Bayern-Flop Palhinha? Wie er über seine Zukunft denkt - und wer sein Vorbild ist

Joao Palhinha konnte die hohen Erwartung in München bislang nicht erfüllen und gilt schon wieder als Verkaufskandidat. Wie der Portugiese seine Zukunft sieht und wen er sich beim FC Bayern ausgerechnet als Vorbild genommen hat.
Joao Palhinha
Joao Palhinha / ANP/GettyImages
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Die berühmte 'Holding Six'. Es war das große Thema beim FC Bayern in der Amtszeit von Thomas Tuchel. Der damalige Bayern-Trainer wollte das Team unbedingt mit einem defensiven Mittelfeldspieler verstärken. Vor allem deshalb, weil er Joshua Kimmich nicht als echten Sechser ansah.

Unter Vincent Kompany sieht das komplett anders aus. Kimmich ist im Mittelfeldzentrum klar gesetzt und der absolute Chef im FCB-Zentrum. Daneben stehen dem Belgier mit Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic zwei Mittelfeld-Partner mit unterschiedlichen Profilen zur Verfügung.

Und Joao Palhinha. Jener Palhinha, dessen Bayern-Wechsel unter Tuchel auf der Zielgeraden platzte. Mit Verspätung schlug der Rekordmeister im vergangenen Sommer aber doch noch zu. Satte 51 Millionen Euro zahlte man an den FC Fulham, um den 29-jährigen Portugiesen mit Verspätung an die Säbener Straße zu holen.

Nach rund neun Monaten kann man jedoch den Eindruck gewinnen, dass der verzögerte Palhinha-Transfer ein großer Fehler war. So richtig scheint Kompany gar keine Verwendung für den defensiven Mittelfeldspieler zu haben. Stattdessen setzt er lieber auf Kimmich - und neben ihm auf Goretzka und Pavlovic. Haben die Bayern den Transfer durchgezogen, obwohl er gar nicht zur Idee des neuen Trainers passte?

Zuletzt mehrten sich jedenfalls die Berichte, dass Palhinha am Saisonende schon wieder zum Verkauf stehen soll. Nach bislang gerade mal 19 Pflichtspielen für die Bayern. Nur achtmal stand er dabei überhaupt erst in der Startelf. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er von einem Muskelbündelriss rund um den Jahreswechsel zurückgeworfen wurde. Allerdings war das Bild da schon klar: Palhinha ist unter Kompany lediglich Ergänzungsspieler.

Vorbild Goretzka: Palhinha denkt nicht an Bayern-Abschied

Für einen 50-Millionen-Neuzugang natürlich unbefriedigend - sowohl für den Spieler als auch den Klub. Laut Sportbild hat der 33-fache protugiesische Nationalspieler dennoch nicht die Absicht, München schon nach einer Saison wieder zu verlassen. Sein Vertrag ist noch bis 2028 gültig.

Ausgerechnet Konkurrent Goretzka will sich Palhinha bei seinen Zukunftsplänen zum Vorbild nehmen. Goretzka galt vergangenen Sommer als klarer Verkaufskandidat, weigerte sich aber zu gehen und ist mittlerweile wieder extrem wichtig. Für Palhinha ist aber nicht nur Goretzka ein Beispiel, dass sich die Situation in München wieder schnell ändern kann. "Es gibt viele Beispiele in unserer Mannschaft: Noch in der vergangenen Saison haben sich fast alle über einige Spieler bei uns beschwert: Leon Goretzka, Dayot Upamecano, Alphonso Davies. Viele Spieler, die exemplarisch für meine Situation jetzt stehen. Ich will einfach zeigen, was ich kann", unterstricht er gegenüber der Sportbild.

Man darf gespannt sein, ob Palhinha tatsächlich bei diesem Standpunkt bleibt. Mit Kimmich hat der Mittelfeldchef verlängert, Goretzka dürfte gewillt sein, auch 25/26 das Bayern-Trikot zu tragen. Daneben will der Rekordmeister auf Eigengewächs Pavlovic setzen, mit Tom Bischof kommt ein weiterer talentierter Mittelfeldspieler. In der Saison vor der WM 2026 droht Palhinha in München ein Stammplatz auf der Bank, mit dem er sich seine Chancen auf eine Nominierung für Portugal verspielen könnte.

Ein wichtiger Punkt, der im Sommer doch zur Trennung führen könnte - sollte es für Klub und Spieler ein lukratives Angebot geben.