Bericht: Schalke stand kurz vor zweitem Trainerwechsel der Saison
Von Simon Zimmermann

Ruhe ist auf Schalke meist ein Fremdwort. Ganz besonders auf der Trainerposition. Seit Anfang Oktober ist Kees van Wonderen der Cheftrainer der Knappen. Der 56-jährige Niederländer hatte für den Belgier Karel Geraerts übernommen. Anfangs lief es aber auch unter van Wonderen nicht wie gewünscht. In seinen ersten drei Pflichtspielen als S04-Coach musste van Wonderen Niederlagen hinnehmen.
Nach zwischenzeitlich zwei Remis und einem Sieg folgte Ende November eine herbe 0:3-Heimniederlage gegen Kaiserslautern. Ein Punkt, an dem van Wonderen bereits ans Aufgeben gedacht haben soll. Sogar mehr als das: Laut Bild habe der Niederländer den Klubbossen seinen Rücktritt angeboten. Auch Sky berichtet von diesem Vorgang.
Demnach habe er Ben Manga und Youri Mulder von Selbstzweifeln berichtet und fragte, ob er noch der richtige Trainer für Schalke sei. Schalkes Kaderplaner und Interims-Sportdirektor sollen zwar geschockt reagiert haben, van Wonderen aber von seinen Zweifeln abgebracht und ihn zum Weitermachen ermutigt haben. Der Niederländer soll sich einige Tage zum Nachdenken erbeten haben und machte schließlich weiter.
Notfallplan mit Friedhelm Funkel?
Manga und Mulder entwickelten dennoch eine Art Notfallplan, falls es mit van Wonderen doch nicht weitergegangen wäre. Dessen Job soll vor dem Auswärtsspiel in Paderborn stark gewackelt haben. Bei einer Pleite gegen den SCP hätte der 56-Jährigen wohl gehen müssen. Schalke gewann jedoch 4:2 und startete eine Serie von fünf ungeschlagenen Spielen (drei Siege, zwei Remis). Laut Sky wäre Trainer-Routinier Friedhelm Funkel nach Gesprächen mit der Vereinsführung bereit gestanden.
Nach zwei weiteren Pleiten Anfang Februar kamen aber schon wieder Stimmen auf, wonach van Wonderens Job in Gefahr sei. Mit dem Heimsieg über den KSC am vergangenen Wochenende hat sich der Niederländer nun wieder etwas Luft verschafft. Sein Vertrag auf Schalke ist noch bis 2026 gültig.
Mit Rang elf und 27 Punkten sind die leisen Aufstiegshoffnungen, die nach der guten Serie rund um den Jahreswechsel aufgekommen waren, unrealistisch. Für van Wonderen wird es vielmehr darum gehen, eine stabile Rest-Saison zu spielen, um dann in der kommenden Saison die Rückkehr in die Bundesliga anzugreifen.
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