Ab 2025: Sechs Leistungs- und Talentförderzentren im Frauenfußball

Die Nachwuchsförderung im Frauenfußball wird reformiert. Dazu hat der DFB nun zum ersten Mal Leistungs- und Talentförderungszentren im Mädchenfußball anerkannt. Sechs Bundesliga-Klubs wurden zertifiziert.
Lena Oberdorf und Lea Schüller: Sie wurden beide bei der SGS Essen zu Bundesliga-Spielerinnen
Lena Oberdorf und Lea Schüller: Sie wurden beide bei der SGS Essen zu Bundesliga-Spielerinnen / Alexander Hassenstein/GettyImages
facebooktwitterreddit

DFB-Bundestrainer Christian Wück zeigte sich zuletzt unzufrieden mit seiner Auswahl an Talenten für das A-Nationalteam. Er wolle einen "Pool von 30, 40 Spielerinnen haben, aus denen ich greifen kann. Von dieser Anzahl an Spielerinnen sind wir aber leider noch weit weg", sagte Wück Ende November. Der DFB hat den Bedarf an einer besseren und einheitlicheren Förderung von Kindesbeinen an ebenfalls erkannt und reagiert.

Einige Maßnahmen, wie die Abschaffung der B-Juniorinnen-Bundesliga, wurden bereits getroffen. Nun wurden zum ersten Mal sechs Klubs als Leistungs- bzw. Förderzentren für den Frauenfußball anerkannt.

Der FC Bayern München, die TSG Hoffenheim und die SGS Essen dürfen sich ab dem neuen Jahr Leistungszentren nennen. Der VfL Wolfsburg, Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg sind Talentförderzentren.

Die Leistungszentren stehen dabei etwas über den Talentförderzentren, da die Anforderungen höher sind: Beispielsweise muss ein Klub mit DFB-Leistungszentrum ein zweites Team haben, das in der Regionalliga oder höher spielt - für die Förderzentren ist das nicht unbedingt erforderlich. Auch bei Infrastruktur und Personal sind die Anforderungen leicht niedriger.

Für die Zertifizierung mussten die Vereine umfassende Konzepte zur sportlichen Ausbildung der Spielerinnen vorlegen, aber auch zur Zusammenarbeit mit Schulen, Gesundheit oder Pädagogik. Vorher hatte es bereits eine Pilotphase gegeben, bei der mit verschiedenen Klubs von Eimsbüttel bis Hoffenheim das Konzept getestet wurde. Von den fünf Klubs aus der Pilotphase wurden nun Hoffenheim und Essen zertifiziert.

Beide Klubs haben in den letzten Jahren zahlreiche Nationalspielerinnen ausgebildet - bei Essen etwa Lea Schüller, Lena Oberdorf oder Nicole Anyomi. In Hoffenheim machten Jule Brand, Lena Lattwein oder Chantal Hagel ihren Schritt zur Bundesliga-Spielerin. Auch der SC Freiburg bildete Spielerinnen wie Giulia Gwinn und Klara Bühl aus.

Zu diesen "Talentschmieden" kommen noch die drei Topklubs in der Frauen-Bundesliga hinzu, also Bayern München, Wolfsburg und Frankfurt. Als Spitzenvereine haben sie ebenfalls sehr gute Bedingungen zur Ausbildung von Jugendspielerinnen.

DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch sagte zu der Reform, eine "nachhaltige Optimierung" werde angestrebt. In Zukunft sollten auch weitere Vereine unterstützt werden, um ebenfalls zertifiziert zu werden. "Dabei steht die Spielerin und ihre langfristige und systematische Entwicklung klar im Fokus", so Mammitzsch. Zu jeder Saison können sich Klubs neu bewerben.