Bericht über Einkaufsstopp beim FC Bayern: Das riskante Spiel mit Florian Wirtz
Von Dominik Hager
![Max Eberl hat einen schweren Job beim FC Bayern. Max Eberl hat einen schweren Job beim FC Bayern.](https://images2.minutemediacdn.com/image/upload/c_crop,w_6000,h_3375,x_0,y_0/c_fill,w_720,ar_16:9,f_auto,q_auto,g_auto/images/GettyImages/mmsport/german_site_de_international_web/01jkwmevxszqgxpsjxjv.jpg)
Der FC Bayern war bereits in der Winterpause auf dem Transfermarkt recht inaktiv und vieles deutet darauf hin, als würde sich das auch im kommenden Sommer nicht großartig ändern. Laut Informationen der Sport Bild hat sich der FC Bayern sogar einen Einkaufsstopp auferlegt. Die Gründe dafür dürften vielschichtig sein. Es ist kein Geheimnis, dass die Münchner gerne Florian Wirtz verpflichten würden, jedoch scheint die Möglichkeit darauf zumindest im Sommer 2025 nicht gegeben zu sein. Ein Angebot wollen bzw. können die Münchner in der kommenden Transferperiode wohl nicht abgegeben.
Dies liegt unter anderem daran, dass die Münchner sich zwar wohl von Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leon Goretzka trennen wollen, dafür aber offenbar nur Ersterer bereit ist. Mächtig klemmt es zudem daran, den Kader-Etat zu reduzieren. Die Verlängerung von Alphonso Davies hat bereit gezeigt, dass dieses Unterfangen praktisch unmöglich ist und auch die angepeilten Verlängerungen mit Jamal Musiala und Joshua Kimmich werden ins Geld gehen.
Hainer zieht finanzielle Grenzen: "Haben keinen Goldesel"
Könnte es folgerichtig also dazu kommen, dass im Sommer gar kein neuer Spieler aufschlägt? Herbert Hainer bestätigte dem Sport-Bild-Bericht zufolge zumindest, dass die Priorität auf den Verlängerungen liegt. Die sportliche Leitung arbeite daran, "Verträge zu verlängern und den Umbruch in der Mannschaft voranzutreiben". Erst wenn das umgesetzt sei, könne man "überlegen, was im Sommer möglich und nötig ist".
Alles spricht also dafür, dass die Münchner erst Einnahmen generieren müssen, ehe es auf dem Transfermarkt wieder krachen kann. "Wir haben keinen Goldesel im Keller stehen, bei dem jeden Tag Dukaten rauskommen", verdeutlichte Hainer. Zwar sei vernünftiges Wirtschaften "angesichts der europaweit steigenden Gehälter und Transfersummen zunehmend schwerer", jedoch sei es das Ziel, "das Gehaltsniveau auf dem aktuellen Niveau zu halten, beziehungsweise es nach Möglichkeit zu reduzieren". In den Worten von Hainer ist schon ein Stück weit Resignation rauszuhören. Eigentlich war es ursprünglich das Ziel, den Etat deutlich zu reduzieren. Nun schränkt der Präsident doch schon ordentlich ein.
Bayern mit Interesse an Nkunku und Gittens: Öffnet ein Tel-Verkauf die Tür?
Finanzielle Entlastung könnte neben einem möglichen Coman-Verkauf wohl nur ein fester Abschied von Mathys Tel bieten. Die Spurs haben schließlich eine Kaufoption in Höhe von 60 Millionen Euro. Sollten die Engländer sich für eine Verpflichtung entscheiden, könnten Käufe wie Jamie Gittens oder Christopher Nkunku angegangen werden. Anderenfalls wird sich der FC Bayern laut Informationen der Sport Bild nach ablösefreien Spieler und Schnäppchen umsehen.
Als Kandidat gilt beispielsweise Angreifer Jonathan David. Der Kanadier knipst in der Ligue 1 regelmäßig, hat in Lille aber nur noch bis zum Sommer Vertrag. Mit dem 25-Jährigen hätten die Münchner nicht nur einen zweiten brandgefährlichen Angreifer, sondern auch eine Absicherung für den Fall, dass Kane die Bayern früher oder später verlassen möchte. Allerdings ist der Haken an der Sache, dass David laut Angaben von Sky im Gesamtpaket für vier Jahre 80 Millionen Euro kosten würde. Kaum vorstellbar, dass die Roten so viel Handgeld und Gehalt für den Angreifer ausgeben möchten.
Bayern wandeln auf schmalem Grad: Transfer-Verzicht für Wirtz-Angriff 2026?
Problematisch ist natürlich an jedem Transfer, den sich die Bayern im Jahr 2025 vorknöpfen, dass am Ende Geld für Florian Wirtz fehlen könnte. Zwar wird sich im Jahr 2026 angesichts der auslaufenden Verträge von Gnabry und Goretzka und den voraussichtlichen Abschieden von Manuel Neuer und Thomas Müller in Sachen Gehälter einiges entspannen, jedoch springen halt auch keine Ablösesummen raus. Demnach verspricht auch ein Wirtz-Transfer 2026 ein Kraftakt zu werden. Aktuell arbeitet Leverkusen an einer Vertragsverlängerung mit Wirtz bis 2028, was für den FCB sogar ein Vorteil wäre. Im Sommer 2026 soll dann eine Ausstiegsklausel in Höhe von 125 Millionen gültig sein, welche aber auch die Dimensionen widerspiegelt. Dann wird sich zeigen, ob die Bayern auf dem Markt auch noch klotzen können.
Der schärfste Rivale im Wirtz-Poker ist wohl Manchester City. Pep Guardiola ist vom Youngster enorm angetan und würde diesen gerne verpflichten. Stellt sich die Frage, ob sich die Skyblues bis 2026 gedulden oder schon im Sommer 2025 ernst machen. Dies könnte für den FC Bayern fatal sein, jedoch ist Wirtz bekannt dafür, seine Karriereplanung sehr akribisch zu durchdenken. Derzeit deutet vieles darauf hin, dass er noch ein Jahr für Leverkusen spielen möchte, egal was die Skyblues bieten.
Klar ist aber auch, dass sich der FC Bayern trotz der wohl guten Kontakte zur Wirtz-Familie nicht darauf verlassen kann, den Spieler 2026 auch zu bekommen. Folgerichtig ist es schon ein schmaler Grad, Gelder für einen möglichen Transfer zurückzulegen, sich aber dafür andere interessante Spieler entgehen zu lassen. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Münchner das Risiko eingehen und voll auf einen Wirtz-Transfer 2026 gehen. Zu schmerzhaft wäre es, das neben Jamal Musiala größte deutsche Talent bei einem Insel-Klub zu wissen.
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