Berater packt aus: Will der 1. FC Köln seinen Star-Stürmer Lemperle loswerden?
Von Franz Krafczyk
Der 1. FC Köln ist durch den großen Aufschwung seit Ende Oktober im Aufstiegsrennen der 2. Liga angekommen. Die Geißböcke holten 16 Punkte aus den jüngsten sechs Spielen, was vor allem mit der deutlich stabileren Defensive, aber auch mit den Leistungen eines treffsicheren Stürmers zusammenhängt.
Mit acht Toren und vier Vorlagen ist Tim Lemperle alleiniger Topscorer der Kölner, erzielte zuletzt bei den drei 1:0-Siegen gegen Hertha, Münster und Regensburg jeweils den goldenen Treffer, ehe er sich bei seinem Tor gegen den SSV Jahn einen Muskelfaserriss zuzog. Doch wirklich lange wird Lemperle für den Effzeh nicht mehr auf Torejagd gehen.
Der Vertrag des 22-Jährigen läuft im kommenden Sommer aus, ein Wechsel in die Bundesliga scheint bereits beschlossene Sache zu sein. Die TSG Hoffenheim scheint vor dem VfB Stuttgart die besten Chancen auf eine Unterschrift von Lemperle zu haben. Die Kölner haben sich derweil wohl längst mit einem ablösefreien Abgang ihres Angreifers abgefunden.
Zumindest scheint sich der Effzeh nicht um einen Verbleib von Lemperle zu bemühen. "Uns liegt vom FC kein Angebot vor", sagt Spielerberater Dusan Jevtic gegenüber Sport Bild.
Worte, die durchaus für Verwunderung sorgen dürfen. Auch, weil Trainer Gerhard Struber seinem Stürmer zuletzt einen Verbleib ans Herz legte. Lemperle habe laut des Österreichers "einen interessanten Weg vor sich". Wie es aussieht, verfolgen die Verantwortlichen am Geißbockheim aber andere Pläne.
Laut Jevtic habe Lemperle "ein gutes Verhältnis" zu Struber. "Der Trainer weiß vielleicht gar nicht, dass es keine konkreten Verhandlungen gab", so der 32-Jährige von der Agentur Rogon. Das letzte Gespräch mit Sport-Geschäftsführer Keller sei bereits ein halbes Jahr her. Damals wurde vereinbart, dass Lemperle von seiner Leihe in Fürth nach Köln zurückkehrt. Über den auslaufenden Vertrag wurde damals - und auch danach - nicht mehr gesprochen.
Gespräch über Lemperle-Zukunft: Keller erschien nicht zum Treffen
Nachdem das Interesse der Hoffenheimer an Lemperle im November durch die Medien ging, sei zwar ein Treffen zwischen Jevtic, Keller und Lizenzspielerleiter Thomas Kessler vereinbart worden. Aufgrund eines Termins der DFL sei Keller allerdings nicht erschienen.
"Als ich davon hörte, bin ich gegangen", ärgert sich Jevtic. "Das Gespräch mit Thomas Kessler war bis dahin zwar angenehm. Aber wenn derjenige, der am Ende entscheidet, anscheinend keine Lust hat, über Tims Zukunft zu sprechen, kann das Interesse des 1. FC Köln an einer Verlängerung nicht besonders groß sein."
Spätestens im Sommer wird sich Lemperle also einem neuen Arbeitgeber anschließen. Damit steht für die Kölner ein schwerwiegender Abgang bevor, den die Verantwortlichen eines Tages noch bereuen könnten.
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