5 mögliche ten-Hag-Nachfolger für Man United im Ranking

Man kann nicht sagen, dass man es nicht hätte kommen sehen. Am Saisonende 23/24 konnte Erik ten Hag seinen Job mit dem FA-Cup-Sieg gegen Stadtrivale Manchester City noch retten und wurde sogar mit einer Vertragsverlängerung bis 2026 belohnt. Gealtert ist die Ausdehnung des Arbeitspapiers mit dem Niederländer allerdings schlecht.

Nach der 1:2-Pleite bei West Ham United und nur Platz 14 in der Premier League zogen die Manchester United am Montag die sprichwörtliche Reißleine: ten Hag muss gehen, Ruud van Nistelrooy übernimmt vorläufig als Interimscoach.

Die Trennung von ten Hag war somit nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Die große Frage, die man sich nun im Old Trafford stellt: Wer folgt auf den 54-Jährigen?

Klar ist, Thomas Tuchel wird es nicht. Der ehemalige Bayern-Coach galt im Sommer als großer Favorit auf den Posten, hat mittlerweile aber einen Vertrag als englischer Nationaltrainer unterschrieben. Gehandelt werden jetzt andere Namen: Gareth Southgate (vereinslos), Ruben Amorim (Sporting), Xavi (vereinslos), Thomas Frank (FC Brentford), Graham Potter (vereinslos) - um nur einige zu nennen.

Wir nähern uns dem munteren Ratespielchen etwas anders an. Hier sind fünf mehr oder weniger realistische Kandidaten und wie gut sie als ten-Hag-Nachfolger geeignet wären im Ranking:

5. Gareth Southgate

Nach acht durchaus erfolgreichen, aber am Ende titellosen Jahren als englischer Nationaltrainer wird Gareth Southgate immer wieder als einer der Favoriten bei Man United gehandelt. Die Fans der Red Devils dürften aber mit der Wahl für den 54-Jährigen nicht glücklich sein. Zu bieder und ideenlos betreute er das Star-Ensemble der Three Lions.

Zumal Southgates einziger Job als Klub-Trainer nicht sonderlich erfolgreich war. Von 2006 bis 2009 betreute er den FC Middlesbrough, bei dem er als Spieler seine Karriere beendete.

Alles in allem gilt Southgate zwar als netter Typ, der gut mit großen Namen umgehen kann. In Sachen Trainer-Einmal-Eins dürfte er aber nicht unbedingt die ganz großen Ansprüche erfüllen. Ob er mit dieser Skepsis im Vorfeld der richtige United-Coach wäre... ?

4. Ruud van Nistelrooy

Vom Co-Trainer zum Intereimscoach. Ruud van Nistelrooy hat nun womöglich bis zur Länderspielpause im November Zeit, sich für die dauerhafte Rolle als Cheftrainer zu empfehlen. Der 48-Jährige war bereits in der Saison 2022/23 als Cheftrainer der PSV Eindhoven unterwegs, schaffte damals in 50 Partien einen Schnitt von 2,20 Punkten pro Spiel. Im Sommer verstärkte er das Trainerteam von Landsmann ten Hag - jetzt übernimmt er vorerst für ihn.

Als Spieler ist van Nistelrooy eine Legende der Red Devils. In 2019 Einsätzen gelangen ihm 150 Tore und 30 Vorlagen.

Ein wenig erinnert die Situation an Ole Gunnar Solskjaer, der vom geschassten José Mourinho übernahm und sich von der Interims- zur Dauerlösung mauserte. Allzu dauerhaft war es nach anfänglichen Erfolgen aber doch nicht.

Droht "van the Man" nun ein ähnliches Schicksal im "Theater der Träume"?

3. Xavi Hernandez

So richtig kann man Xavis Amtszeit als Barça-Chefcoach weiter nicht einschätzen. Zwar gewann er 22/23 mit den Katalanen die spanische Meisterschaft. Spielerisch war sein Team aber meilenweit von den eigenen Künsten des ehemaligen Barça-Mittelfeldchefs entfernt. Es folgte eine turbulente Trennung, bei den Xavi zunächst seinen Rücktritt verkündete, dann zurückruderte und schließlich geschasst wurde.

Verschiedene Medien berichteten schon vor dem ten-Hag-Aus von Gesprächen zwischen der United-Führung und dem 44-Jährigen. Da er frei verfügbar ist, dürfte Xavi sicher zum engeren Kandidatenkreis gehören.

Zweifel aufgrund seiner durchwachsenen Zeit als Barça-Coach bleiben. Zumal sich Xavi dort über den zu großen Druck und Kritik der Medien beschwerte. In Manchester dürfte es kaum ruhiger zugehen...

2. Ruben Amorim

Wenn es um große Trainer-Talente geht, fällt eigentlich immer auch der Name des 39-jährigen Portugiesen. Ruben Amorim soll schon häufiger vor einem Wechsel zu einem internationalen Topklub gestanden haben, am Ende blieb er aber bislang immer bei Sporting, wo er noch bis 2026 unter Vertrag steht. Im März 2020 hatte der Traditionsklub aus Lissabon satte zehn Millionen Euro Ablöse gezahlt, um Amorim vom SC Braga loszueisen. Seither schaffte Amorim mit Sporting in 227 Spielen einen Punkteschnitt von 2,27 und wurde zweimal portugiesischer Meister.

Der Portugiese lässt gerne im 3-4-3-System agieren und gilt als taktisch stark. Mit seinen Teams lässt er einen gut anzuschauenden und gleichzeitig geradlinigen Offensivfußball spielen. Elemente, die man im Old Trafford sicher auch gerne wieder sehen würde.

1. Julian Nagelsmann

Die 1A-Lösung für Man United ist aber gleichzeitig auch die unrealistischste - schließlicht hat Julian Nagelsmann einen Vertrag bis nach der WM 2026 als Bundestrainer. Das DFB-Team hat der 37-Jährige wiederbelebt und zu einem Mitfavoriten auf den Titel in knapp zwei Jahren in den USA, Kanada und Mexiko gemacht.

In München dürfte sich der ein oder andere immer noch ärgern, dass man Nagelsmann auf dem Weg zum mögliche Triple durch Thomas Tuchel ersetzte.

Nagelsmann ist taktisch herausragend, vertritt eine klare Spielidee und kann diese seinen Spielern auch gut und schnell vermitteln. Zudem dürfte er nach den Erfahungen beim FCB als Trainer (und Mensch) gereift sein. Wir hätten das Gefühl: Nagelsmann könnte die Red Devils aus dem Irrgarten befreien.

Nur dürften die Red Devils Nagelsmann nicht aus seinem DFB-Vertrag befreien können...