyon verpflichtet, doch der Wechsel scheiterte bekanntermaßen an den Verhandlungen mit den Franzosen. Als Alternative für Brandt steht Trainer Niko Kovac damit einzig Giovanni Reyna zur Verfügung, doch auch der US-Amerikaner ist regelmäßig verletzt.
Um Brandt aus der Startelf zu nehmen, müsste Kovac also sein System umstellen. Stand jetzt fehlt aber auch Achter Felix Nmecha verletzt, zudem ist Chelsea-Leihgabe Carney Chukwuemeka noch längst nicht richtig angekommen.
Mangels Alternativen wird Brandt wohl auch in den kommenden Wochen fester Bestandteil der Dortmunder Startelf bleiben, zumal Kovac bewusst immer wieder einer festen Auswahl das Vertrauen schenkt, um das Selbstvertrauen seiner Stars zu stärken. Dieses wird Brandt in Zukunft wieder mehr benötigen, um auch mittelfristig in den Planungen der Verantwortlichen eine Rolle zu spielen.
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