Breitner, Brazzo, Alaba & Co.: Bayern-Stars in ungewohnten Bundesliga-Trikots

Viele Ikonen der Vereinsgeschichte des FC Bayern verbindet man in Gedanken nur mit einem Trikot der Münchner - mit wenigen Ausnahmen. Doch die Bayern-Stars trugen in der Vergangenheit auch das eine oder andere überraschende Bundesliga-Trikot bei Vereinen, mit denen man sie eher nicht in Verbindung bringen würde.
Viele Bayern-Stars trugen in der Bundesliga auch Trikots, in denen man sie heute nicht vermuten würde.
Viele Bayern-Stars trugen in der Bundesliga auch Trikots, in denen man sie heute nicht vermuten würde. / AFP Contributor/GettyImages
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Der FC Bayern München hat in seiner langen Geschichte schon viele Weltstars empfangen oder hervorgebracht. Doch viele dieser Gesichter haben vor oder nach ihrer erfolgreichen Zeit beim deutschen Rekordmeister auch Erfahrungen außerhalb des Bayern-Trikots gesammelt. Der Legendenstatus dieser Spieler und die großen Erfolge, die sie über lange Zeit mit den Münchnern feierten, führen dazu, dass man sie oft nur in direkter Verbindung mit dem FC Bayern oder bestenfalls mit noch einem anderen Weltklub wie beispielsweise Real Madrid sieht. Dass einige dieser Bayern-Ikonen aber auch für Vereine gespielt haben, an die man beim besten Willen nicht oder nur als eingefleischter Vereinskenner denkt, beweist diese Liste von Bayern-Stars, die in der Bundesliga auch das Trikot eines anderen Vereins getragen haben mit dem man wohl nicht unbedingt gerechnet hat.

David Alaba

GERMANY, NUREMBERG : RESTRICTIONS / EMBA
David Alaba / AFP/GettyImages

Es sieht fast aus wie eine Fotomontage, ist aber tatsächlich Teil des Karrierewegs von David Alaba. Der Österreicher wurde im Januar 2011 für ein halbes Jahr an die TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen, wo er sich in der Bundesliga etablieren sollte. Der Plan ging voll auf und Alaba wurde zu einem der wichtigsten Spieler in der Geschichte der Bayern und zu einer absoluten Vereinsikone. Zehn deutsche Meisterschaften, sechs DFB-Pokalsiege, zwei Champions League-Titel, zwei FIFA Klub-Weltmeisterschaften, zwei UEFA Supercup-Siege und fünf deutsche Supercup-Siege feierte der zehnmalige österreichische Fußballer des Jahres mit den Münchnern. Im Sommer 2021 wechselt der gebürtige Wiener nach 431 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister ablösefrei zu Real Madrid.

Giovane Elber

Ein Bild, mit dem man wohl nicht nur als Bayern-Fan fremdelt. Nachdem sich der Brasilianer Giovane Elber mit 139 Toren in 266 Pflichtspielen für den FC Bayern sowie vier deutschen Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiegen und einem Champions-League-Titel bei den Münchnern unsterblich gemacht hatte, wechselte er nach der Verpflichtung von Roy Makaay 2003 zu Olympique Lyon. Nach eineinhalb Jahren in der Ligue 1 verpflichtete Borussia Mönchengladbach die Münchner Vereinsikone im Januar 2005. Es war Elbers dritte Bundesliga-Station nach dem VfB Stuttgart und Bayern München. Im Januar 2006 kehrte Elber nach Brasilien zu Cruzeiro zurück, wo er noch im selben Jahr seine Karriere beendete.

Philipp Lahm

Phillip Lahm
Phillip Lahm / Shaun Botterill/GettyImages

Ähnlich erfolgreich wie später die Leihe von David Alaba nach Hoffenheim verlief zuvor bereits die Leihe von Philipp Lahm zum VfB Stuttgart. Der Außenverteidiger spielte beim VfB zeitweise auf der linken Abwehrseite und überzeugte mit konstant starken Leistungen. Von 2003 bis 2005 schnürte Lahm die Schuhe für die Schwaben und kehrte als gestandener Profi an die Säbener Straße zurück. Beim FC Bayern sollte Lahm zu einer der größten Legenden der deutschen Fußballgeschichte werden und unter anderem als Kapitän der DFB-Elf 2014 in Brasilien Weltmeister werden. Neben seinen 517 Pflichtspielen für den FC Bayer absolvierte Lahm auch 71 Spiele für die Stuttgarter und machte 113 Länderspiele.

Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer ist wohl die größte Fußballlegende nicht nur des FC Bayern, sondern ganz Deutschlands. Für viele ist der Kaiser immer nur im Bayern- oder Deutschlandtrikot im Kopf, aber Beckenbauer spielte auch für Cosmos New York, wo er mit Pelé zusammenspielte, und zwischen seiner Zeit in den USA für den Hamburger SV. Mit den Rothosen aus dem Norden gewann der Kaiser sogar die deutsche Meisterschaft und lief in 38 Pflichtspielen für den HSV auf.

