Bayern vergibt Sieg in Oslo - weiterhin Tabellenführer in der UWCL
Am Donnerstagabend gastierte der FC Bayern München bei Vålerenga Oslo. Bei Minusgraden hatten die Münchnerinnen sichtlich Schwierigkeiten, ihr gewohntes starkes Spiel auf den Platz zu bringen. Das Spiel endete mit einem Unentschieden (1:1)
Erst letzte Woche spielte das Team von Alex Straus in München gegen Vålerenga Oslo und besiegte die Norwegerinnen mit 3:0. Bis dato hatte der FC Bayern alle Spiele in der Königinnenklasse souverän gewonnen, doch im kalten Oslo tat man sich schwer.
Torlose erste Hälfte - Bayern tat sich schwer im kalten Oslo
Die Münchnerinnen dominierten das Spiel von Beginn an und hatten deutlich mehr Ballbesitz als der Gastgeberinnen. Die erste große Chance ergab sich in der 12. Minute: Weronika Zawistowska, die in den letzten Spielen positiv aufgefallen war und dem Spiel der Münchnerinnen gut tat, zog nach innen und fand Pernille Harder, die aus vier Metern zum Abschluss kam, den Ball aber nicht richtig traf, so dass Vålerengas Torhüterin den Ball sicher hielt.
In den nächsten Minuten ging das Spiel so weiter, wie es begonnen hat: Die Bayern waren klar überlegen und ließen Vålerenga viel laufen, die in den Anfangsminuten kein einziges Mal vor das Tor von Ena Mahmutovic gekommen sind, doch den Münchnerinnen fehlte die Präzision im Spiel. Vor allem im Spiel nach vorne leistete sich das Team um Klara Bühl viele Fehlpässe und kam so nur selten zu klaren Torchancen.
In der 17. Minute kam Vålerenga zum ersten Mal vor das Tor von Mahmutovic und es wurde gleich brandgefährlich. Stölen Godö schloss frei vor Mahmutovic mit links ab, die jedoch mit einer starken Parade den Ball abwehren konnte. Godö kam zum Nachschuss, doch Giulia Gwinn bekam den Ball ins Toraus geklärt. Gwinn und Mahmutovic bewahrten ihr Team vor einem frühen Gegentor. Nach der Großchance erhöhten die Gastgeberinnen den Druck und setzten den Bayern zu, die mit dem Druck zu kämpfen hatten, doch sich nach und nach befreien konnten.
Die Bayern waren zwar wieder spielbestimmend, doch Vålerenga schaffte es - im Gegensatz zur ersten Viertelstunde - sich ins Spiel zu beißen und in die Nähe des Münchner Strafraums zu kommen. Auch das Team um Georgia Stanway versuchte, im gegnerischen Strafraum Akzente zu setzen, doch zu oft kam der letzte Pass nicht an, zu oft erreichten die Flanken keine Mitspielerin.
Mit einem torlosen Unentschieden ging es in die Halbzeitpause. Die frühe Dominanz der Straus-Elf ließ nach und auch Vålerenga hatte Möglichkeiten, in Führung zu gehen.
Damnjanović brachte Bayern in Führung, doch die Münchnerinnen schenkten den Sieg her
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste: Die Münchnerinnen dominierten die ersten Minuten und erspielten sich zwei Chancen, konnten die Torhüterin von Vålerenga aber nicht überwinden.
Fast wäre die Heimmannschaft knapp zehn Minuten nach Wiederanpfiff in Führung gegangen. In der 56. Minute kam Tvedten im Strafraum zum Abschluss - Mahmutovic kam noch mit den Fingerspitzen an den Ball, so dass dieser vom rechten Innenpfosten in der Nähe des Kreuzecks parallel zur Torlinie aufsprang - großes Glück für die Münchnerinnen, allerdings auch ein Weckruf.
Die Einwechslungen von Jovana Damnjanović und Alara Şehitler (65. Minute) brachten frischen Wind in das Spiel des FC Bayern, doch vor dem Tor scheiterten sie weiterhin, bis Damnjanović eine Viertelstunde vor Schluss den Ball im gegnerischen Kasten unterbrachte und ihre Mannschaft vorerst in Führung brachte.
Auch nach dem Führungstreffer blieb das Team von Straus spielbestimmend, tat sich aber wie im gesamten Spiel schwer, in einen Spielfluss zu kommen. Die Pässe blieben oft ungenau, so dass die Münchnerinnen häufig den Ball verloren. Dies spielte der norwegischen Mannschaft in die Karten, die kurz vor dem Schlusspfiff zum Ausgleich kam: In der 88. Minute bekam Vålerenga, die gegen die Bayern tapfer kämpften und sich deutlich besser präsentierten als letzte Woche an der Isar, einen Eckball zugesprochen, der den Münchnerinnen zum Verhängnis wurde. Stölen Godö köpfte den Ball in den Fünfmeterraum, wo ihre Mitspielerin Elise Thorsens den Ball - ebenfalls per Kopf - in die rechte Torecke beförderte. Der nach dem Spielverlauf nicht unverdiente Ausgleich war gefallen.
In den folgenden Minuten versuchten die Bayern zwar noch einige Male, den Ball in den gegnerischen Strafraum zu bringen, taten sich aber weiterhin schwer. Das Spiel endete in einem Unentschieden.
Die Bayern machten sich das Leben selbst schwer und wurden für ihre Unaufmerksamkeiten am Ball zu Recht bestraft. Um in der Champions League vorne mitspielen zu können, sollten sich die Münchnerinnen eine solche Leistung nicht noch einmal erlauben. Dass sie es anders können, haben sie in den ersten drei Gruppenspielen bewiesen. Jetzt heißt es für die Münchnerinnen, das Spiel abzuhaken und sich auf die Liga und den Pokal zu konzentrieren. In der UWCL führen sie trotz des Unentschiedens die Tabelle an.