Abwehr-Bollwerk steht: FC Bayern stellt beeindruckenden Wert aus dem Jahr 2018 ein
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hatte in den vergangenen Jahren durchaus Coaches, die oftmals einen eher defensiven Ansatz gewählt haben. Hierbei fallen einem zunächst die Namen Niko Kovac und Thomas Tuchel ein, Vincent Kompany hingegen eher weniger. Ausgerechnet der Belgier hat es aber nun geschafft, eine besondere Marke aus dem Jahr 2018 einzustellen.
So lange ist es inzwischen schließlich her, dass die Bayern zum letzten Mal in der Bundesliga viermal in Serie ohne Gegentor bleiben konnten. Nach dem 3:3 gegen Eintracht Frankfurt und dem 1:4 gegen den FC Barcelona hätte wohl auch niemand damit gerechnet, dass die Bayern eine solche Serie hinlegen könnten. Alle Kritiker wurden aber eines besseren belehrt. Vincent Kompany und sein Trainerteam scheinen genau die richtigen Schlüsse gezogen haben. So folgten nach der Barca-Klatsche ausschließlich Spiele ohne Gegentor. In der Bundesliga bezwangen die Roten den VfL Bochum (5:0), Union Berlin (3:0) und nun den FC St. Pauli (1:0). Schon zuvor konnten die Schwaben des VfB Stuttgart mit 4:0 düpiert werden. Ähnlich sicher präsentierten sich die Bayern im Pokal beim 4:0 in Mainz und in der Champions League beim 1:0 gegen Benfica Lissabon.
FC Bayern punktet über die Defensive
Die Bayern spielen nicht mehr so spektakulär wie noch zu Saisonbeginn, dafür aber umso effektiver. Ausschlaggebend hierfür ist in erster Linie die Tatsache, dass Vincent Kompany seinem Abwehr-Duo das Vertrauen nach kritischen Spielen geschenkt hat. Dayot Upamecano und ganz besonders Kim min-jae zeigten zuletzt ein Top-Spiel nach dem anderen. Die beiden oft kritisierten Innenverteidiger wirken selbstbewusst, abgeklärt und profitieren natürlich auch von der besseren Balance.
Mitentscheidend für die wenigen Gegentreffer ist - so blöd es klingen mag - auch ein wenig die Verletzung von Aleksandar Pavlovic. Der Youngster hat zwar bärenstark gespielt, ist aber defensiv natürlich nicht ganz so gewinnbringend unterwegs wie ein Joao Palhinha.
Bayern-Offensive tut sich schwer ohne Pavlovic
Zur Ehrenrettung von Pavlovic sei jedoch gesagt, dass man im Spiel nach vorne sein Fehlen doch ziemlich eklatant merkt. Palhinha und Goretzka haben wesentlich geringere Qualitäten im Passspiel und auch keine vergleichbare strategische Kompetenz. Joshua Kimmich ist zudem nicht in der Lage, derart schnell zu schalten und zu spielen wie es Pavlovic kann. Konsequenterweise waren die beiden Siege gegen Benfica und St. Pauli auch ein hartes Stück Arbeit.
Die neu gewonnene Defensivstärke der Bayern hat sich definitiv negativ auf die Offensive ausgewirkt. Solange die Münchner die Punkte mitnehmen ist dies aber gar nicht so schlimm. Zu bedenken ist jedoch, dass der Rekordmeister seit dem Barca-Spiel keinen ganz harten Gegner mehr vor die Stirn gesetzt bekommen hat. Zudem macht der zuvor wackelnde Manuel Neuer inzwischen wieder einen besseren Eindruck. Wie stabil das defensive Konstrukt wirklich ist, wird sich noch zeigen müssen. Womöglich müssen die Bayern letztlich doch wieder häufiger das Heil in der Flucht versuchen.
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