Bayern will Höhenflug in der Champions League fortsetzen
Von Helene Altgelt
Bayern München hat in der Champions League der Frauen (UWCL) bisher Grund zum Feiern: Gegen die Topteams Arsenal und Juventus konnte der deutsche Meister gewinnen. Am dritten Spieltag wartet mit Vålerenga aus Oslo jetzt ein Underdog. Trainer Alexander Straus kennt die Norwegerinnen schon gut, er trainierte lange einen Liga-Konkurrenten. Mit einem Sieg könnte Bayern einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen.
Bayern trifft am 12. November um 21 Uhr zuhause auf die Norwegerinnen. Übertragen wird das Spiel, wie alle Partien der Königsklasse, von DAZN. Vålerenga ist bisher in der Gruppe C noch punktlos. Insgesamt spielt jedes Team sechs Partien in der Gruppenphase, schon in zwei Wochen treffen Bayern und Vålerenga wieder aufeinander.
Bayern: Die Form in den letzten Spielen
In der Champions League hat Bayern eine starke Bilanz, aber in der Liga durchlebten die deutschen Meisterinnen zuletzt eine kleine sportliche Krise. In den letzten vier Spielen konnten die Münchnerinnen nicht wirklich überzeugen: Zuerst verloren sie gegen Wolfsburg, dann folgte ein glückliches 3:2 mit spätem Treffer gegen Leverkusen.
Im nächsten Topspiel gegen Frankfurt spielte Bayern 1:1, bevor sie dann am Freitag gegen Freiburg Federn ließen und nach 0:2-Rückstand nur zu einem Unentschieden kamen. Trainer Alexander Straus zeigte sich nach dem letzten Spiel unzufrieden und bemängelte zu viele individuelle Fehler und ein chaotisches Spiel. Bayern hat diese Saison in der Liga schon zehn Gegentore kassiert, zwei mehr als in der letzten Saison. "Wir verlieren zu viele Bälle", sagte Straus, gerade im Mittelfeld.
Dennoch sollte die kleine Formschwäche nicht überbewertet werden, denn in einigen Spielen hatte Bayern zwar gute Chancen, es fehlte bloß die Verwertung derer. Falls das besser wird, könnten die Ergebnisse bald auch schon positiver aussehen.
Bayern geht trotzdem etwas angeschlagen in das Champions-League-Spiel: In den letzten Tagen hatten die Münchnerinnen eine recht hohe Belastung, spielten erst am letzten Montag gegen Frankfurt und dann direkt am Freitag wieder gegen Freiburg. Straus kritisierte dafür den DFB, nun kommt es auf eine schnelle Erholung an.
Die letzten Champions-League-Spiele von Bayern
Die Champions League war bisher für Bayern ein gutes Pflaster. Das Debütspiel gewann der FCB direkt spektakulär mit 5:2 gegen Arsenal, Spielerin des Tages war Pernille Harder mit einem Hattrick binnen weniger Minuten. "Es war ein perfekter Champions-League-Abend", sagte Harder nach dem Spiel.
Auch Straus war sehr zufrieden, nannte es sogar die beste Leistung seiner Elf in seinen zweieinhalb Jahren Amtszeit. Gerade in der zweiten Halbzeit zeigte Bayern eine starke Vorstellung - und auch die Chancenverwertung stimmte hier.
Gegen Juventus hatte Bayern ein bisschen mehr Probleme, musste sich zwischendurch durchbeißen. Aber in Italien zeigten die Münchnerinnen Kampfgeist und gewannen schließlich durch Tore von Dallmann und Harder verdient mit 2:0. Mit den starken Auftritten machte Bayern, eigentlich kein Topfavorit auf den Titel, auch international auf sich aufmerksam.
Team-News und Verletzungen von den Bayern-Frauen
Bayern muss wegen einiger Verletzungen wieder improvisieren. Im Spiel gegen Freiburg mussten die Rot-Weißen gleich zwei Ausfälle hinnehmen: Lea Schüller prallte mit SC-Torhüterin Rafaela Borggräfe zusammen, auch Innenverteidigerin Magdalena Eriksson musste angeschlagen ausgewechselt werden. Erikssons Einsatz ist fraglich, Schüller kann definitiv nicht spielen.
Weiterhin nicht dabei sind auch Lena Oberdorf, Katharina Naschenweng und Franziska Kett. Auch Jovana Damnjanovic, die beim Wolfsburg-Spiel ebenfalls einen Zusammenprall erlitten hatte, und Sydney Lohmann werden nicht dabei sein. Auf fast allen Positionen fehlen damit Leistungsträgerinnen - die sowieso schon eher geringe Breite des Bayern-Kaders wird damit weiter reduziert.
Gegner-Check: Valerenga
In der Champions League konnte Vålerenga bisher nichts reißen, zeigte im ersten Spiel beim 0:1 gegen Juventus aber eine gute Leistung. In der Qualifikation setzten sich die Norwegerinnen gegen den RSC Anderlecht und Farul Constanta durch.
Vålerenga ist amtierender norwegischer Meister und wird auch diese Saison den Titel verteidigen können. Das steht jetzt schon fest, da nur noch ein Spieltag fehlt: Die skandinavischen Ligen spielen nur bis November, da es im Winter zu unwirtlich wird und mit Frost schon fast unmöglich, Begegnungen auszutragen. Für Vålerenga ist das in der Königsklasse wohl ein Nachteil, denn bei den späteren Spieltagen werden sie so nicht mehr im Rhythmus sein.
Am bekanntesten sind aus dem Kader wohl die Ex-Wolfsburgerin Karina Sævik sowie die Kapitänin, die dänische Nationalspielerin Janni Thomsen. Alexander Straus kennt sich mit Vålerenga gut aus, denn er trainierte jahrelang mit dem SK Brann einen direkten Konkurrenten. Das liegt inzwischen aber auch schon zweieinhalb Jahre zurück.