Bericht: Klubs meutern gegen Pyro-Strafen

Kurz vor dem Sicherheitsgipfel mit der Bundesinnenministerin und den Innenministern der Länder sind 13 Vereine mit einem Vorschlag, wie Pyrotechnik künftig bestraft werden soll, vorgeprescht. Bei DFB und DFL kam das Vorgehen nicht gut an.
1. FC Köln
1. FC Köln / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Sie sieht spektakulär aus, sorgt jedoch immer wieder für Ärger: die Pyrotechnik. Für die aktiven Fanszenen der Klubs ein beliebtes Mittel, um beeindruckende Bilder zu erzeugen, für die Klubs selbst ist der Einsatz jedoch mit hohen Geldstrafen verbunden. Wie der Pyro-Einsatz in Zukunft bestraft wird, versuchen 13 der Klubs, die am häufigsten von den Strafen betroffen sind, nun zu revolutionieren.

Der Sport Bild zufolge haben sich Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, der FC St. Pauli, der HSV, der FC Schalke, der 1. FC Köln, Hannover 96, Eintracht Braunschweig, Darmstadt 98, Greuther Fürth und Hansa Rostock Ende 2022 zum "Arbeitskreis Verbandsstrafen" zusammengeschlossen.

Dieser Arbeitskreis hat einen Plan ausgearbeitet, wie künftig mit Pyro-Vergehen umgegangen werden soll. Diesen hat der Kölner Sport-Geschäftsführer Christian Keller am 27. September an alle 36 Klubs der ersten und zweiten Liga verschickt.

Darin wird ein neuer Strafenkatalog gefordert. Künftig soll das Abbrennen von Pyrotechnik nach einem neuen System bestraft werden, das stärker zwischen verschiedenen Vergehen differenziert. Die Ausgangsstrafe soll erst einmal um 50% reduziert werden, sollte es sich nur um das Abbrennen von Pyrotechnik im Rahmen einer Choreographie handeln, wird die Strafe nicht stark steigen. Wie hoch der hinzukommende Betrag ist, soll auch davon abhängen, wie sehr der Verein in die Sicherheit im Stadion investiert.

Falls ein Bengalo jedoch geworfen wird oder es zu einer Spielunterbrechung kommt, können die Strafen sogar härter ausfallen als bislang und bis zu doppelt so teuer werden. Der Vorschlag sorgt der Sport Bild zufolge für Unverständnis bei DFB und DFL. Obwohl sechs Vertreter der 13 Klubs im DFL-Aufsichtsrat oder Präsidium sitzen, sei die DFL überrascht worden von dem Zeitpunkt des Vorschlages.

Brisant ist dieser, weil am Freitag die Sicherheitskonferenz mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und den 16 Landesinnenministern ansteht, auf der DFB und DFL konkrete Vorschläge vorlegen sollen, um den Einsatz von Pyrotechnik im Stadion zu reduzieren. Die DFL wird dabei repräsentieren von Hans-Joachim Watzke, der zeitgleich als DFL-Boss und als Boss von Borussia Dortmund und damit einem der Vereine, die mit dem neuen Konzept vorgeprescht sind, agiert.


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