Bayern-Sportvorstand machtlos? Eberl bei Kimmich-Entscheidung überstimmt - Bericht
Von Franz Krafczyk
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Diese Meldung hat am Donnerstag für reichlich Schlagzeilen gesorgt: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat der FC Bayern sein Vertragsangebot an Joshua Kimmich zurückgezogen. Hatte es zuvor noch geheißen, die Verlängerung des Mittelfeldstars über den Sommer hinaus sei nur noch eine Frage der Zeit, habe sich Kimmich mit seiner Entscheidung zu viel Zeit gelassen.
Doch wer genau war für den Kimmich-Rückzug verantwortlich? Wie Sport1 berichtet, hat der Aufsichtsrat des FC Bayern, bestehend vor allem aus Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, wohl diese Entscheidung getroffen und damit auch Sportdirektor Max Eberl überstimmt.
Hoeneß habe zuvor bereits gefordert, Kimmich beim Vertragsangebot eine klare Frist zu setzen. Dies lehnte Eberl zwar ab, doch nun wurde der 51-Jährige offenbar überstimmt - nicht zum ersten Mal in Eberls bisheriger Amtszeit an der Säbener Straße: Schon bei Jonathan Tah, den Eberl im vergangenen Sommer unbedingt verpflichten wollte, legten Hoeneß und Rummenigge dem Bericht zufolge ihr Veto ein und ließen den Deal platzen.
Kimmichs Zukunft bleibt ungewiss - Aufsichtsrat zeigt Eberl Grenzen auf
Wie es mit Kimmich nach der brisanten Entscheidung der Bayern-Bosse weitergeht, ist ungewiss. Klar ist aber, dass die Münchner damit ein deutliches Zeichen gesetzt haben. Eine zu späte Entscheidung des Spielers würde das Risiko erhöhen, im Falle eines Abgangs nicht mehr rechtzeitig Ersatz zu finden. Das Heft des Handelns wurde also wieder in die Hand genommen.
Zwar haben Hoeneß und Rummenigge mit ihrer Entscheidung nicht dafür gesorgt, dass die Verhandlungen zwischen dem FC Bayern und Kimmich abgebrochen wurden. Andererseits sind die Bayern-Scouts laut Sport1 längst auf der Suche nach einem Ersatz. Unabhängig von Kimmich zeigt der Fall aber auch, dass Eberls Entscheidungsmacht klare Grenzen hat und die alten Bosse weiterhin ein großes Mitspracherecht haben.
Nun bleibt abzuwarten, wie Kimmichs Reaktion auf das große Theater ausfällt. Laut Bild erwarten die Bayern-Bosse noch vor dem Champions-League-Kracher gegen Bayer Leverkusen (Mittwoch, 21 Uhr) ein klares Signal des Spielers, sollte er seinen Vertrag noch verlängern wollen.
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