125 Jahre FC Bayern: Die All-Time-Topelf zum Jubiläum

Der FC Bayern ist mit 33 Meistertiteln und 20 DFB-Pokal-Siegen die mit Abstand erfolgreichste Mannschaft in Deutschland und zählt unter anderem mit jeweils drei Champions-League- und Europapokal-der-Landesmeister-Titeln auch zu den ganz großen Klubs der Welt. Am 27. Februar ist der FC Bayern stolze 125 Jahre alt geworden.

Insbesondere in den 1970er Jahren, aber auch in den letzten 30 Jahren haben zahlreiche Stars den Münchnern zu Ruhm verholfen. Folgerichtig ist es fast unmöglich, eine All-Time-Topelf aus all den Stars unterschiedlicher Generationen zu bilden. Wir haben es natürlich trotzdem versucht.

Die 90min-All-Time-Topelf des FC Bayern im Überblick:

1. Manuel Neuer

Der FC Bayern hatte in seiner Geschichte regelmäßige brillante Torhüter. Sepp Maier und Oliver Kahn sind Klub-Ikonen und verkörperten zu ihrer Zeit absolute Weltklasse. Im Vergleich zu Kahn und Maier ist Manuel Neuer aber noch kompletter und noch besser. Der aktuelle Bayern-Kapitän hat das Torhüter-Spiel revolutioniert und war eine ganz entscheidende Figur bei den Champions-League-Siegen 2013 und 2020. Neuer wurde mehrmals zum Welttorhüter des Jahres gewählt, gewann mit Deutschland die WM 2014 und mit dem FCB elf deutsche Meisterschaften. Neuer ist nicht nur der beste Bayern-Keeper aller Zeiten, sondern liegt wohl auch klubübergreifend zumindest in den Top drei.

2. Philipp Lahm

Philipp Lahm führte als Kapitän den FC Bayern im Jahr 2013 zum Triple, das DFB-Team 2014 zum WM-Titel und verkörperte über rund zehn Jahre absolute Weltklasse auf seiner Position. Lahm war einer der spielintelligentesten Akteure überhaupt und konnte auf beiden Abwehr-Seiten auf einem ähnlich hohen Niveau spielen. Der inzwischen 41-Jährige hat 518 Partien für den FCB bestritten und acht Meistertitel gewonnen. Einen besseren Außenverteidiger hat weder der FC Bayern noch die deutsche Nationalmannschaft je gesehen.

3. Franz Beckenbauer

Der im Januar 2024 verstorbene Franz Beckenbauer ist die wahrscheinlich größte Legende im deutschen Fußball und beim FC Bayern. Die Lichtgestalt steht auch im Vergleich zu den anderen Klub-Ikone noch eine Stufe höher. Als Libero war Beckenbauer mit seiner Spielintelligenz und Spielstärke praktisch einmalig und wurde zweimal mit dem Ballon d‘Or belohnt. Zudem gewann er dreimal den Europapokal der Landesmeister (Vorgänger-Wettbewerb der Champions League). Beckenbauer wurde mit Deutschland Weltmeister und Europameister und blieb auch nach seiner Karriere enorm erfolgreich in seinen weiteren Tätigkeiten für den FC Bayern und das DFB-Team.

4. Georg Schwarzenbeck

Georg Schwarzenbeck war als Vorstopper der kongeniale Partner von Franz Beckenbauer und hat einen nicht unwesentlichen Anteil an den zahlreichen Titeln, die die Münchner in den 1970er-Jahren gesammelt haben. Gemeinsam mit Beckenbauer wurde Schwarzenbeck dreimal Europapokalsieger, fünfmal Meister sowie Welt- und Europameister. Natürlich hatte Schwarzenbeck nicht die Genialität eines Beckenbauers, jedoch hätte dieser ohne seinen Kollegen auch nicht so glänzen können. Beide haben sich herausragend ergänzt.

5. Paul Breitner

Paul Breitner gehörte neben Beckenbauer und Schwarzenbeck dem Team an, das 1973/74 den Europapokal gewann. Zudem wurde auch er 1972 und 1974 Europa- und Weltmeister und hatte mit seinem Elfmeter-Tor im WM-Finale gegen die Niederlande einen Moment für die Ewigkeit. Im Anschluss wechselte Breitner jedoch zu Real Madrid und gewann deswegen im Gegensatz zu Beckenbauer und Schwarzenbeck keinen weiteren Europapokal-Wettbewerb mehr. Trotzdem feierte er nach seiner Rückkehr zum FC Bayern noch zahlreiche wichtige Erfolge. Breitner war ein sehr offensiv ausgerichteter Außenverteidiger, konträr zu Bixente Lizarazu, der ebenfalls in dieser Aufstellung hätte stehen können.