Oliver Kahn

Vor seiner großen Zeit beim FC Bayern München hütete Oliver Kahn erfolgreich den Kasten des Karlsruher SC, für den er 153 Pflichtspiele bestritt und sich schließlich in den Fokus der Bayern spielte, zu denen er 1994 wechselte. Der Ausbildungsverein KSC erhielt für Kahn eine Ablösesumme von umgerechnet 2,3 Millionen Euro. Für den FC Bayern bestritt Kahn 632 Pflichtspiele, gewann neben der Champions League 2001 acht deutsche Meisterschaften und sechs Mal den DFB-Pokal. Wohl auch deshalb stellt man sich Oliver Kahn immer im Bayern-Trikot vor. Der KSC und der FCB sind die beiden einzigen Vereine der Torwartlegende.

Paul Breitner

Paul Breitner im Trikot von Eintracht Braunschweig? Das haben wohl die wenigsten Bayern-Fans auf dem Schirm. Dass Breitner neben seiner erfolgreichen Zeit beim FC Bayern München auch bei Real Madrid in Spanien Karriere gemacht hat, ist klar, aber dass der ehemalige Linksverteidiger auch für die Niedersachsen aus Braunschweig unter anderem in der Bundesliga auflief, dürfte nur eingefleischten Kennern des deutschen Rekordmeisters bekannt sein. Ganze 30 Mal stand Breitner für die Eintracht in der Bundesliga auf dem Rasen.

Hasan Salihamidzic

Wolfsburg's Bosnian midfielder Hasan Sal
Hasan Salihamdzic / PATRIK STOLLARZ/GettyImages

Hasan Salihamidzic wechselte einst vom Hamburger SV zum FC Bayern und gewann mit den Münchnern neben sechs deutschen Meisterschaften und vier DFB-Pokalen auch einmal die Champions League, bevor es den viermaligen bosnischen Fußballer des Jahres und späteren Bayern-Manager zu Juventus Turin in die Serie A zog. 2011 kehrte Brazzo in die Bundesliga zurück und wechselte für eine Saison zum VfL Wolfsburg, wo er seine Karriere beendete.

Jerome Boateng

Jerome Boateng
Jerome Boateng / Friedemann Vogel/GettyImages

Dass der gebürtige Berliner Jérôme Boateng gemeinsam mit seinem Bruder Kevin-Prince für Hertha BSC die Fußballschuhe schnürte, dürfte jedem bekannt sein. Doch nach seiner Zeit in der Hauptstadt, wo er die Hertha-Jugend durchlief und zum Profi reifte, spielte Jérôme Boateng zunächst 113 Pflichtspiele für den Hamburger SV, ehe er über den Umweg Manchester City zum FC Bayern München fand und dort zum internationalen Top-Verteidiger reifte. Neunmal Deutscher Meister, zweimal Champions-League-Sieger, je fünfmal DFB-Pokal- und Supercup-Sieger, je zweimal UEFA-Supercup-Sieger und FIFA Klub-Weltmeister sowie Weltmeister 2014 - eine beeindruckende Vita.

Carsten Jancker

Carsten Jancker
Carsten Jancker / Stuart Franklin/GettyImages

Der bullige Mittelstürmer Carsten Jancker war beim FC Bayern ein absoluter Kult-Spieler und traf in 225 Pflichtspielen für die Münchner 79 Mal ins Schwarze. Der 1,93 Meter große Hühne gewann vier deutsche Meistertitel, zweimal den DFB-Pokal und die Champions League, bevor es ihn über die Serie A und Udinese Calcio zurück nach Deutschland zum 1. FC Kaiserslautern zog. Für die Roten Teufel absolvierte Jancker 30 Bundesligaspiele, in denen er viermal traf.

Stefan Effenberg

Stefan Effenberg of VFL Wolfsburg
Stefan Effenberg / Stuart Franklin/GettyImages

Wer an Stefan Effenberg und die Bundesliga denkt, sieht den Tiger wohl vor allem im Trikot von Borussia Mönchengladbach oder des FC Bayern München - doch Effenberg lief auch für die Wölfe auf. Für den VfL Wolfsburg absolvierte Effenberg 21 Pflichtspiele, davon 19 in der Bundesliga. Außerdem spielte der beidfüßige Mittelfeldstar für die AC Florenz in Italien. Der heutige TV-Experte gewann in seiner Karriere unter anderem drei deutsche Meisterschaften, zwei DFB-Pokale, die Champions League und wurde 2001 zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Nach seinem Engagement bei den Wölfen ließ Effenberg seine Karriere beim Al-Arabi SC in Katar ausklingen und beendete im Sommer 2004 seine beeindruckende Laufbahn.


Ein besonders schmerzvoller Anblick:

Bastian Schweinsteiger

Bastian Schweinsteiger
Bastian Schweinsteiger / Laurence Griffiths/GettyImages

Zwar nicht innerhalb der Bundesliga aber dennoch ein Bild, das viele Bayern-Herzen auch nach Jahren noch extrem schmerzt und fast wie eine Foto-Montage wirkt. Die Zeit im Trikot von Manchester United war für Bastian Schweinsteiger nach überaus erfolgreichen Jahren beim FCB phasenweise ein echter Horrortrip. Schweinsteiger wurde zeitweise sogar aus der Kabine der United-Profis verbannt und spielte bei den Red Devils unter Jose Mourinho kaum eine Rolle. Nur 35 Pflichtspiele für Manchester United stehen hingegen 500 Pflichtspielen für den FC Bayern gegenüber. Auch Schweinsteiger wurde wie Lahm zur Legende des FC Bayern und zum ewigen Helden bei der WM 2014.


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