Anhaltende Kritik: Gescholtener Brandt reagiert offen

Der BVB-Star läuft seit Monaten seiner Form hinterher und wird vor allem wegen seiner laschen Körpersprache kritisiert. Nun gab er einen Einblick in seine Gefühlswelt.
Julian Brandt
Julian Brandt / Christof Koepsel/GettyImages
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Der BVB spielt eine schwache Saison und enttäuscht auf nationaler Ebene quasi durchweg. Einer, der sinnbildlich für das schwache Auftreten der Schwarzgelben steht, ist Julian Brandt.

Vor der Saison zum Vizekapitän und vermeintlichen Führungsspieler befördert, lässt Brandt in dieser Saison im Grunde alles vermissen. Die Folge: In den sozialen Medien ist er von den Fans längst zu einem der Sündenböcke beim BVB auserkoren worden.

Nach dem 0:0 im Rückspiel gegen Sporting CP äußerte sich Brandt zur anhaltenden Kritik an seiner Person und gab einen Einblick in seine Gefühlswelt. "Ich muss ehrlich sagen: Die persönliche Kritik, ob gerechtfertigt oder ungerechtfertigt, die bekomme ich selbst nicht so sehr mit. Aber ich bin mittendrin. Ich stehe auf dem Platz, ich weiß, wie wir spielen, ich kann das reflektieren", wird der Spielmacher von Sky zitiert. "Ich weiß, dass wenn du viele Spiele nicht gewinnst, es dich alleine schon aus fußballerischer Natur trifft. Ich sehe Reaktionen auf den Rängen von unseren Fans."

Gegen Brandt gibt es auch immer wieder Vorwürfe an seiner laschen Körpersprache; TV-Experte Lothar Matthäus bemängelte in der vergangenen Woche etwa, dass sich sogar ein Zehnjähriger mehr ärgere als Brandt. "Ich bin keiner, der Emotionen freien Lauf lässt", entgegnete der Blondschopf. "Ich mache sehr viel mit mir selbst innen drin aus. Aber es ist eine schwere Situation und das ist auch ein Grund dafür, dass am Ende das Selbstverständnis und die Leichtigkeit fehlen."

"Es ist ein Kampf, da musst du rauskommen. Es gehört zum Leben dazu und wir werden daraus lernen und hoffentlich so schnell wie möglich den Weg zu den Siegen finden."

Brandt verwies zudem darauf, dass er aus dem aktuellen Kader "mit am längsten im Verein" sei, weshalb die aktuelle Krise "nicht spurlos an mir vorbei" gehe. "Die Situation trifft mich schon sehr. Eine solche Situation hatte ich in den vergangenen sechs Jahren so auch noch nicht."

"Das Selbstverständnis ist seit mehreren Wochen nicht da. Wir stehen uns immer ein bisschen selbst auf den Füßen", beschrieb Brandt den Zustand der BVB-Elf. "Es ist Sand im Getriebe. Das müssen wir rauskriegen - durch Tore, durch Leistung, durch Siege. Alles andere hilft nicht. Da hilft auch kein Schamane mehr."


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