Bericht: Ortega-Ultimatum an Manchester City
Von Lennart Sörnsen
Im Sommer 2022 kehrte Stefan Ortega Arminia Bielefeld den Rücken. Der Torhüter wechselte ablösefrei zu Manchester City in die Premier League. Beim Dauermeister der vergangenen Jahre ist der 31-Jährige seitdem ein zuverlässiger Backup für Stammkeeper Ederson. Immer wieder konnte sich der Deutsche mit starken Leistungen in den Pokalwettbewerben oder bei Ausfällen von Ederson beweisen. Trotz seiner Rolle als Ersatzmann kam Ortega in der vergangenen Saison immerhin auf 20 Einsätze in allen Wettbewerben.
Trainer Pep Guardiola bezeichnete ihn zuletzt sogar als "außergewöhnlichen Spieler" und attestierte ihm, im Eins-gegen-Eins "einer der Besten" zu sein, die er "je gesehen" habe. Der Konkurrenzkampf mit Ederson sei letztlich nur positiv für den Verein. Sollte Ederson einmal nicht seine Leistung bringen, sei Ortega bereit einzuspringen. Auch Ederson profitiere von dieser Konkurrenzsituation.
So erfüllte Ortega seine Aufgabe bei den Cityzens in den vergangenen Spielzeiten zur Perfektion. Im Sommer winkte dann endlich der lang ersehnte Stammplatz. Um Ederson rankten sich viele Gerüchte um einen Wechsel in die Saudi Pro League, mehrere Klubs aus Saudi-Arabien sollen am Brasilianer interessiert gewesen sein. Die Ablöseforderung der Skyblues in Höhe von 50 Millionen Pfund (ca. 60 Millionen Euro) konnte letztlich jedoch keiner der Vereine erfüllen. Ederson blieb in Manchester und hat in der neuen Saison weiterhin die Nase vorne.
Keine einfache Situation für Ortega. Der 31-Jährige muss weiter auf eine Chance warten, sich als Stammkeeper zu beweisen. Mit dem Abgang von Ederson wäre dies wohl endlich passiert, Berichten zufolge wollte City keinen neuen Stammkeeper verpflichten.
Wie Sky berichtet, soll Ortegas Geduld daher nicht mehr allzu groß sein. Vielmehr soll der Torhüter seinem Verein ein Ultimatum gestellt haben. Sollte er in absehbarer Zeit keine Perspektive als Stammtorhüter erhalten, könnte er City verlassen. Im Gespräch sei ein Abschied im kommenden Sommer.
Erst im Sommer hatte Ortega seinen Vertrag in Manchester bis 2026 verlängert. Nun scheint die Zukunft des Deutschen ungewiss. Ortega könnte sich von einem Wechsel erhoffen, endlich Stammkeeper bei einem Topklub zu werden. Das könnte ihm auch den Weg in die Nationalmannschaft ebnen. Zuletzt hatte sich der Berater des Torhüters bereits öffentlich über seine Nichtnominierung für die beiden Nations-League-Spiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande gewundert. Selbst nach dem Ausfall von Marc-Andre ter Stegen und der Absage von Bern Leno hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann statt Ortega Janis Blaswich von RB Salzburg nachnominiert. Sollte Ortega den Sprung in den Kreis der Nationalmannschaft schaffen wollen, müsste er demnach wohl eine Rolle als Stammkeeper erhalten.
Update: Ortega hat Gerüchte um einen vorzeitigen Abgang dementiert, wie Fabrizio Romano auf X (ehemals Twitter) berichtet. "Meine Zukunft ist bei Manchester City. Im Moment gibt es wenig Gründe den Verein zu verlassen. Ich habe 36 Pflichtspiele in zwei Jahren gemacht, das sind keine Zahlen eines typischen Backups", erklärte Ortega.