6. Bastian Schweinsteiger

Bastian Schweinsteiger galt beim FC Bayern früh als Talent, benötigte aber ein wenig Zeit, um so richtig durchzustarten. Den wichtigsten Impuls hat Louis van Gaal gegeben, der Schweinsteiger vom Flügel ins Mittelfeld-Zentrum beorderte. Der inzwischen 40-Jährige hat mit dem FC Bayern 2013 das Triple gewonnen und fungierte dabei als absoluter Führungsspieler. Ähnlich war es auch ein Jahr später, als er mit Deutschland Weltmeister wurde. Kaum ein Mittelfeldspieler hat Kampfstärke derart gut mit technischen Fähigkeiten vereint wie Schweinsteiger. Dieser hat sich auf seinem steinigen Weg zum Leader und Winner-Typen auch von heftigen Niederlagen - Stichwort: CL-Finale 2012 - nicht stoppen lassen.

7. Stefan Effenberg

Stefan Effenberg war ein waschechter Mittelfeld-Leader und mit einem ungeheuren Ehrgeiz und Selbstvertrauen ausgestattet. Auf diese Weise verkörperte er einen Bayern-Spieler geradezu perfekt. Effenberg kickte von 1990 bis 1992 sowie von 1998 bis 2002 für die Münchner und war ein entscheidender Faktor für den CL-Sieg 2001. Mit diesem Triumph setzt er sich ein klein wenig von Michael Ballack und Lothar Matthäus ab, die auch heiße Anwärter auf den Platz in der Topelf gewesen wären. Auch Thiago oder Joshua Kimmich sind in ähnlichen Sphären zu sehen.

8. Arjen Robben

Arjen Robben war das Mosaiksteinchen, das den Bayern in den Jahren zuvor gefehlt hat, um zur absoluten internationalen Spitze zu gehören. Der Niederländer war das perfekte Pendant zu Franck Ribery auf der anderen Flügelseite. Robben dribbelte unnachahmlich von der rechten Seite in die Mitte und gab dann seine gefürchteten Abschlüsse ab. Der Niederländer hatte auch mit Rückschlägen zu kämpfen und war im Jahr 2012 die tragische Figur neben Bastian Schweinsteiger. Robben stand jedoch wieder auf und machte ein Jahr später das entscheidende Tor im Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund. Alleine mit diesem Treffer hat sich Mr. Wembley in München unsterblich gemacht.

9. Thomas Müller

Thomas Müller ist eine absolute Klub-Ikone des FC Bayern und auch im Alter von 35 Jahren noch mit von der Partie. Der unkonventionell agierende und mit einer unfassbaren Spielintelligenz ausgestattete Müller war ein wesentlicher Faktor der Champions-League-Siege 2013 und 2020 und wurde mit dem FC Bayern zwölfmal Meister. Der Raumdeuter hat unfassbare 738 Partien für die Münchner bestritten, über 500 Scorer gesammelt und ist auch durch seine humorvolle Art äußerst beliebt. Müller hat zudem 131 Länderspiele auf dem Konto und war einer der entscheidenden Spieler beim WM-Erfolg 2014.

10. Franck Ribery

Franck Ribery verlieh dem FC Bayern auf Anhieb neuen Glanz, als er sich dem Klub aus Marseille kommend anschloss. Der Franzose brillierte auf der linken Seite mit seiner Technik, Dribbelstärke und Torgefahr. Kaum ein Spieler in 125 Jahren Vereinsgeschichte strahlte eine derartige Genialität aus. 2013 gewann er mit dem FC Bayern das Triple und hätte sich auch den Ballon d’Or verdient gehabt. Obwohl der Franzose auch auf dem Platz gerne Mal über die Stränge schlug und sein Team damit in Gefahr brachte, war er bei den Fans unglaublich beliebt.

11. Gerd Müller

Bei all den Weltklasse-Stürmern ist es fast unmöglich, sich auf einen festzulegen. Gewiss hat auch ein Robert Lewandowski außergewöhnlich stark performt und zahlreiche Rekorde aufgestellt, jedoch ist der im Jahr 2021 verstorbene Gerd Müller eben die Münchner Stürmer-Ikone schlechthin. Müller war die personifizierte Torgefahr und ist mit 365 Buden heute noch der Rekordschütze der Bundesliga. Wettbewerbsübergreifend hat er sogar 570-mal für die Bayern geknipst. Gemeinsam mit Franz Beckenbauer hat Müller dreimal den Europapokal gewonnen, wurde Welt- und Europameister und hat auch einen Ballon-d‘Or-Gewinn auf dem Konto.

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