Bitterer Hummels-Fehler im Topspiel: Italienische Presse fällt knallhartes Urteil
Von Dominik Hager
Das Intermezzo von Mats Hummels beim AS Rom scheint einfach unter keinem guten Stern zu stehen. Nach seinem ersten Einsatz bei der 1:5-Pleite in Florenz, bei der Hummels ein Eigentor erzielte, lief auch sein zweites Pflichtspiel im Trikot der Roma nicht rund.
Beim Duell mit Neapel kam Hummels zur Pause und sah beim Siegtreffer von Romelu Lukaku in der 53. Minute direkt schlecht aus. Nach einer Hereingabe von Giovanni Di Lorenzo landete der Ball im Fünfmeterraum zwischen Rom-Torwart Svilar und dem früheren BVB-Verteidiger. Angesichts der Tatsache, dass beide zögerten und nicht entschlossen zum Ball gingen, bedankte sich Lukaku mit dem entscheidenden Treffer.
Hummels gibt Angst vor Eigentor zu: Italienische Presse knallhart
Nach dem Spiel gab Hummels im Interview mit DAZN zu, unter anderem Angst davor gehabt zu haben, erneut ein Eigentor zu schießen. Nach seinem Fauxpas in Florenz ist das auch gewissermaßen verständlich. "Diese Situationen sind die schlimmsten für einen Verteidiger. Ich dachte zunächst, dass ich den Ball hätte erreichen können, aber ich wollte unseren Torhüter nicht verletzen oder ein Eigentor schießen. Ich würde sagen: Es war nicht gut verteidigt, aber es war schwer zu verteidigen", führte der Abwehr-Routinier aus.
In der italienischen Presse hagelte es direkt Kritik. "Jetzt versteht man, warum Ranieris Vorgänger Juric Hummels nicht eingesetzt hat", giftete die Corriere dello Sport. Die Corriere della Sera ließ ebenfalls kein gutes Haar am Innenverteidiger. "Vor dem Tor lässt sich Hummels von Lukaku überrollen. Es gibt einen Grund dafür, dass er bis jetzt nicht gespielt hat", so das knallharte Urteil.
Hummels noch nicht voll angekommen: "Brauche Minuten in den Beinen"
Hummels dürfte sich seine Zeit in Italien jedenfalls ganz anders vorgestellt haben und gibt das auch eindeutig zu. "Es war ein schwieriger Start für mich und auch das Team. Die Saison ist bislang nicht so gut gelaufen", fasste der 35-Jährige zusammen, der trotz seines Fehlers auf mehr Spielpraxis hofft. "Ich arbeite, um dem Team so gut wie möglich und so bald wie möglich zu helfen. Aber ich brauche Minuten in den Beinen, um dahin zu kommen", verriet er.
Dennoch bleibt er hoffnungsvoll, dass er mit der Roma schon bald rosigeren Zeiten zusteuern kann: "Die Mentalität, die wir zeigen, lässt mich daran glauben, dass wir bald als Team viel besser sein und bessere Ergebnisse erzielen werden."
Drei Trainer und Tabellenplatz zwölf
Der AS Rom befindet sich bis jetzt in einer absoluten Chaos-Saison. Der Tabellenzwölfte der Serie A liegt nur vier Punkte vor einem Abstiegsrang, hat dafür aber ganze 15 Zähler Rückstand auf den Lokal-Rivalen Lazio Rom, der auf Rang fünf zu finden ist. In seinen wenigen Monaten in der italienischen Hauptstadt hat Hummels auch schon drei Trainer miterlebt. Daniele De Rossi, der Hummels nach Rom lockte, wurde im September von Ivan Juric ersetzt, welcher jedoch keine Besserung erzielen konnte und am 10. November schon wieder vor die Tür gesetzt wurde. Die Hoffnungen der Roma liegen nun auf Claudio Ranieri, der jedoch durch mit dem 0:1 in Neapel auch schon mal keinen guten Start erwischt hat.
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