Blitz-Meeting: BVB hält noch an Sahin fest - und hat klare Zielvorgabe
Von Dominik Hager
Die fehlende Konstanz ist schon seit einigen Jahren das Aufreger-Thema Nummer eins beim BVB. Wer gehofft hatte, dass sich die Schwarz-Gelben unter Nuri Sahin stabilisieren, wird bis jetzt heftig enttäuscht. Der BVB verzeichnet noch größere Schwankungen als die Jahre davor und zeigt auch innerhalb von einzelnen Spielen zwei konträre Gesichter. Das 2:5 gegen Real Madrid nach 2:0-Führung ist ein Paradebeispiel dafür. Der denkwürdige Abend in der Königsklasse war für Nuri Sahin zudem eine Art Wendepunkt. Seine Defensiv-Wechsel nach Führung wurden von vielen als eklatanter Coaching-Fehler beurteilt. Seitdem steht Sahin insbesondere bei den Fans in der Kritik.
Während einige Anhänger die Hoffnung und das Vertrauen in den Terzic-Nachfolger schon verloren haben, genießt Sahin intern noch Rückendeckung. Die Betonung liegt jedoch auf dem "noch" und liegt wohl auch den Fakten zugrunde, dass es Sahin angesichts der irren Verletzungsproblematik derzeit schwer hat und die jüngste Pleite in Mainz eher am unnötigen Can-Platzverweis festzumachen ist.
Sahin bleibt Coach: BVB-Bosse haben zwei Forderungen
Dennoch sollte Sahin nach der Länderspielpause Ergebnisse liefern. Laut Angaben der Bild hat eine Blitzrunde der Chefs am Samstagabend ergeben, dass Sahin weitermachen darf, solange in der Bundesliga Rang vier in Reichweite bleibt und der BVB in der Königsklasse unter den Top acht rangiert. Stand jetzt ist beides der Fall. In der Liga ist Dortmund nur noch Siebter, hat aber auch nur einen Zähler Rückstand auf das auf Platz vier rangierende Bayer 04 Leverkusen. In der Champions League ist der BVB aktuell ebenfalls Siebter und hat einen Punkt Vorsprung auf Rang neun. Beim CL-Restprogramm mit Zagreb, Barça, Bololgna und Shakhtar Donetsk erscheint ein Verbleib in den Top acht realistisch.
Um seinen Job retten zu können, muss Sahin aber vor allem an der Auswärts-Performance arbeiten. In der Bundesliga-Auswärtstabelle steht der BVB derzeit mit nur einem Pünktchen auf Rang 16, was schlichtweg katastrophal ist. Womöglich ist es ein Vorteil, dass Kracher-Spiele wie gegen Bayern (30. November) und Barcelona (11. Dezember) daheim stattfinden und vermeintlich leichtere Aufgaben in der Fremde vorzufinden sind - wie beispielsweise das Duell mit Dinamo Zagreb (27. November).
Hält der BVB auch beim Verpassen der Ziele an Sahin fest?
Einen Automatismus, der vorschreibt, dass Sahin gehen muss, wenn er die Vorgaben verpasst, gibt es nicht. Der Bild zufolge wäre es sogar vorstellbar, dass Sahin beim Verpassen der CL-Plätze Trainer bliebt. Grundsätzlich glaubt der Klub eben daran, den richtigen Trainer zu haben.
Der Druck auf den BVB-Coach ist aber natürlich dennoch groß. Wir dürfen bei all dem schließlich auch nicht vergessen, dass Dortmund schon aus dem DFB-Pokal ausgeschieden ist und zehn Punkte Rückstand auf die Bayern hat. Die BVB-Verantwortlichen können also nicht so tun, als wäre noch nichts schlimmeres passiert.
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