Bericht: Wie der BVB den Transfer-Angriff auf Paul Wanner plant

  • Lars Ricken treibende Kraft hinter Wanner-Interesse
  • Drei Transfer-Modelle sind denkbar
  • Wie denken die Bayern und Wanner selbst über einen Deal mit dem BVB?
Paul Wanner (l.)
Paul Wanner (l.) / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Am Dienstag enthüllte die Bild, dass sich der BVB Hoffnungen auf einen Transfer von Paul Wanner macht. Das 18-jährige Spielmacher-Juwel sei zuletzt immer wieder Thema bei den Besprechungen der Klubbosse gewesen. Man erachte Wanner als Sofort-Verstärkung, die auf Champions-League-Niveau performen kann.

Eine Kontaktaufnahme zum Spieler oder dessen Berater gab es aber noch nicht. Auch Stammklub FC Bayern wurde noch nicht über das BVB-Interesse informiert. Laut Bild weiß Wanner selbst bereits über das grundsätzliche Interesse aus Dortmund bescheid.

Drei Transfer-Modelle für den BVB denkbar

Bei Schwarzgelb wolle man zunächst die notwendigen Voraussetzungen schaffen, um in konkrete Verhandlungen einzutreten. Dabei sollen drei Transfer-Modelle vorstellbar sein.

Wunschmodell der Dortmunder wäre ein fester Kauf des 18-Jährigen, der beim FC Bayern noch bis 2027 unter Vertrag steht. Das wäre aber wohl ein sehr teures Unterfangen - vorausgesetzt, der Rekordmeister wäre dazu überhaupt bereit. Bis zu 30 Millionen Euro müsste der BVB für den Youngster wohl auf den Tisch legen. Das wäre das Doppelte von Wanners aktuellem Marktwert (15 Mio. Euro). Für den BVB wäre eine solche Wanner-Verpflichtung auch eine Art Wertanlage. Der Marktwert von Wanner sollte schließlich in den kommenden Jahren noch kräftig steigen, sollte er sich in Dortmund durchsetzen können.

Eine weitere Option für den BVB, um einen Wanner-Deal auch für die Bayern attraktiver zu machen: Man gewährt dem Rekordmeister eine Rückkaufoption. Als Beispiel: Der BVB verpflichtet Wanner für rund 30 Millionen Euro fest. Die Bayern haben im Gegenzug das exklusive Vorrecht, das Offensiv-Juwel für eine andere Summe zurückzukaufen, die dann vermutlich deutlich höher liegt. 40 bis 50 Millionen Euro wären in diesem Fall realistisch.

Ein drittes Modell wäre eine zweijährige Leihe. Aus Dortmunder Sicht am unattraktivsten, weil man damit gewissermaßen zum Ausbildungsklub des größten nationalen Konkurrenten werden würde. Die BVB-Bosse müssten im Vorfeld derart überzeugt sein, dass Wanner dem Team direkt weiterhelfen kann, damit eine solche reine Leihe überhaupt sinnvoll wäre.

Wie attraktiv wäre ein BVB-Wechsel für Wanner?

Laut Bild ist jedenfalls klar, dass vor allem Sportchef Lars Ricken auf einen Wanner-Transfer drängt. Ricken wollte den Spielmacher bereits nach Dortmund holen, als er noch als Nachwuchschef arbeitete. Rickens Plan: Den BVB wieder jünger machen. Denkbar wäre mit Wanner eine Offensiv-Dreierreihe mit Jamie Gitten (20), Wanner (18) und Karim Adeyemi (22). Zudem steht auch noch Belgien-Juwel Julien Duranville (18) im Kader.

Bleibt die Frage, wie Wanner über einen BVB-Wechsel denkt. Der Youngster soll sich wünschen, ab der kommenden Saison Stammspieler bei einem Topklub zu sein - am liebsten auch in der Champions League. Das Wunsch-Szenario des 18-Jährigen wäre sicher eine große Rolle beim FC Bayern. Dort ist der Konkrurrenzkampf auf den Offensiv-Positionen aber hoch, mit Jamal Musiala besetzt das FCB-Aushängeschild Wanners Lieblingsposition auf der Zehn.

In Dortmund wären Wanners Chancen auf einen Stammplatz dagegen sicher höher. Für den nächsten Entwicklungsschritt könnte der BVB genau die richtige Adresse sein. Allerdings wäre natürlich auch bei Schwarzgelb nicht garantiert, dass Wanner auf Anhieb einschlägt. Neben dem BVB sind zudem noch zahlreiche andere Klubs am 18-Jährigen interessiert. Es ist und bleibt eine schwere Entscheidung, bei der die Bayern zusammen mit Wanner das letzte Wort haben.


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