Bayern-Star nicht genug geschützt: Nationalcoach übt scharfe Kritik
Von Dominik Hager

Was sich lange angedeutet hatte, ist zur Realität geworden: Kim min-jae fällt aufgrund von Achillessehnenbeschwerden aus. Der Südokreaner hat die Partie gegen Union Berlin verpasst und droht nach der Länderspielpause auch gegen St. Pauli und Augsburg auszufallen. Wenig erfreut über die Situation ist freilich auch der südkoreanische Nationaltrainer Hong Myung-bo, der den FC Bayern im Rahmen einer Pressekonferenz kritisierte.
"Leider hat Bayern München den Spieler nicht richtig geschützt, um Verletzungen zu vermeiden", monierte der Nationalcoach. So sei man in eine Situation geraten, in der man "diese wichtigen Spiele ohne einen Schlüsselspieler bestreiten" müsse. Für die Südkoreaner geht es in der WM-Qualifikation gegen Jordanien und den Oman.
Südkorea-Coach legt Finger in die Wunde: "Gab seit letztem Jahr Warnzeichen"
Der Coach hat sich angesichts von Kims Beschwerden gegen eine Nominierung entschieden und steht auch hinter der Entscheidung. "Nur weil ein Spiel wichtig ist, heißt das nicht, dass es richtig ist, Kim auf dem Platz zu haben. Es gab seit letztem Jahr Warnzeichen, und wir waren uns dessen bewusst. Wir konnten Kim nicht für die nächsten wichtigen Spiele auf dem Platz lassen, weil das unseren Prinzipien des Spielerschutzes widersprechen würde. Deshalb haben wir uns entschlossen, ihn zu schonen", so das Statement von Hong Myung-bo.
Hat der FC Bayern aus dem Sané-Dilemma nichts gelernt?
Zweifellos hätte es ohnehin keinen Sinn ergeben, einen Spieler, der im Verein aktuell nicht spielen kann, für Länderspiele zu berufen. Allerdings kann man durchaus den Umgang der Bayern mit der Kim-Personalie kritisch hinterfragen. Die Probleme an der Achillessehne sind seit Monaten bekannt und trotzdem bekam der Innenverteidiger kaum mal eine Pause. Kim stand in der laufenden Saison bereits für 3.175 Pflichtspielminuten (nur von Joshua Kimmich überboten) auf dem Platz und kämpfte sich regelmäßig trotz der Beschwerden über das Grün.
Es war fest davon auszugehen, dass dies irgendwann Konsequenzen nach sich ziehen wird. Ganz ähnlich lief es schließlich in der vergangenen Saison mit Leroy Sané, der die Probleme bis in die Sommerpause schleppte und auch in die laufende Saison erst verspätet einsteigen konnte. Natürlich besteht auch für den FC Bayern die Gefahr, dass ihnen in der heißen Saisonphase kein fitter Kim zur Verfügung steht.
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