Brisante Seoane-Aussagen: Hat Gladbach Cvancara falsch eingeschätzt?

Tomas Cvancara fremdelt bei Borussia Mönchengladbach weiterhin. Neue Aussagen seines Trainers lassen die Vermutung zu, dass man den Stürmer am Niederrhein schlichtweg falsch eingeschätzt hat.
Tomas Cvancara
Tomas Cvancara / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Mit 10,5 Millionen Euro Ablöse ist Tomas Cvancara der teuerste Gladbach-Einkauf seit der Corona-Pandemie; überhaupt waren in der Vereinshistorie nur acht Neuzugänge noch teurer. Keine Frage: Mit der Verpflichtung des Tschechen gingen große Hoffnungen und Erwartungen einher.

Bislang konnte Cvancara diese aber nicht ansatzweise erfüllen, auch wenn sieben Tore in 31 Spielen gar nicht mal sooo schlecht klingen. Doch der Youngster fremdelt merklich am Niederrhein, hat seinen Platz unter Gerardo Seoane noch nicht gefunden. Das dürfte auch daran liegen, dass man ihn bei der Borussia schlichtweg falsch eingeschätzt hat.

"Wir haben letztes Jahr öfter mit ihm im Sturm gespielt und haben in den Gesprächen mit ihm gemerkt, dass er sich vor allem im Spiel mit dem Rücken zum Tor nicht ganz wohlfühlt", gestand Seoane gegenüber DAZN (via RP). Cvancara, der eigentlich als neuer Neuner gekommen war, musste daher zuletzt immer wieder auf die rechte Außenbahn ausweichen, zumal vorne drin nun Tim Kleindienst der Platzhirsch ist.

"Er hat eine gute Variabilität und hätte eigentlich die perfekten Anlagen, um ganz vorne zu spielen", so Seoane über Cvancara. "Aber im Moment brauchen wir ihn ein bisschen mehr auf der rechten Position." Das ist aber einzig und allein der Verletztensituation zuzuschreiben, da Franck Honorat und Nathan Ngoumou zuletzt ausfielen. Erstgenannter steht nun vor der Rückkehr und dürfte Cvancara somit wieder auf die Bank verdrängen.

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum den Gladbacher Verantwortlichen nicht im Voraus klar war, wie Cvancara am besten einzusetzen ist. Schon bei Ex-Klub Sparta Prag war er in einem 3-4-3-System häufiger über die rechte Seite gekommen, im Zentrum spielte er zumeist nur dann, wenn die Tschechen im Doppelsturm agierten. Den gibt es bei der Borussia allerdings nicht.

Das Paradoxe: Mit Ngoumou, Honorat (die jeweils acht Millionen Euro kosteten) und Cvancara hat die Borussia innerhalb kürzester Zeit über 25 Millionen Euro für drei Spieler bezahlt, die sich auf der rechten Außenbahn augenscheinlich am wohlsten fühlen. Keine gute Kaderpolitik, zumal das Geld am Niederrhein bekanntlich nicht allzu locker sitzt.


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